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Debatte über ÖBB-Finanzen |
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erstellt am
16. 02. 11
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Kaltenegger:
ÖBB in ÖIAG eingliedern
ÖVP-Generalsekretär möchte die ÖBB vom parteipolitischen Einfluss befreien,
um Reformen und eine erfolgreiche Sanierung gewährleisten zu können.
Wien (övp-pd) - Der Schuldenberg der ÖBB wird immer mehr zur Belastung für die österreichischen
Steuerzahler. Im Gespräch mit dem „Wirtschaftsblatt“ fordert ÖVP- Generalsekretär Fritz Kaltenegger
deshalb, dass der schwere Sanierungsfall ÖBB in die Verstaatlichten-Holding ÖIAG eingegliedert werden
soll. Kaltenegger: "Die ÖBB müssen so schnell wie möglich in die ÖIAG integriert werden,
damit die Sanierung der Bahn endlich vorangetrieben werden kann. Es ist nicht länger tragbar, dass die Steuerzahler
jährlich sieben Milliarden € für die Bahn aufbringen müssen."
Die reflexartige Ablehnung der SPÖ kann Kaltenegger nicht nachvollziehen. Er ortet hinter der Ablehnung parteipolitische
Motive. Die SPÖ scheint die ÖBB noch immer als Eigentum der Gewerkschaft zu betrachten. Kaltenegger:
"Ziel der SPÖ ist es offenbar, ihren parteipolitischen Einfluss bei den ÖBB möglichst lange
zu erhalten."
Die ÖIAG hat es bisher immer gut verstanden, die eingegliederten Unternehmen vor politischem Einfluss zu bewahren.
Die ÖBB würde genau so ein Umfeld benötigen, um notwendige Reformen und eine erfolgreiche Sanierung
durchführen zu können. |
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Schieder: Absage an Privatisierungs-Phantasien
ÖIAG braucht neues Zukunftskonzept
Wien (sk) - Zur aktuellen Diskussion um die Zukunft der ÖIAG bekräftigte Finanzstaatssekretär
Andreas Schieder in seiner Pressekonferenz einmal mehr seine Forderung nach einem neuen Zukunftskonzept für
die staatliche Beteiligungsholding. Diese könnte etwa Strukturen schaffen, um Unternehmen, die in Schwierigkeiten
geraten sind, aus industrie- oder standortpolitischen Gründen "unter die Arme zu greifen". Kritik
übte er an Aussagen des ÖVP-Generalsekretärs, der die ÖBB in die ÖIAG integrieren will;
dies sei "nicht einmal ansatzweise eine Zukunftskonzept".
"Privatisierungs-Fantasien" erteilte er eine klare Absage; dies sei auch aus Sicht der Budgetsanierung
keine nachhaltige Strategie. Nachdem der Staat vor wenigen Monaten noch der "Schutzherr" für private
Unternehmen gewesen sei, sei es wirtschaftspolitisch falsch, jetzt, wo sich Gewinne wieder einstellen, von Privatisierungen
zu reden. Vor allem Infrastrukturunternehmen hätten standortpolitisch eine nachhaltige Rolle und seien nicht
geeignet für rasches Privatisierungskapital.
In diesem Zusammenhang sei auch der Vorschlag von VP-Generalsekretär Kaltenegger, die ÖBB in die ÖIAG
zu integrieren, ein "industriepolitischer Bauchfleck", parteipolitisch motiviert und zeige nur, dass
man kein Zukunftskonzept für die ÖIAG habe. "In der ÖVP-Zentrale ist wenig wirtschaftspolitisches
Gedankengut gebunkert", kommentierte Schieder Kalteneggers heutige Aussagen.
