Bozen (lpa) - Rund 30 Millionen Euro werden in diesem Jahr in die Umsetzung des Landesplans für wissenschaftliche
Forschung und Innovation investiert. Darüber, wie die Gelder ausgegeben werden, hat am 09.02. der Rat für
Wissenschaft, Forschung und Innovation in Bozen beraten. Einen Schwerpunkt stellt dabei die Förderung von
Betrieben dar, die hochqualifiziertes Personal einstellen.
"Forschung, Innovation und Entwicklung sind Schlüsselbegriffe, um die sich die Gegenwart und vor allem
die Zukunft unseres Landes drehen müssen", so Landeshauptmann Luis Durnwalder, der dem Rat für Forschung
und Innovation vorsteht. Noch immer investiere man in Südtirol zu wenig in Forschung und Entwicklung (F&E).
"Dies, auch wenn wir in den letzten Jahren bereits enorme Fortschritte gemacht haben und wir unseren Einsatz
in diesem Bereich Jahr für Jahr verstärken", so Durnwalder. Nach wie vor setzt man dabei auf zwei
Schienen: zum einen wird die F&E-Tätigkeit innerhalb der Unternehmen unterstützt, zum anderen fördert
man die Innovation kleiner und mittlerer Unternehmen, die keine eigenen Ressourcen für F&E aufbringen
können, durch die Ansiedlung von Forschungs- und Beratungseinrichtungen.
Noch einen Grundsatz hat der Landeshauptmann heute formuliert: Forschungs- und Entwicklungsförderung werde
nicht nach dem Gießkannenprinzip betrieben, sondern gezielt: "Wir fördern jene Projekte, die unser
Land, unsere Wirtschaft und unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken", so Durnwalder, der heute mit den
Experten rund um die beiden Landesräte Sabina Kasslatter Mur und Roberto Bizzo über das Jahresprogramm
"Forschung und Innovation" zu entscheiden hatte.
Auffallend ist, dass auch in diesem Jahr wieder die Gelder, die für Projekte der Unternehmen zur Verfügung
stehen, erhöht werden. Wie der zuständige Abteilungsdirektor Maurizio Bergamini ausführte, standen
für diesen Zweck im Vorjahr noch 17 Millionen Euro bereit, in diesem Jahr sind es bereits rund 19 Millionen.
Zu diesen Geldern kommt die Förderung von Forschungsinstituten, etwa von TIS und Fraunhofer-Institut, von
IIT und Unternehmensverbänden. Insgesamt kommt man so auf mehr als 26,3 Millionen Euro, die 2011 in die Förderung
von Forschung und Entwicklung fließen.
Das Verhältnis der F&E-Investitionen zum BIP liege zwar nach wie vor unter dem europäischen Durchschnitt,
es sei aber eine verkürzte Sicht, wenn man lediglich diese Daten im Auge habe, erklärt Bergamini: "Wichtig
ist, dass der Trend nach oben zeigt und dass der Anteil der F&E-Gelder am BIP 2006 noch 0,43 Prozent betragen
hat, während wir für 2011 von einem Wert zwischen 0,67 und 1 Prozent ausgehen", so der Direktor.
Zudem habe sich die Anzahl der in diesem Bereich Beschäftigten in drei Jahren fast verdoppelt: von 742 im
Jahr 2005 auf 1345 im Jahr 2008.
In diesem Jahr neu sind vor allem die "Voucher für Innovation", Gutscheine, die den Unternehmen
zur Verfügung gestellt werden und die diese gänzlich unbürokratisch gegen Beratungen im Bereich
Innovation "eintauschen" können. Zudem wird es Ausschreibungen geben, mit denen die Aufnahme von
hochqualifizierem Personal in kleinen und mittleren Unternehmen unterstützt wird. Neu ist der Begleitservice
in diesem Bereich, im Rahmen dessen das Land für einen regelmäßigen Austausch zwischen Forschungsinstituten,
einzelnen Forschern und Unternehmen in Südtirol sorgt.
Was schließlich die wissenschaftliche Forschung betrifft, wurde heute ein Jahresprogramm im Umfang von rund
drei Millionen Euro gutgeheißen. Die Gelder fließen dabei fast gänzlich in eine zweite Ausschreibung
für Projekte einzelner Institutionen, nachdem bereits die erste Ausschreibung mit rund 40 unterstützten
Projekten ein Erfolg gewesen war. |