Wien (statistik austria) - Nach ersten vorläufigen Ergebnissen lag im Kalenderjahr 2010 laut Statistik
Austria die Anzahl der Nächtigungen mit insgesamt 124,82 Mio. um 0,4% über jener des Vorjahres. Dies
ist insbesondere auf die Nächtigungszuwächse in Wien (+10,3% auf 10,86 Mio.) und jenen bei den inländischen
Gästen (+1,6% auf 35,01 Mio.) zurückzuführen. Damit wurde das fünftbeste jemals erhobene Ergebnis
erreicht, welches nur in den Jahren 1991, 1992 (Rekordwert mit 130,42 Mio. Nächtigungen), 1993 und 2008 übertroffen
wurde.
Neuer Rekord bei inländischen Gästenächtigungen, ausländische Gästenächtigungen
unverändert
Mit knapp über 35 Mio. Nächtigungen erreichten die inländischen Gäste einen neuen Rekordwert
und lagen damit um mehr als eine halbe Million Nächtigungen über dem Vorjahr; die Zahl der Nächtigungen
ausländischer Gäste blieb mit 89,81 Mio. weitgehend unverändert (-0,1%). Der wichtigste Herkunftsmarkt
Deutschland nahm um mehr als 700.000 Nächtigungen ab (-1,5%), ebenso der zweitwichtigste Markt Niederlande
(-4,1%). Verzeichnete man zu Beginn der 1980er Jahre noch mehr als 65 Mio. deutsche Gästenächtigungen,
waren es im aktuellen Kalenderjahr mit 48,13 Mio. um knapp ein Drittel weniger. Ausgeglichen wurden die Nächtigungsrückgänge
deutscher bzw. niederländischer Gäste durch Zuwächse bei Gästenächtigungen aus Russland
(+23,2%), der Schweiz (+4,2%), den USA (+11,9%), Schweden (+9,6%), Frankreich (+2,7%) oder Polen (+2,6%). Weniger
Nächtigungen wurden bei Gästen aus Belgien (-2,6%), Rumänien (-2,5%) und Großbritannien (-0,5%)
festgestellt.
33,37 Millionen Ankünfte: Rekordwert von 2008 um 2,3% überschritten
Mit insgesamt 33,37 Mio. Ankünften wurde der bisherige Rekordwert aus dem Jahr 2008 (32,62 Mio.) um
2,3% überschritten. Die Zahl der inländischen Gästeankünfte, die 2007 mit 10,37 Mio. erstmals
die 10-Millionen-Marke überschritten hatte, erhöhte sich im Jahr 2010 weiter auf ein neues Höchstniveau
von 11,38 Mio. (+3,8% im Vergleich zum Vorjahr). Dem langjährigen Trend entsprechend verringerte sich die
durchschnittliche Aufenthaltsdauer weiter (vor 30 Jahren noch 6,2 Tage) und lag im Jahr 2010 nunmehr bei 3,7 Nächtigungen.
Deutlicher Nächtigungszuwachs in Wien, Trend zu höherwertigen Quartieren
Bei den Nächtigungsergebnissen der Bundesländer konnte Wien mit 10,86 Mio. Nächtigungen
und einem Zuwachs von 10,3% am deutlichsten zulegen. Damit erreichte die Bundeshauptstadt einen bundesweiten Marktanteil
von 8,7%, 1980 waren es nur 3,9%. Auch das Burgenland (+1,5%), die Steiermark (+0,9%), Niederösterreich (+0,6%)
und Salzburg (+0,5%) lagen bei den relativen Zuwächsen über dem Bundesschnitt. Rückgänge im
Vergleich zum Vorjahr gab es in Kärnten (-3,7%), der bundesweite Marktanteil lag bei 8,7% und hatte 1980 noch
16,0% betragen. Auch Oberösterreich (-1,8%) und Tirol (-0,5%) verzeichneten Einbußen.
Eine Analyse nach Unterkunftskategorien spiegelt – beeinflusst durch das Ergebnis von Wien – den Trend zu höherwertigen
Quartieren wider. So verzeichneten Betriebe der 5/4-Stern Kategorie Nächtigungszuwächse von +4,1% bei
einem gleichzeitigen Marktanteil von 35%. Insgesamt entwickelte sich die Zahl der Nächtigungen in gewerblichen
Beherbergungsbetrieben durchwegs positiv (+1,3%), trotz der relativ hohen Verluste von 2-/1-Stern Betrieben (-3,8%).
Signifikant hohe Nächtigungsrückgänge weisen auch Privatquartiere mit -6,7% auf.
Dezember 2010: Nächtigungsrückgang um 6,3%
Im Dezember 2010 konnte trotz guter Schneelage, aber bedingt durch die ungünstige Feiertagskonstellation,
mit 9,51 Mio. Nächtigungen die 10-Millionen-Marke, die erstmals 2008 (10,35 Mio.) und 2009 (10,15 Mio.) überschritten
wurde, nicht erreicht werden. Dies bedeutet einen Rückgang zu Dezember 2009 von -6,3%. Die Zahl der Nächtigungen
inländischer Gäste verzeichnete ein Minus von rd. 90.000 (-4,2%), jene der ausländischen Gäste
sogar um rd. 544.000 (-6,8%). Auch die Zahl der Ankünfte von inländischen Gästen war im Vergleich
zum Vorjahreshöchstwert mit rd. 742.000 leicht rückläufig (-0,4%), jene von ausländischen Gästen
verringerte sich um 2,4% auf 1,89 Mio.; insgesamt nahm somit die Zahl der Gäste um 1,8% auf 2,63 Mio. ab.
Im Dezember 2010 nächtigten um 7,1% weniger deutsche Gäste in Österreich als noch im Vorjahr. Die
höchsten relativen Zuwächse unter den wichtigsten Herkunftsmärkten verzeichneten Russland (+29,5%),
die USA (+14,9%), Frankreich (+5,1%) und die Schweiz (+4,7%).
Erstes Drittel der Wintersaison (November bis Dezember): Nächtigungen -2,5%, Ankünfte +1,7%
Bedingt durch das rückläufige Dezemberergebnis (November 2010: +10,5%) sank die Zahl der Nächtigungen
im ersten Drittel der Wintersaison 2010/11 (November und Dezember 2010) um 2,5% auf 13,35 Mio., während jene
der Ankünfte um 1,7% auf 4,13 Mio. stieg. Der Rückgang der ausländischen Gästenächtigungen
um 3,6% konnte durch die Entwicklung der inländischen Gästenächtigungen (+0,1%) nicht kompensiert
werden. |