Österreich Weltmarkführer bei Zugang zu Gesundheit - Spitalsreform notwendig
Wien (sk) - Zentrale Aufgabe der Gesundheitspolitik ist es, die Finanzierung des Gesundheitssystems aufrecht
zu erhalten. Das sagte Gesundheitsminister Alois Stöger am 17.02. bei seinem Vortrag über "Das österreichische
Gesundheitssystem im internationalen Kontext" beim Jour Fixe der Österreichischen Gesellschaft für
Außenpolitik im Hotel de France. "Aus diesem Grund habe ich Maßnahmen gesetzt, um eine langfristige
Versorgung zu ermöglichen - und es ist auch gelungen, die Kosten erfolgreich zu dämpfen", betonte
Stöger im Zusammenhang mit der Sicherung der finanziellen Ressourcen der Gebietskrankenkassen.
Ende 2008 habe der Minister die Gebietskrankenkassen mit Schulden von 1,1 Mrd. Euro übernommen und deren finanzielle
Situation mit der Halbierung dieser Schulden auf 570 Mio. Euro deutlich verbessert. Es gebe aber auch andere Herausforderungen:
"Zuallererst, dass Planung, Steuerung und Finanzierung des Gesundheitssystems nicht in einer gemeinsamen Verantwortung
liegen." Diese Tatsache habe er zum Anlass genommen, das Gesundheitssystem neu zu gestalten. Das zweite große
Thema sei, die Versorgung außerhalb der Spitäler zukunftsfähig zu gestalten - veränderte Bedürfnisse
von Patienten und eine komplexere Medizin hätten neue Zusammenarbeitsformen von Ärzten notwendig gemacht.
Für diese habe Stöger mit den Gruppenpraxen die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen.
Zu den Spitälern sagte der Gesundheitsminister, dass er die Spitalslandschaft ändern und die derzeit
bestehenden zehn Krankenanstaltengesetze auf eines reduzieren wolle: "Wir brauchen einen einheitlichen Rahmen,
ein Spitalsgesetz genügt", so der Gesundheitsminister. Wichtig sei auch mehr Transparenz im Gesundheitswesen,
denn "die Bürger sollen wissen, welche Qualität sie bei welchen Leistungen im Krankenhaus erwartet".
Der Gesundheitsminister betonte weiters, dass Österreich Weltmarktführer beim Zugang der Menschen zum
Gesundheitssystem und Gesundheitsleistungen ist. Das österreichische Gesundheitssystem werde im Ausland mit
sehr hoher Wertschätzung bedacht. In Österreich werden 10,5 Prozent des BIP (Bruttoinlandsprodukts) im
Gesundheitswesen erwirtschaftet. "Ein so hoher Anteil an der Wirtschaftsleistung zeigt, dass das Gesundheitswesen
ein ganz zentraler Wirtschaftszweig ist, dessen Leistungen den Menschen in Österreich dienen", so der
Minister. Auch auf europäischer Ebene sei Gesundheitspolitik ein großes Thema. In Sache e-Health etwa
spiele Österreich eine Vorreiterrolle, die es auszubauen und zu stärken gelte. Eine EU-weite Zusammenarbeit
sei etwa im Lebensmittelbereich und in der Arzneimittelsicherheit sinnvoll. |