Kommission verstärkt ihre Anstrengungen zum Schutz von Kindern im Internet
Brüssel (ec.europe) - Anlässlich des „Tages des sicheren Internet“ 2011 hat die Europäische
Kommission heute angekündigt, dass sie ihre Gespräche mit der IKT-Industrie und Kinderschutzorganisationen
intensivieren wird, um die Entwicklung sichererer Produkte zu fördern, damit Kinder im Internet besser geschützt
sind. Zudem wird sie in Kürze die Empfehlung zum Schutz Minderjähriger in Zusammenhang mit den audiovisuellen
Medien und dem Internet aus dem Jahr 2006 sowie die Mitteilung zum Schutz Minderjähriger vor schädlichen
Inhalten von Videospielen aus dem Jahr 2008 überarbeiten. Kinder gehen immer früher ins Internet, und
zwar nicht nur am Computer, sondern auch mit Spielkonsolen und Mobiltelefonen. Über 82 % der 15-16-Jährigen
und 26 % der 9-10-Jährigen in Europa verfügen über ein Profil in einem sozialen Netzwerk. Der „Tag
des sicheren Internet“ wird heute in über 65 Ländern rund um die Welt unter dem Motto „Das Internet ist
mehr als ein Spiel, es ist Dein Leben!“ begangen. Er wird im Rahmen des EU-Programms „Sichereres Internet“ gefördert,
das Eltern und Kindern dabei unterstützt, sich sicher im Internet zu bewegen. Die Sicherheit von Kindern im
Internet ist ein wichtiger Bestandteil der Digitalen Agenda für Europa.
Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, sagte hierzu:
“Es ist für Eltern schwierig, sicherzustellen, dass ihre Kinder online immer sicher unterwegs sind, da Kinder
und Jugendliche mittlerweile nicht nur am PC, sondern auch über Smartphones und Spielkonsolen Zugang zum Internet
haben. Daher ist die IKT-Industrie stärker in der Verantwortung, Produkte und Dienste bereitzustellen, durch
die Kinder online geschützt sind und besser über Gefahren des Internet informiert werden. Wir haben diesbezüglich
produktiv mit sozialen Netzwerken und Mobilfunkbetreibern zusammengearbeitet. Nun fordern wir die gesamte IKT-Industrie
zur Zusammenarbeit auf, damit Kinder im Internet besser geschützt sind.“
Angesichts der sich ändernden Muster der Technologienutzung von Kindern und Jugendlichen wird die Kommission
zusammen mit neuen Gruppen und Industriesektoren daran arbeiten, dass Kinder im Internet besser geschützt
sind. Hersteller von mobilen Geräten und Spielkonsolen, Anbieter von Internetdiensten, Betreiber von sozialen
Netzwerken, Anbieter von mobilen Anwendungen und Inhalten, Verbraucherorganisationen, Forscher- und Kinderschutzorganisationen
werden aufgefordert, sich der Kooperationsplattform anzuschließen. Dieser Dialog wird auf den Errungenschaften
der Safer Social Networking Principles for the EU und des Europäischen Rahmens für die sicherere Benutzung
von Mobiltelefonen durch Kinder und Jugendliche aufbauen.
Aus einer unlängst durchgeführten europaweiten Erhebung geht hervor, dass Kinder verstärkt online
unterwegs sind und die Internetnetzung dadurch, das jedes dritte Kind hierfür sein Mobiltelefon und jedes
vierte eine Spielkonsole nutzt, stärker personalisiert wird. Mehr als die Hälfte der 13-16-Jährigen
verfügt über einen eigenen Internetanschluss in ihrem Zimmer.
Gleichzeitig haben 59 % der 9-16-Jährigen ein Profil in einem sozialen Netzwerk eingerichtet, wobei Unterschiede
zwischen den einzelnen Ländern bestehen: der Anteil reicht von 80 % in den Niederlanden bis zu 46 % in Rumänien.
26 % von ihnen besitzen vollständig „öffentliche“ Profile, wobei das Spektrum von 11 % im Vereinigten
Königreich bis zum Spitzenwert von 54 % in Ungarn reicht. 14 % der Kinder geben in ihren Profilen ihre Anschrift
und Telefonnummer an.
Der „Tag des sicheren Internet” 2011 soll junge Menschen daran erinnern, dass alles, was sie online sagen oder
machen, Auswirkungen auf ihr „echtes“ Leben haben könnte, selbst wenn sie einen Avatar oder Spitznamen verwenden.
Der „Tag des sicheren Internet” wurde organisiert von INSAFE, dem Netz von Awareness Centers für Internetsicherheit
und wird durch das mit 55 Mio. EUR ausgestattete Programm „Sicheres Internet" der EU gefördert. Er wird
seit 2004 jährlich mit Veranstaltungen in über 65 Ländern in Europa und weltweit begangen.
Dieses Jahr wird beispielsweise Irland ein Forschungsprojekt zur Internetnutzung durch Kinder starten, während
Bulgarien eine Telefonnummer einrichtet, unter der Jugendliche, Eltern und Lehrer persönliche Beratung in
Fragen der Sicherheit im Internet erhalten können. In Frankreich wird es im gesamten Monat Februar spezielle
Workshops in Schulen geben. In Spanien soll von der Polizei, der Stadt Madrid und mehreren Unternehmen eine Vereinbarung
über gemeinsame Schulungen für gefährdete Minderjährige und ihre Eltern unterzeichnet werden.
Ungarn, Lettland, Griechenland und die Niederlande werden die nationalen Preise im Wettbewerb um den „Europäischen
Preis für den besten Online-Inhalt für Kinder“ vergeben. |