|
Frauenquote |
|
erstellt am
21. 02. 11
|
Heinisch-Hosek
freut sich über Rückenwind aus Europa
Kommissarin Reding: Frauenquoten als Krücke, damit wir in Europa weiterkommen
Wien (bpd) - "Ich sehe Frauenquoten als Krücke, damit wir in Europa weiterkommen. Damit
wir einen Schritt weitergehen in Sachen Gleichstellung", sagte die Vizepräsidentin der EU-Kommission
Viviane Reding im Anschluss an ein gemeinsames Gespräch mit der österreichischen Frauenministerin Gabriele
Heinisch-Hosek. Sie werde daher am 1. März mit den CEOs großer Firmen - darunter auch zwei österreichische
Unternehmen - zusammenkommen, um mit ihnen in einer ersten Etappe Strategien zu besprechen, um die Anzahl der Frauen
in Führungspositionen zu erhöhen. Träfen sie keine Entscheidungen, die nachvollziehbar und kontrollierbar
seien und ändere sich nichts, dann müssten im nächsten Jahr gesetzliche Maßnahmen ergriffen
werden.
"Ich freue mich sehr über den Rückenwind aus Europa was Frauen in Führungspositionen anlangt",
ergänzte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek. Denn es gehe nicht nur um Gleichstellung, sondern auch
darum, die wirtschaftlichen Möglichkeiten und die Talente, die Frauen mitbringen, auch nutzen zu können.
Denn man wisse, dass große Unternehmen mit einer gleichen Anzahl von Frauen und Männern in der Führungsebene
bessere Ergebnisse brächten, so Reding und Heinisch-Hosek unisono.
Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek verwies auch auf eine von ihr in Auftrag gegebene, brandaktuelle Umfrage
unter 1.500 Personen zum Thema Quote. Aus der Studie gehe hervor, dass die Hälfte aller Frauen über alle
Altersgruppen hinweg für eine verpflichtende Quote in Aufsichtsräten seien. Und umso jünger die
Frauen, desto mehr seien sie für Frauenquoten im Gesetz. "Diese Umfrage werde ich auch an Wirtschaftsminister
Mitterlehner herantragen, damit wir bei unseren Verhandlungen zu einem Quotenstufenplan einen nächsten Schritt
in Österreich gehen können", so Heinisch-Hosek.
Ein zweites wichtiges Thema im Gespräch zwischen Kommissarin und Frauenministerin war die Bekämpfung
der Einkommensschere. "Daher freue ich mich auf die Transparenzmaßnahme, die die österreichische
Regierung getroffen hat, um dem großen Lohngefälle in Österreich beizukommen", meinte Viviane
Reding. "Ich bin sehr stolz, dass ich Kommissarin Reding heute berichten konnte, dass wir ab 1. März
Unternehmen gesetzlich verpflichten werden, die durchschnittlichen Einkommen von Frauen und Männern betriebsintern
offen zu legen. Das ist ein erster großer Schritt in Richtung gerechte Bezahlung", sagte Frauenministerin
Gabriele Heinisch-Hosek abschließend. |
|
|
|
Mitterlehner will Karrierechancen von Frauen verbessern
Wirtschaftsminister schlägt Selbstverpflichtung des Bundes bei Quoten in Aufsichtsräten
staatsnaher Betriebe vor
Wien (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner schlägt die Einführung einer Selbsverpflichtung
des Bundes bei den Quoten in Aufsichtsräten von staatsnahen Unternehmen vor. "Ich habe in meinem Einflussbereich
beim Verbund und der Bundesimmobiliengesellschaft schon mehrere Frauen in Aufsichtsräte nominiert. Gleichzeitig
muss man aber sagen, dass reine Freiwilligkeit zu wenig bewirkt", begründet Mitterlehner seinen Vorschlag.
In Unternehmen, an denen der Bund mehr als 50 Prozent hält, sollen demnach bis 2013 25 Prozent der Aufsichtsräte
Frauen sein, bis 2018 30 Prozent. "Aufsichtsräte werden in der Regel alle fünf Jahre bestellt. Man
muss daher die Anreize schrittweise setzen, um niemanden zu überfordern", sagt Mitterlehner.
Private Unternehmen sollen im Corporate Governance Kodex ebenfalls eine stärkere Selbstverpflichtung eingehen,
schlägt Mitterlehner vor. "Diese Maßnahmen werden zu stärkerer Bewusstseinsbildung führen
und die Karrierechancen von Frauen auf breiter Basis verbessern", so Mitterlehner abschließend. |
|
|
|
Gartelgruber: Unsinnige Frauenquotendiskussion soll von Koalitions-Stillstand ablenken
Heinisch-Hoseks Ressort hätte Wichtigeres zu behandeln
Wien (fpd) - Entschieden gegen die Einführung von Frauenquoten sprach sich erneut die freiheitliche
Frauensprecherin NAbg. Carmen Gartelgruber aus. Man könne sich des Eindrucks nicht erwehren, dass mit dieser
von den Regierungsparten von Zaun gebrochenen Debatte bloß vom Koalitions-Stillstand abgelenkt werden solle.
