Verleihung an sieben KünstIerInnen durch Bundespräsident Heinz Fischer und Kulturministerin
Claudia Schmied
Wien (bmukk) - Sieben Künstlerinnen und Künstler wurden am 25.01. durch Bundespräsident
Dr. Heinz Fischer und Kulturministerin Dr. Claudia Schmied mit den Österreichischen Kunstpreisen 2010 ausgezeichnet.
Die ehemaligen „Würdigungspreise“ wurden erstmals gemeinsam an einem Abend im Rahmen eines Festakts in der
Wiener Hofburg vergeben, um den ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstlern und dem Preis selbst größere
öffentliche Aufmerksamkeit und mediale Präsenz zu sichern.
„Der Österreichische Kunstpreis ist ein Bekenntnis zur zeitgenössischen Kunst und macht deutlich, dass
nicht nur die Pflege des kulturellen Erbes ein berechtigtes Anliegen ist, sondern ebenso die Förderung des
Neuen. In besonderer Weise stehen hier Themen wie Bildung und der kritische Beitrag der Kunst für die Entwicklung
unserer Gesellschaft im Vordergrund“, betonte Bundespräsident Heinz Fischer.
„Wir zeichnen mit dem Österreichischen Kunstpreis Personen aus, die in ihren Arbeiten bereits jetzt die Zukunft
vorwegnehmen und Pioniere auf ihrem Gebiet sind. Ihre Bilder, Objekte, Installationen, Romane, Übersetzungen,
Fotografien, Filme und Kompositionen sind aus dem aktuellen Kunstgeschehen nicht mehr wegzudenken. Mit ihrer Arbeit
setzen sie ästhetische Standards, nehmen Entwicklungen vorweg, erproben Neues und interpretieren Traditionelles“,
so Kulturministerin Claudia Schmied.
Der Österreichische Kunstpreis wird etablierten Künstlerinnen und Künstlern für ihr Gesamtwerk
zuerkannt und ist mit € 12.000 bzw. € 15.000 (für die Sparte Film) dotiert. Für das Jahr 2010 wurde er
in sieben Sparten vergeben. Die Preisträgerinnen und Preisträger sind Jacqueline Csuss (Kinder- und Jugendliteratur,
Übersetzung), Franz Graf (Bildende Kunst), Jessica Hausner (Film), Paulus Hochgatterer (Literatur), Richard
Kriesche (Video- und Medienkunst), Paul Albert Leitner (Künstlerische Fotografie) und Thomas Daniel Schlee
(Musik).
Durch den Abend führte Barbara Rett. Die Festrede hielt der deutsche Philosoph Julian Nida-Rümelin. In
kurzen Videoporträts, gestaltet von Niki Griedl, wurden die Preisträgerinnen und Preisträger vorgestellt.
Musikalisch begleiteten den Abend Amarcord Wien, METAPHYSIS, mund.ART Quintett Wien und das trio VIENNarte. Burgschauspieler
Markus Hering und die Schüler Yannicka Thomas und Zackary Mertz lasen aus den Werken von Paulus Hochgatterer
und Jacqueline Csuss. Thomas Gratzer zeichnete für die Gestaltung des Abends verantwortlich.
Die Preisträgerinnen und Preisträger:
Jacqueline Csuss, Übersetzerin
Geboren 1960 in Wien, zahlreiche Übersetzungen aus dem Englischen im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur;
die Übersetzungen wurden u. a. bereits mehrmals mit dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis
ausgezeichnet.
Franz Graf, Bildender Künstler
Geboren 1954 in Tulln, Studium an der Universität für angewandte Kunst Wien bei Oswald Oberhuber,
zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland; er erhielt 2000 den Würdigungspreis für Bildende Kunst des
Landes Niederösterreich.
Jessica Hausner, Filmschaffende
Geboren 1972 in Wien, Studium an der Filmakademie Wien, 1999 Gründung der Filmproduktionsfirma coop99
gemeinsam mit Barbara Albert, Antonin Swoboda und Martin Gschlacht; 2009 erhielt sie für ihren Film „Lourdes“
eine Einladung in den Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Venedig; zahlreiche Auszeichnungen bei
Filmfestivals im In- und Ausland.
Paulus Hochgatterer, Autor, Kinder- und Jugendpsychiater
Geboren 1961 in Amstetten, Studium der Medizin und Psychologie an der Universität Wien; seit 2007
ist er Primarius der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Landesklinikum Donauregion Tulln; seit
1979 ist er literarisch tätig; wurde u. a. 2009 mit dem Literaturpreis der Europäischen Union ausgezeichnet.
Richard Kriesche, Künstler, Kunst- und Medientheoretiker
Geboren 1940 in Wien, Studium der Grafik und Malerei an der Akademie der bildenden Künste Wien und
der Kunstgeschichte an der Universität Wien, zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, mehrfache Teilnahme
an der Biennale in Venedig und an der Documenta in Kassel, Auszeichnungen u. a. Österreichisches Ehrenkreuz
für Wissenschaft und Kunst (2007) und Menzione d’honore, 46. Biennale von Venedig (1995).
Paul Albert Leitner, Fotograf
Geboren 1957 in Jenbach, Tirol, Ausbildung zum Fotografen, seit 1986 als freischaffender Künstler
tätig, zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, wurde u. a. mit dem Rupertinum-Fotopreis (1995) ausgezeichnet.
Thomas Daniel Schlee, Organist, Komponist und Musikmanager
Geboren 1957 in Wien, Studium Orgel, Komposition und Musikwissenschaft in Wien und Paris (Radulescu, Langlais,
Messiaen, Burt), als Organist rege Konzerttätigkeit in ganz Europa, 1990-1998 Musikdirektor des Brucknerhauses
Linz und künstlerischer Leiter des Internationalen Brucknerfestes, 1999-2003 Stellvertreter des Intendanten
der Internationalen Beethovenfeste Bonn, seit 2004 Intendant des österreichischen Festivals Carinthischer
Sommer, zahlreiche Auszeichnungen u. a. Ernennung zum Officier des Arts et Lettres (2005). |