LH Dörfler, Staatssekretär Ostermayer und Slowenenvertreter zuversichtlich über
Gesamtlösung bis Ende 2011
Klagenfurt (lpd) - Die erste Ortstafelverhandlungsrunde in der Kärntner Landesregierung am 03.02.
war detailreich, konstruktiv und lösungsorientiert. Das teilten Landeshauptmann Gerhard Dörfler, Staatssekretär
Josef Ostermayer und Diplomat Valentin Inzko in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit. Der Landeshauptmann dankte
Ostermayer und Inzko sowie den weiteren Teilnehmern Marjan Sturm und Bernard Sadovnik für die umsichtige,
sachliche Diskussion. Man habe intensiv über die Zukunft Kärntens und der Volksgruppe gesprochen. Das
letzte Jahr sei die Schnittstelle für eine neue gemeinsame Diskussion gewesen, so Dörfler. Heute habe
es einen Austausch über Zukunftsvorstellungen gegeben. Die Volksgruppe soll auch Motor für Nachbarschaftsbeziehungen
sein, so Dörfler. Er dankte allen für die Umsichtigkeit und Gelassenheit der Diskussion.
Neben der Ortstafelfrage standen weitere für die Volksgruppe relevante Themen, von der Musikschule über
den Kindergarten bis zu den Medien, im Mittelpunkt der Gespräche. Wie der Landeshauptmann betonte, gehe es
um die Qualität der Entscheidung. Es soll ein Verfassungsgesetz bis Weihnachten 2011 vorbereitet werden. Dabei
soll es auch Informationsrunden mit den Bürgermeistern sowie den Parteichefs geben. Gerade vor Ort sei es
wichtig, dass die Lösung akzeptiert werde, so Dörfler. Festgestellt wurde, dass alle Gemeinden und Ortschaften
eigens analysiert werden. "Hirnschmalz statt Gaspedal ist angesagt", so Dörfler. Am Ende werde es
eine exakte Liste geben, die sachlich und vernünftig sei, erklärte Ostermayer die Vorgangsweise. Zurückgreifen
will man hier auf die Volkszählungsergebnisse von 2001. Auch die bisherigen Entscheidungen bzw. Vorschläge
des Verfassungsgerichtshofes werde man berücksichtigen, jedoch gehe es diesmal um eine im politischen Konsens
zu erfolgende Lösung durch eine Zweidrittelmehrheit im Parlament.
"Kärnten ist frei von der Ortstafelfrage", nannte der Staatssekretär, mit Hinweis auf den Staatsvertrag
von 1955, als Ziel. Die Chance, es zu erreichen, sei sehr gut. Von einer Minderheitenfeststellung habe man Abstand
genommen, so Ostermayer. Dörfler und Ostermayer bekräftigten, das von Bundeskanzler Faymann vorgegebene
Ziel, das Ortstafelthema bis 2012 final und klug lösen zu können. Einer Umfrage zufolge würden 82
Prozent der Kärntner Bevölkerung das Thema Ortstafeln gelöst und abgehakt haben wollen.
Auch Inzko sprach von einer ausgezeichneten Atmosphäre der Gespräche und zeigte sich über deren
Ernsthaftigkeit sehr erfreut. Es gehe darum, in eine neue Zukunft aufzubrechen und alle Potentiale Kärntens
zu heben. Auch die gute Nachbarschaft sei wichtig, um in Brüssel entsprechend Gehör zu finden, so Inzko. |