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Pensionsantrittsalter |
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erstellt am
18. 02. 11
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Hundstorfer:
Anhebung des tatsächlichen Pensionsantrittsalters hat oberste Priorität
Die Maßnahmen im Budgetbegleitgesetz seien ein wichtiger Schritt gewesen, um Menschen
länger gesund im Erwerbsleben zu halten.
Wien (bmask) - "Die Vorschläge des IHS und WIFO, das tatsächliche Pensionsantrittsalter durch
berufliche Rehabilitation anzuheben, bestätigen die Maßnahmen, die wir im Budgetbegleitgesetz getroffen
haben" so Sozialminister Rudolf Hundstorfer am 18.02. "Die Anhebung des tatsächlichen Pensionsantrittsalters
hat oberste Priorität", unterstrich der Minister und verwies in diesem Zusammenhang auf die vor kurzem
beschlossenen gesetzlichen Maßnahmen - die verpflichtende Rehabilitation vor Pension, fit2work, die Gesundheitsstraße
sowie die Verschärfung des Berufsschutzes - von denen eine Erhöhung der Erwerbsbeteiligung im Alter zu
erwarten ist. "Auch bei der Langzeitversichertenregelung haben wir im Rahmen des verfassungsrechtlich gebotenen
Vertrauensschutzes zur Anhebung des tatsächlichen Pensionsantrittsalters beigetragen. Der Rat des IHS, auf
skandinavische Vorbilder zu setzen, kommt zu spät. Das Arbeits- und Gesundheitsgesetz, das die skandinavische
Handschrift trägt und auf österreichische Gegebenheiten zugeschnitten wurde, ist längst beschlossen",
so Hundstorfer.
Die Maßnahmen im Budgetbegleitgesetz seien ein wichtiger Schritt gewesen, um Menschen länger gesund
im Erwerbsleben zu halten. Nun gelte es weitere Schritte zu setzen: "Zur Zeit tagt im Sozialministerium eine
Arbeitsgruppe der Sozialpartner, um Möglichkeiten für Anreizsysteme zu einem längeren Verbleib im
Arbeitsleben zu finden. Auch in diesen Gesprächen setzen wir auf den skandinavischen Weg", so der Sozialminister.
Zur Aufteilung des durch die Pensionskommission im Langfristgutachten festgestellten Mehraufwandes in die fünf
Parameter - Beitragssatz, tatsächliches Pensionsantrittsalter, Pensionsanpassung, Kontoprozentsatz und Bundesmittel
- hält Sozialminister Rudolf Hundstorfer fest: "Die Pensionskommission muss aufgrund gesetzlicher Grundlagen
Empfehlungen an das zuständige Sozialministerium richten, nichtsdestotrotz ist der maßgebliche Hebel
zur nachhaltigen Sicherung der Pensionen das tatsächliche Pensionsantrittsalter. Bis 2025 müssen wir
eineinhalb Jahre "älter" werden, dann sind die Pensionen gesichert", schloss Hundstorfer. |
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Blecha: Wirtschaft muss länger arbeiten ermöglichen
Öffentliche Pensionssysteme müssen in Kommissionsbericht enthalten sein
Wien (sk) - "Ein uneingeschränktes Ja zu einem Heranführen des faktischen an das gesetzliche
Pensionsalter. Aber da muss die Wirtschaft mitspielen. Denn auch die Unternehmen nützen die 'Schlupflöcher'
des Pensionssystems. So ist es gängige Praxis, dass ältere Beschäftigte in die Pension gedrängt
werden oder ihnen mit Golden-Handshake-Programmen das Ausscheiden aus dem Erwerbsleben schmackhaft gemacht wird.
Dabei ist auch der öffentliche Sektor ein schlechtes Beispiel", sagte Pensionistenverbands-Präsident
Karl Blecha am Donnerstag in einer Reaktion auf die Aussagen des IHS.
Blecha verwies gegenüber dem Pressedienst der SPÖ darauf, dass ein großer Teil der Neupensionisten
aus der Arbeitslosigkeit heraus in die Pension kommen. "Wir brauchen daher einen besonderen Kündigungsschutz
für ältere Arbeitnehmer und ich fordere eine Pönalisierung für Unternehmen, die ältere
Beschäftigte rausschmeißen." Ebenso forderte Blecha, dass bereits entwickelte Programme wie z.B.
fit2work oder die Gesundheitsstraße sowie Rehab vor Pension rasch flächendeckend eingesetzt werden.