Es sei absolut im Sinne der FPÖ mehr Frauen zu fördern und sie zu motivieren, um Führungspositionen
einzunehmen oder Aufsichtsratssitze zu besetzen, so Gartelgruber. Die Einführung gesetzlicher Quoten sei dafür
jedoch unangebracht, die verordnete Quote könne nämlich durchaus auch kontraproduktive Auswirkungen haben.
Qualifizierten Frauen dürfe dadurch nicht der Stempel einer Quotenfrau aufgedrückt werden.
Gartelgruber sieht im Ressort von Heinisch-Hosek viel Handlungsbedarf, den unzähligen Frauen, die weder in
die Verlegenheit kommen würden, einen Aufsichtsratsposten, noch eine Führungsposition einzunehmen, zu
helfen. "Die arme, benachteiligte Frau" gebe es! Allerdings sei diese nicht in den Führungsetagen
zu finden, sondern in geringfügiger Beschäftigung, oftmals noch alleinerziehend und armutsgefährdet.
Gartelgruber appelleiert an die Regierung, nicht durch unsinnige Quotendiskussionen davon abzulenken! |
|
|
|
Schenk: Durch Qualität und nicht mit Quote durchsetzen
Es geht auch ohne gesetzliche QuoteWelche Meinung gilt eigentlich in der ÖVP?
Wien (bzö) - "In der Politik und in der Wirtschaft geht es auch ohne gesetzliche Quote, da jede
Quote automatisch eine Diskriminierung und eine Herabwürdigung bedeutet. Dass jetzt auch die ÖVP offensichtlich
umfällt und sich in die Reihen der Zwangsquotenfans eingliedert, zeigt wieder einmal deutlich, dass nur das
BZÖ sich konsequent für freie Entscheidung und gegen gesetzliche Zwänge einsetzt", so BZÖ-Frauensprecherin
NAbg. Martina Schenk zum ÖVP-Schwenk bei verpflichtenden Frauenquoten. "Viel wichtiger wäre ein
vernünftiger gesetzlicher Mindestlohn in der Höhe von 1.300 Euro brutto", so Schenk.
Es stelle sich auch die Frage: "Welche Meinung gilt denn jetzt eigentlich in der ÖVP? Die von Minister
Mitterlehner, der Zwangsquoten einführen will oder die seiner Staatssekretärin Remler, die Zwangsquoten
massiv ablehnt? Gegen das derzeitige ÖVP-Chaos ist ja ein Slalomkurs noch geradlinig", so Schenk.
"Der Aufstieg in gut bezahlte und einflussreiche berufliche Positionen scheitert oft auch wegen fehlender
Kinderbetreuungsplätze. So sind beispielsweise steirische Kindergärten 54 Tage im Jahr geschlossen, das
übersteigt jeden Urlaubsanspruch und baut gerade für Alleinerzieherinnen Riesenhürden auf",
kritisierte Schenk. "Mit verbesserten Rahmenbedingungen und besonders dem Mindestlohn wird auch die mit 25,5
Prozent weit aufklaffende Gehaltsschere verringert. Beim Schließen der Einkommensschere sind auch die Gewerkschaften
gefordert ", meinte Schenk. "Wir brauchen mutige, engagierte und moderne Frauen, die sich durch Qualität
und nicht durch Quote durchsetzen". Private Corporate Govenance Vereinbarungen, die den Anteil von Frauen
in Führungspositionen regeln, seien Privatsache der Firmen und eine solche Regelung stehe jedem Unternehmen
frei, solange niemand diskriminiert werde. Gesetzlicher Zwang sei jedoch massiv abzulehnen. |
|
|
|
Schwentner: ÖVP-Schwenk bei Frauenquoten richtiger erster Schritt
Grüne: Mehr Tempo, gesetzlich verbindliche Quoten, Sanktionen
Wien (grüne) - "Es ist erfreulich, dass die ÖVP endlich erkennt, dass Freiwilligkeit in Sachen
Gleichstellung von Frauen und Männern nicht ausreicht. Der Vorschlag von BM Mitterlehner für Quoten in
Aufsichtsräten von staatsnahen Unternehmen ist ein erster Schritt in die richtige Richtung", sagt die
Grüne Frauensprecherin Judith Schwentner in Reaktion auf die Aussagen des Wirtschaftsministers. Die Grünen
verlangen allerdings mehr Tempo, eine gesetzlich verbindliche Festlegung von Quoten und Sanktionen bei Nicht-Einhaltung.
"Die Quoten werden nur wirksam sein, wenn sie auch gesetzlich verankert sind, wenn deren Einhaltung kontrolliert
wird und wenn bei Nicht-Einhaltung Sanktionen vorgesehen sind", verlangt Schwentner, die vorschlägt,
dass die Einhaltung der Quoten auch durch regelmäßige Berichte an das Parlament sichergestellt werden
soll. Und Schwentner wünscht sich mehr Tempo: "Eine schrittweise Einführung von Quoten wie von Mitterlehner
vorgeschlagen ist sinnvoll. Wenn bis 2013 25 Prozent der Aufsichtsräte Frauen sind, ist das ein guter erster
Schritt. Dass Mitterlehner dann aber für die nächsten fünf Prozent weitere fünf Jahre anberaumt
ist mir zu langsam", kritisiert Schwentner. "Das kann schneller gehen. Und in einem nächsten Schritt
sollte auch für Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen eine verpflichtende Quote eingeführt
werden", verlangt Schwentner. |
|
zurück |
|
|