Genf (bmeia) - „Wir sind hier um zuzuhören, zu erklären und zu lernen“, so Außenminister
Dr. Michael Spindelegger, der persönlich die Leitung der österreichischen Delegation bei der ersten österreichischen
Staatenprüfung vor dem UNO-Menschenrechtsrat übernommen hat. „Österreich hat ein klares Bekenntnis
zur Förderung und zum Schutz der Menschenrechte. Effektiver Menschenrechtsschutz beginnt dabei zu Hause. Österreich
nimmt seine Verantwortung diesbezüglich sehr ernst“, so der Außenminister in seiner Eröffnungsrede.
Die österreichische Staatenprüfung ist Teil einer vom Menschenrechtsrat für alle 192 Mitgliedstaaten
der UNO verpflichtend durchgeführten periodischen Überprüfung ihrer Menschenrechtssituation. Für
Österreich ist es die erste Überprüfung im Rahmen dieses Mechanismus des Menschenrechtsrates. Von
Regierungsseite wurde in Vorbereitung dafür ein detaillierter Bericht zur menschenrechtlichen Situation in
Österreich erstellt. Dieser wurde österreichweit und unter Einbindung der Zivilgesellschaft zur Diskussion
gestellt (Universal Periodic Review).
„Wir werden die einzelnen, im Zuge dieser Überprüfung an uns gerichteten Empfehlungen sehr ernst nehmen.
Wir sind stetig gefordert, unsere Menschenrechtsstandards zu verbessern. Österreich möchte dabei mit
einem guten Vorbild vorangehen“, so Spindelegger. Der Außenminister präsentierte im Rahmen der Überprüfung
auch konkrete Fortschritte, die Österreich im Menschenrechtsbereich in letzter Zeit erzielen konnte, wie die
Aufnahme der Kinderrechte in die Verfassung sowie legistische Vorhaben wie die Aufnahme eines eigenen Foltertatbestandes
in das österreichische Strafgesetzbuch. „Im Nachfeld der Überprüfung ist für mich eine verstärkte
Kooperation mit der Zivilgesellschaft von besonderer Bedeutung. Sie sind die Augen und Ohren eines gesunden Rechtsstaates“,
betonte Spindelegger.
Österreich bewirbt sich derzeit für einen Sitz im Menschenrechtsrat. Die Wahlen dazu werden im Mai stattfinden.
Im Falle einer Mitgliedschaft möchte sich Österreich insbesondere zu wichtigen Themen wie Religions-
und Medienfreiheit stark machen. Auch die österreichischen Schwerpunkte im UNO Sicherheitsrat, wie der Schutz
der Zivilbevölkerung und die Stärkung der Rechtsstaatlichkeit, möchte Österreich im Rat vorantreiben.
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