Auch hier kritisierte Blecha die "Verweigerung" der Wirtschaft wenn es um die Finanzierung dieser Programme
geht.
Blecha erinnerte im Vorfeld des kommenden Berichts der Pensionskommission an seine Forderung, "dass bei der
Beurteilung über die langfristige Sicherung der Pensionen auch der öffentliche Dienst einbezogen wird."
Der PVÖ-Präsident kritisierte, dass sich das IHS heute in ihren Aussagen erneut nur auf den langfristig
steigenden Aufwand in der gesetzlichen Pensionsversicherung bezieht und der langfristig sinkende Aufwand bei den
Pensionen im Öffentlichen Sektor unberücksichtigt bleibt. |
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Becker: Hundstorfers heutige Aussage gibt Anlass zu Hoffnung
Seniorenbund: Schlupflöcher schließen. Länger arbeiten möglich
machen.
Wien (seniorenbund) - Zu der neu aufgeflammten Pensionsdebatte hält Heinz K. Becker, Generalsekretär
des Österreichischen Seniorenbundes, fest: "Wir Seniorenvertreter begrüßen, dass Sozialminister
Hundstorfer unsere Meinung teilt: Die Anhebung des tatsächlichen Pensionsantrittsalters hat oberste Priorität.
Daher müssen alle Schlupflöcher für ungerechtfertigte Frühpensionierung geschlossen und länger
arbeiten möglich gemacht werden. Im Zuge des Budgetbegleitgesetzes wurden mit der Einführung von "Rehabilitation
vor I-Pension" und mit den Veränderungen bei der so genannten Hackler-Regelung schon erste gute Schritte
gesetzt. Und aus demselben Grund tagt schon bald die große Sozialpartnerrunde mit dem Sozialminister, wo
man weitere Maßnahmen in dieser Richtung finden wird - viele beachtenswerte Vorschläge liegen auf dem
Tisch."
Zur Pensionskommission generell
"Wir Seniorenvertreter haben schon im Herbst festgehalten, dass im Zuge der Erstellung des neuen Langfristgutachtens
so wie schon im Gutachten 2008 auch die Zahlen des öffentlichen Dienstes mit eingearbeitet werden müssen.
Eine Betrachtung ohne diesen großen Teil wäre ein Schildbürgerstreich, weil dies sofort eine völlig
andere Kostenentwicklung darstellt, nämlich eine relativ ausgeglichene. Und für die Zukunft muss auch
diskutiert werden, wie man diese Kommission und ihre Arbeit effizienter gestalten kann", so Becker weiter.
Zum Langfristgutachten generell
"Eine Prognose für einen Zeitraum von fast 50 Jahren ist immer schwierig, weswegen es besonders wichtig
ist, hier auch ein gewisses Fingerspitzengefühl zu beweisen. Weder die Panik-Aussage "Tickende Zeitbombe"
oder "Kostenexplosion" noch die Beschwichtigungs-Meinung "Alles in Butter" werden hier wohl
am Ende stehen können. Die Wahrheit liegt mit Sicherheit dazwischen", weist Becker auf die Notwendigkeit
einer profunden Bewertung der vorhandenen Daten und den daraus resultierenden Reformzwang hin.