Vielmehr brauche die ÖIAG ein Zukunftskonzept; "so wie bisher - das phantasielose reine Verwalten von
Beteiligungen - macht es keinen Sinn". Schieder plädiert dafür, ein industrie- und standortpolitisches
Konzept zu entwickeln. So könnten die ÖIAG Strukturen entwickeln, um etwa "ins Trudeln geratenen
Unternehmen, die für den Standort oder vom Know how her wichtig sind, unter die Arme zu greifen", ob
das durch Beteiligung, Haftungen oder Manager-Pools sei. Man solle der neuen ÖIAG-Führung nun die Zeit
geben, neue Ideen zu entwickeln. |
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ÖBB: Mitarbeiterstand um über 1.100 Mitarbeiter reduziert
Bestellung neuer Personalchef und Leiter Strategieentwicklung Geringste Zahl von Pensionierungen
seit 10 Jahren
Wien (öbb) - In der gestrigen Aufsichtsratssitzung der ÖBB-Holding wurde der Zwischenstand
des von Vorstandvorsitzenden Kern forcierten Turn-Around Programms diskutiert. Vor allem im Bereich Personal und
Pensionen sind Fortschritte gelungen. Auch personelle Entscheidungen wurden getroffen: der neue Holding-Personalchef
Mag. Peter Pirkner (42) und auch der neue Holding-Strategiechef Dr. Clemens Först (34) wurden bestellt. Beide
verfügen über nationale und internationale Erfahrung in ihren Bereichen.
Weniger Mitarbeiter und Pensionierungen
Mit Stichtag 31.12.2010 wurde die Mitarbeiterzahl um 1.123 auf 42.482 Mitarbeiter (inkl. Lehrlinge 44.188 / 2009:
43.605 exkl. Lehrlinge, gesamt 45.186) reduziert. Das durchschnittliche Pensionsantrittsalter wurde um ein Jahr
auf 53,5 Jahre angehoben. Gleichzeitig haben die ÖBB mit 1174 die geringste Zahl von Pensionierungen seit
zehn Jahren erreicht. Es ist gelungen, das durchschnittliche Pensionsantrittsalter um mehr als ein Jahr auf 53,5
Jahre zu erhöhen. Wenn jene Mitarbeiter ausgenommen werden, die aus Krankheitsgründen in Pension gingen,
liegen die ÖBB im Schnitt bei 54,8 Jahren, im ASVG-Bereich beträgt die vergleichbare Zahl laut Wirtschaftsforschungsinstitut
59 Jahre.
Personelle Neuerungen in der ÖBB Holding
Mit Peter Pirkner übernimmt ein Manager mit internationaler Erfahrung die Personalagenden des Konzerns. Der
gebürtige Niederösterreicher startete seine Karriere als selbstständiger Personalberater mit Büros
in Wien und München. Die Schwerpunkte seiner Beratertätigkeit umfassten die Bereiche Change Management
und strategische Personalentwicklung. Nach Karrierestationen als Managing Partner bei Unison in Deutschland und
Kienbaum Management Consultants wo er für Recruiting, Vertragswesen und strategische Personalagenden verantwortlich
zeichnete, wechselte Pirkner zur UniCredit Leasing, dem größten Leasing Anbieter in Europa. Nach mehrjähriger
Leitung der HR-Abteilung in Österreich, übernahm der erfahrene HR-Manager als Senior Vice President die
weltweite HR-Leitung des Unternehmens mit 17 Niederlassungen und rund 3.000 Mitarbeitern. Pirkner folgt Emmerich
Bachmayer, der nach einer Übergabephase seine Pension antritt.
Die Agenden der Strategieentwicklung im Konzern übernimmt Clemens Först, bisher McKinsey Berater in Wien,
vom bisherigen Strategiechef Georg Lauber, der Anfang Februar als interimistischer Finanzvorstand zu Personenverkehr-AG
wechselte. Först war als Berater auf den internationalen Eisenbahnmarkt spezialisiert und betreute Kunden
in Europa, Australien und Asien. Seine Ausbildung absolvierte der gebürtige Niederösterreicher an der
Technischen Universität Wien. Nach dem Doktorat folgten postgraduale Stationen an der University of California
und dem MIT (Massachusetts Institute of Technology). |
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