Forster hat das Mautpickerl fälschungssicher gemacht   

erstellt am
27. 01. 11

Waidhofen/Ybbs (nöwpd) - Die neuen mangofarbenen Autobahn-Vignetten, die ab 1. Februar 2011 an allen auf österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen fahrenden Pkw und Motorrädern aufgeklebt sein müssen, sind für ein niederösterreichisches High-Tech-Unternehmen ein gutes Geschäft. Schon seit 1998 fertigt die Firma Forster aus Waidhofen/Ybbs die wertvollen Pickerln - jedes Jahr in einer anderen markanten Farbe. Gegenüber 2010 rechnet man heuer nach Angaben von Ingrid Partl, Sprecherin der Autobahnen- und Schnellstrassen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (ASFiNAG), mit rund 22 Millionen verkauften Vignetten. Das wird Einnahmen in der Höhe von 355 Millionen Euro in die Kassen spülen.

Bei der Herstellung der Autobahnpickerl ist man bei Forster vor allem auf leichte Lesbarkeit und Fälschungssicherheit bedacht. Deshalb unterlegt das Mostviertler Unternehmen die auf dem Layout jeder Vignette ersichtliche schwarze Jahreszahl "B 11" mit drei weißen "Fahrspuren". Damit können die automatischen Kameras, welche die ASFiNAG zur Vignettenkontrolle einsetzt, den Aufkleber optisch besser erfassen.

"Zur Zeit verwenden wir zwei mobile elektronische Überwachungsgeräte - eines im Großraum Wien, das zweite an wechselnden Standorten im übrigen Bundesgebiet", gibt Ingrid Partl dem NÖ Wirtschaftspressedienst auf Anfrage bekannt. Weil sich diese moderne Form der Pickerl-Kontrolle sehr bewährt hat, überlege man bei der ASFiNAG, drei weitere derartige automatische Kameras anzuschaffen, teilt Partl mit.

Um Manipulationen am Autobahnpickerl zu verhindern, hat Forster die Trägerfolie auch diesmal wieder mit einem großen schwarzen "X" versehen. In der Vergangenheit haben nämlich manche Autofahrer die Vignette mit einem Doppelklebeband auf dem Scheiben-Innenglas befestigt, um sie leicht ablösen und verbotenerweise an einem zweiten Fahrzeug wieder aufkleben zu können. Mit der von dem Waidhofener Industrieunternehmen entwickelten Technik funktioniert dieser unerlaubte Trick nicht mehr.

Um vor Fälschungen anderer Art gefeit zu sein, ist jeder der Spezialaufkleber aus dem Mostviertel mit einem zweidimensionalen Hologramm versehen. Echte Vignetten müssen beim Kippen sowohl den Bundesadler, als auch das Autobahnsymbol schillern lassen. Forster stellt Jahres-, Zwei-Monats- und Zehn-Tages-Vignetten her. Erhältlich ist das mangofarbene Pickerl an rund 5.500 Vertriebsstellen im In- und Ausland.

Die Forster Verkehrs- und Werbetechnik ist Teil der Forster-Unternehmensgruppe, die zu den führenden Industriebetrieben im westlichen Niederösterreich zählt. Die breitgefächerte Produktpalette umfasst neben dem bekannten Mautpickerl u.a. Warn- und Hinweisschilder für Autobahnen, Parkleitsysteme, Lärmschutzwände, Siebdruck und Regalsysteme. Darüber hinaus betreibt das Unternehmen das bekannte Skigebiet Forsteralm bei Gaflenz mit einer Vierer-Sesselbahn, sechs Schleppliften, einem Kinderlift und 18 Kilometer Pisten.

Nach Angaben der Wirtschaftsauskunftsdatei Creditreform hat die Forster Verkehrs- und Werbetechnik im Ende April 2010 abgelaufenen Geschäftsjahr 2009/2010 mit knapp 300 Beschäftigten einen Umsatz von 42 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Forster-Unternehmensgruppe beschäftigt in der Zentrale in Waidhofen/Ybbs und an weiteren Standorten in St. Peter in der Au, Wien und Salzburg sowie in Niederlassungen in Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Großbritannien, Polen und in der Slowakei rund 780 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
     
Informationen: http://www.forster.at    
     
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