Zu den Reformvorschlägen
"Wir Seniorenvertreter haben dazu völlig klar festgehalten: Schließen aller Schlupflöcher
im Pensionssystem und Abschaffung überlebter Privilegien. Alles tun, damit Menschen bis zum gesetzlichen Pensionsantrittsalter
arbeiten können und dürfen - mit Betonung auf den letzten drei Worten! Weitere Harmonisierung der Pensionssysteme
- also "ASVG für alle" und zwar konsequent und rascher als bisher geplant. Es wäre völlig
grotesk, wenn Menschen mehr Beiträge zahlen oder weniger Pension kriegen sollen, nur weil die Politik es zuvor
nicht geschafft hat, die Ungerechtigkeiten zu beseitigen", stellt Becker abschließend klar. |
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Achitz: Felderers Forderungen auf Basis falscher Zahlen
Brauchen mehr gesunde Arbeitsplätze
Wien (ögb) - "Auch ständiges Wiederholen macht eine Forderung nicht sinnvoller", reagiert
der Leitende Sekretär des ÖGB, Bernhard Achitz auf die erneute Forderung des IHS-Chefs Bernhard Felderers
nach Abschaffung von Hackler- und Schwerarbeitsregelung. "Jetzt wieder Sozialausgaben zu kürzen, wäre
eine Katastrophe. Besonders ärgerlich ist, dass sich das IHS auf Prognosen bezieht in die die Änderungen
der Budgetbegleitgesetze, durch die die Kosten des Pensionssystems gesenkt werden, noch nicht einmal eingerechnet
sind."
Wer will, dass die Menschen später in Pension gehen, muss zuerst dafür sorgen, dass sie auch länger
arbeiten können. Das heißt: Arbeitsplätze schaffen, und die Arbeitsplätze so gestalten, dass
die Menschen auch arbeitsfähig bleiben und nicht aus Gesundheitsgründen vorzeitig in Pension gehen müssen.
Die Wirtschaft müsse auch älteren ArbeiterInnen und Angestellten eine Chance geben und diese nicht bei
erstbester Gelegenheit durch jüngere ersetzen.
Der ÖGB fordert sichere Pensionen:
- Sicherung des Umlage-Pensionssystems - Gerechtes System für alle Pensionsarten: gleiche Beiträge
für alle und
- unbefristete Regelung für Menschen, die 45 bzw. 40 Jahre Beiträge geleistet haben - Verbesserung
der Schwerarbeitspension - Arbeitslosengeld bis zum Regelpensionsalter, statt vorzeitigen Pensionsantritt ermöglichen
- Pensionskassen: garantierter Mindestertrag - Wahl- und Wechselmöglichkeit zwischen Pensionskassen
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Kalliauer: Altersvorsorge wird nicht durch "Horrorszenarien" gesichert
Prognosen des IHS sind zweifelhaft
Linz (OTS) - "Die zweifelhaften Prognosen des IHS zur Zukunft der Pensionen haben anscheinend nur einen Sinn,
nämlich die Menschen beunruhigen", ist AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer empört. "Denn
die Verdoppelung des Bundesbeitrages für die Pensionen bis 2060 ist kein Horrorszenario, sondern muss man
im Lichte des Bruttoinlandsproduktes sehen. Das steigt im gleichen Zeitraum um das Dreifache!"
"Die Verdoppelung des Bundesbeitrages ist keine Horrorzahl, wie das IHS vortäuschen will, und bedeutet
auch nicht, dass das staatliche Pensionssystem unfinanzierbar wird", pocht Kalliauer auf eine seriösere
Vorgangsweise des IHS. Anhand der eigenen Prognosen müsste dem IHS eigentlich klar sein, dass diese Entwicklung
kein Alarmsignal, sondern ein Beweis für gerechte Verteilungspolitik ist. Der Verdoppelung des Bundesbeitrages
ist nämlich die Verdreifachung des BIP bis 2060 gegenüberzustellen.
Angesichts des beklagten frühen Pensionsantrittsalters sind in erster Linie die Unternehmer/-innen in die
Pflicht zu nehmen, so AK-Präsident Kalliauer. Sie können durch attraktive Arbeitsbedingungen, rechtzeitige
Fortbildungsmaßnahmen und wertschätzenden Umgang den Verbleib älterer Arbeitnehmer/-innen im Beruf
entscheidend beeinflussen. Um einen höheren Anteil an älteren Beschäftigten zu erreichen, schlägt
AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer höhere Sozialversicherungsbeiträge für Unternehmer/-innen,
die sich vor der Beschäftigung Älterer im entsprechenden Ausmaß drücken, vor.
Die Unternehmer/-innen haben sich aber auch um den Gesundheitszustand der Arbeitnehmer/-innen zu kümmern.
Die Gesundheitsförderung und die Gesundheitsprävention am Arbeitsplatz müssen ausgebaut werden. |
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