Energiereferentin LR Prettner überzeugte sich von Baufortschritten auf Kraftwerks-Großbaustelle
Klagenfurt (lpd) - Auf Hochdruck laufen die Arbeiten beim Bau des unterirdischen Pumpspeicherkraftwerks
Reißeck II. Bei einem Lokalaugenschein überzeugte sich Energiereferentin LR Beate Prettner am 09.02.
vom Fortschritt der Arbeiten.
Täglich schreitet der Stollenbau im Mühldorfer Graben fort. Derzeit halten die Mineure bei 1.500 Metern
Vortrieb (von insgesamt 8.150 Metern). Begleitet vom technischen Vorstandsmitglied der Verbund Hydro Power AG,
Karl Heinz Gruber, konnte Prettner selbst mit Hand anlegen: die zuständige Umwelt- und Energiereferentin zündete
persönlich eine 100-Kilo-Sprengladung für den Stollenvortrieb. "Ein einmaliges Erlebnis, das ich
sicher nicht so schnell vergessen werde", zeigte sich Prettner beeindruckt. Das kommende Jahr steht ganz im
Zeichen der Bergleute: 80 Spezialisten sind derzeit auf der Großbaustelle im Einsatz. Bis Mitte des Jahres
wird das Heer der Arbeitskräfte auf 250 anwachsen.
Noch im Frühjahr beginnen die Bergmänner mit dem Ausbruch der Maschinenkaverne. Das unterirdische Herz
des Pumpspeicherkraftwerks wird in etwa die Ausmaße des Gurker Doms haben und soll bis Anfang 2012 fertig
gestellt werden. Im Juni wird die Tunnelbohrmaschine für den Vortrieb des Triebwasserstollens angeliefert.
Mit einer Turbinenleistung von 430 Megawatt, das entspricht der Anschlussleistung von 30.000 Haushalten oder 200
Windrädern, wird Reißeck II die Gesamtleistung der Verbund-Kraftwerksgruppe Malta/Reißeck um mehr
als 40 Prozent auf 1.459 Megawatt erhöhen. "Malta/Reißeck wird damit eine der stärksten Kraftwerksgruppen
Europas, die umweltfreundlichen Strom aus erneuerbarer Wasserkraft erzeugt", so Prettner. Wesentliches Merkmal
dieses Kraftwerks sei dabei die Funktion als grüner Akku, so die Umwelt- und Energiereferentin.
Zu verbrauchsschwachen Zeiten kann Strom, der beispielsweise in Windkraftwerken erzeugt wird, für den Pumpbetrieb
verwendet werden, wobei Wasser aus den Unterbecken in das Oberbecken hochgehoben wird. Können dann bei Verbrauchsspitzen
die konventionellen Kraftwerke den benötigten Strom nicht ausreichend zur Verfügung stellen, dann steht
im Turbinenbetrieb von Reißeck II die gespeicherte Energie zur Verfügung. Mit dem europaweiten Ausbau
von Windenergie wird dieses Modell zunehmend bedeutsam für die internationale Netzstabilität. Voraussetzung
sind dafür aber starke Übertragungsleitungen.
Die Gesamtinvestition für das Projekt Reißeck II beträgt 385 Millionen Euro und wird von Verbund
gemeinsam mit den Projektpartnern Kelag und Energie AG Oberösterreich getragen. "Mit diesem Jahrhundertprojekt
kann Kärnten nicht nur auf dem Energieversorgungssektor weiter punkten, sondern es werden auch noch wichtige
Arbeitsplätze geschaffen und gesichert", so Prettner. Der Vollbetrieb des Kraftwerkes ist für September
2014 geplant. |