Neuer Elternratgeber erhältlich, Jugendinfostelle wird zur Medien- und Jugendinfostelle weiterentwickelt
Wien (bmwfj) - Am 08.02. steht Europa im Zeichen des "Safer Internet Day", des jährlichen
Höhepunkts der Aktivitäten der nationalen Informations- und Koordinierungsstellen für sichere Internetnutzung
und des Safer Internet Netzwerks der EU (Insafe) unter der Schirmherrschaft von EU-Kommissarin Neelie Kroes. Familienstaatssekretärin
Verena Remler bezeichnet die Initiative als wichtigen Beitrag zur "Bewusstseinsbildung bei Eltern, Jugendlichen
und Kindern für die sichere Nutzung des Internet". Auch das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie
und Jugend (BMWFJ) setzt entsprechende Maßnahmen zur umfassenden Information und Unterstützung. So erscheint
in Kürze ein neuer Elternratgeber zum Thema "Sexualität und Internet", zugleich läuft
auch die Weiterentwicklung der Jugendinfostelle im BMWFJ zur Medien- und Jugendinfostelle auf Hochtouren.
"Das Internet ist in unserer Wissensgesellschaft ständiger Begleiter und kommunikative Basis des gesellschaftlichen,
beruflichen und vor allem jugendlichen Lebens", so Remler. Umso wichtiger sei es, Menschen umfassend über
Chancen und Risiken zu informieren und somit ein Mehr an Sicherheit und Wissen bei der Internetnutzung weiterzugeben.
"Besonders Eltern stehen vor der schwierigen Herausforderung, mit den raschen Entwicklungen Schritt zu halten
oder über die richtigen Ansprechpartner zur Unterstützung ihrer Erziehungsarbeit zu verfügen",
so Remler. Das Web 2.0, soziale Netzwerke und die fortschreitende Nutzung von Smartphones als mobile Plattform
machen das Internet und dessen moderne Nutzung noch präsenter und vielfältiger nutzbar. "Um bei
diesem Tempo nicht den Überblick zu verlieren, braucht es begleitende Maßnahmen", betont die Familienstaatssekretärin.
Neuer Elternratgeber zu "Sexualität und Internet"
Ein neuer Elternratgeber widmet sich nun dem Thema "Sexualität und Internet". "Das
Internet hat auch die Sexualität junger Menschen stark beeinflusst. Dieses höchst sensible Thema möchten
wir im Sinne vieler Eltern nun auch in Form eines Ratgebers ansprechen. Junge Menschen in Österreich verfügen
im internationalen Vergleich über eine überdurchschnittliche Medienausstattung. Die Freiheit des Internets
bringt aber auch neue Herausforderungen mit sich. Kinder und Jugendliche können sich Inhalte ansehen, die
nicht altersgerecht sind, oder mit Menschen in Kontakt kommen, die ihnen nicht gut tun", so Remler.
Eine Handlungsempfehlung ist, dass Eltern für die Art der Risiken, denen Kinder online begegnen könnten,
sensibilisiert und zugleich angeregt werden, den Dialog mit ihren Kindern über deren Online-Nutzung zu suchen.
Ganz besonders wichtig ist, dass Eltern über das Thema Sexualität im Internet informiert sind. Denn für
Eltern spielt das Internet im Zusammenhang mit Sexualität oft zwei recht unterschiedliche Rollen: Einerseits
haben viele Eltern den Eindruck, sich zurücknehmen zu können, weil ihre Kinder sowieso „alles“ aus dem
Internet beziehen. Andererseits haben viele Eltern Sorge, nicht mehr bestimmen zu können, mit welchen Informationen
ihre Kinder aufgeklärt werden.
Daher hat das BMWFJ in Kooperation mit dem Österreichischen Institut für angewandte Telekommunikation
(ÖIAT) und dem Institut für Sexualpädagogik (ISP) den Elternratgeber "Sexualität und Internet"
herausgegeben. Eltern können sich somit neben Beratungsangeboten u.a. auch über Internetrisiken wie "Grooming",
den Umgang mit Sexualität und Internet in der Familie, Tipps für den Erziehungsalltag sowie Filter und
technische Hilfsmittel am Familiencomputer informieren.
Neue Infostelle eröffnet im März
Weiterer Schwerpunkt ist die Weiterentwicklung der Jugendinfostelle des Jugendressorts im BMWFJ zur "Medien-
und Jugendinfostelle". Eckpfeiler sind dabei die Stärkung der Medienkompetenz, die sichere Nutzung des
Internets sowie der richtige Umgang mit Handys sowie Computerspielen. "Die als Gassenlokal und Serviceeinrichtung
konzipierte Infostelle bietet weiters auch Schulungen zum Thema 'Jugend & Medien' für Eltern, Lehrkräfte,
Multiplikatoren und Jugendliche selbst", beschreibt Remler das Angebot. Die Eröffnung der neuen Jugend-
und Medieninfostelle wird im März 2011stattfinden.
"Im Rahmen unserer Beratungsarbeit für Familien und junge Menschen wird das Internet in Zukunft ständig
weiteren Raum einnehmen. Dies stärkt nicht nur ein gelingendes Familienleben, sondern bereitet auch junge
Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung ganzheitlich auf das Thema Internet vor", so Remler abschließend. |