LTP Mennel bei Symposium der Landtagspräsidentenkonferenz
Salzburg (vlk) - Am 26. Februar jährt sich zum 150. Mal die Erlassung des "Februarpatents",
mit dem unter anderem die Schaffung der Landtage rechtlich begründet wurde. Die Österreichische Landtagspräsidentenkonferenz
und das Institut für Föderalismusforschung nahmen dies kürzlich zum Anlass eines Symposiums zum
Thema "Die Landtage auf dem Weg in die Zukunft" in der Residenz in Salzburg.
Die Veranstaltung widmete sich zum einen der Aufbereitung der historischen und verfassungsrechtlichen Entwicklung
der Landesparlamente. Zum anderen ging es um die Einschätzung von Trends für regionale Parlamente in
einem integrierten Europa und in einer zunehmend globalisierten Welt.
Landtagspräsidentin Bernadette Mennel betonte die Bedeutung eines modernen Regionalismus für den sozialen
Frieden und Wohlstand in der Gesellschaft. Gerade die Landtage seien angesichts von Globalisierung und zunehmender
Verlagerung nationaler Gesetzgebung auf die europäische Ebene prädestiniert, die je nach Regionen unterschiedlichen
Anliegen der Menschen zu vertreten. Im Hinblick auf notwendige Reformen müsse man sich endlich auf das Machbare
konzentrieren und Doppelgleisigkeiten und Kompetenzüberschneidungen abbauen. In einem immer mehr integrierten
Europa müssen die Länder in ihrer identitätsstiftenden Rolle gestärkt werden, so Mennel. Dabei
gehe es auch um die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger und damit um die Möglichkeit der politischen
Mitgestaltung.
Nach Eröffnung durch die beiden Landtagspräsidenten Simon Illmer (Salzburg) und Gerhard Steier (Burgenland)
sowie den Präsidenten des Verfassungsgerichtshofes, Gerhart Holzinger, referierte der Leiter des Instituts
für Föderalismus, der Vorarlberger Landtagsdirektor Peter Bußjäger, zum Thema "Föderalismus
im 21. Jahrhundert". Er sagte, es gelte Effizienz und Verantwortung im Bundesstaat zu stärken und das
föderale System durch einzelne Reformpakete anzupassen. Den Festvortrag unter dem Titel "Die Zukunft
der Regionen in Europa. Föderalismus und Dezentralisierung auf dem Prüfstand" hielt Max Haller von
der Universität Graz. In weiteren Vorträgen wurden die Entwicklung der Landtage seit 1861, die Rolle
des Bundesstaates im Zeitalter der europäischen Integration, die Bedeutung des Föderalismus in Österreich
und Europa und die parlamentarische Kontrolle behandelt. |