Badner Bahn soll wieder bis Bad Vöslau fahren   

erstellt am
14. 02. 11

Baden (nöwpd) - Am 14. Februar 1951 verkehrte der letzte Zug der Straßenbahn von Baden nach Bad Vöslau. Exakt 60 Jahre nach Betriebsende könnte die einstmals knapp fünf Kilometer lange Bahnlinie ein heute florierendes Einzugsgebiet erschließen. “Die Anfang der 1950er-Jahre eingestellte Straßenbahn wäre heute eine sinnvolle Verlängerung der Badner Bahn", stellt Helga Krismer-Huber, Vizebürgermeisterin von Baden und grüne Abgeordnete zum niederösterreichischen Landtag, im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst fest.

Aus diesem Grund will die Lokalpolitikerin das Thema Straßenbahn nicht nur aus historischer Sicht behandelt wissen. Im ersten Schritt soll eine Machbarkeitsstudie klären, ob eine Wiederaufnahme des Bahnbetriebes im 21. Jahrhundert umsetzbar wäre. “Unsere ersten Ansprechpartner bei diesem Projekt müssen professionelle Verkehrsplaner sein, die konkrete Ansätze zu einem möglichen Wiederaufbau liefern", sagt Krismer-Huber.

Ob sich der Trassenverlauf der Straßenbahn exakt an der Linie orientiert, die man beim Bau in der Mitte der 1890er-Jahre verfolgt hatte, ist für die Vizebürgermeisterin zweitrangig. “Bei einer zeitgemäßen Neuauflage der Straßenbahn ist es unumgänglich, mit dem gewählten Trassenverlauf möglichst viele Fahrgäste zu erreichen", meint sie. Passagiere gäbe es für die wieder auferstandene Straßenbahn genug. Schließlich würde diese auf ihrer Fahrt zwischen Baden und Bad Vöslau Siedlungsgebiete ebenso durchqueren wie Industriegebiete oder den Heurigenort Sooß. “Die Bahn könnte schon vom ersten Tag an eine sehr breite Zielgruppe erschließen", ist sich Helga Krismer-Huber sicher. Angefangen von Schülern und Pendlern bis zu Touristen.

Zur Finanzierung des Projektes will die Badner Vizebürgermeisterin ein anderes Infrastrukturprojekt im öffentlichen Personennahverkehr genauer durchleuchtet wissen: die geplante Intervallverdichtung der Badner Bahn zwischen Wiener Neudorf und Baden. “Nach meinen Informationen", so Krismer-Huber, “lässt sich die Zugfrequenz ohne Umbau der Gleisanlagen von derzeit 15 auf 10 Minuten verkürzen. Sollte dies auch weiterhin genügen, um das Passagieraufkommen zu bewältigen, wäre der ins Auge gefasste 7,5 Minuten-Takt obsolet. Die dadurch frei werdenden finanziellen Mittel könnten in die Reaktivierung der Straßenbahn von Baden nach Bad Vöslau fließen."
     
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