Rodler aus Sarajevo wieder in Innsbruck
Innsbruck (rms) - In Bosnien-Herzegowina zählt der Rodelsport nicht gerade zu den populärsten
Sportarten und die Unterstützung durch die öffentliche Hand bleibt
dementsprechend bescheiden. Für Nachwuchsrodler aus Sarajevo ist zudem seit dem Bosnienkrieg (1992 bis 1995)
das Training auf der eigenen Bahn nicht mehr möglich. Im Rahmen der langjährigen Städtepartnerschaft
lädt Innsbruck daher regelmäßig junge RodelsportlerInnen aus Sarajevo zu einem Trainingslager an
den Eiskanal in Igls. Jugend- und Sportreferent Vizebürgermeister Christoph Kaufmann begrüßte die
Delegation am 24. Jänner in seinem Büro.
"Es freut mich, dass die enge Partnerschaft zwischen unseren Städten diesen jungen Menschen die Ausübung
ihrer Leidenschaft ermöglicht", so Vizebgm. Kaufmann. "Sie haben einen so weiten Weg auf sich genommen
und ich hoffe, dass die Jugendlichen hier in Innsbruck eine schöne Zeit haben werden. Hier geht es nicht nur
um den sportlichen Aspekt, sondern auch um den kulturellen Austausch zwischen Jugendlichen aus unterschiedlichen
Ländern."
Gemeinsam mit den beiden Trainern Faruk Catal und Senad Omanovic absolvierten die beiden Nachwuchsathleten Haris
Beslic und Kerim Catal vom 15. bis zum 22. Jänner in Innsbruck ihr Trainingslager. Vom 23. bis zum 29. Jänner
stehen am Eiskanal in Innsbruck-Igls Junioren-Weltcup-Rennen am Programm, an denen die Sportler aus Bosnien-Herzegowina
natürlich teilnehmen. Außerdem findet vom 6. bis 14. Februar die internationale Trainingswoche der "Youth
Olympic Games Innsbruck 2012" statt.
Untergebracht ist die Delegation des "Klub Sportova Na Ledu Sarajevo (ALFA)" im Landessportheim, die
Kosten des Aufenthaltes und der Trainingseinheiten trägt die Stadt Innsbruck. Als kleine Geschenke erhielten
die Gäste Innsbruck-Bücher, Gutscheine von Intersport und Schokolade.
Sarajevo ist seit 1980 Partnerstadt Innsbrucks. 1984 richtete die Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina Olympische
Winterspiele aus. Die Bob- und Rodelbahn wurde allerdings während der Belagerung von Sarajevo als Gefechtsunterstand
verwendet und weitestgehend zerstört, ein Wiederaufbau scheiterte bisher an den hohen Kosten und dem relativ
geringen Interesse der Bevölkerung. |