Russischer Botschafter trifft steirischen Landeshauptmann   

erstellt am
16. 02. 11

Großes Lob für die "Kaderschmiede Steiermark"
Graz (lk) - Großes Lob für die Steiermark überbrachte am 16.02. der Botschafter Russlands, Sergej Netschajew, bei seinem Antrittsbesuch bei Landeshauptmann Franz Voves in der Grazer Burg. Die Steiermark genieße in Russland einen ausgezeichneten Ruf. Dies gelte für die Wirtschaft, wo man die beiden Steirer Helmut List (AVL) und Siegfried Wolf (früher Magna) als "Vorzeigemanager" betrachtet, genauso wie für Tourismus, Wissenschaft und für regionale Zusammenarbeit. Landeshauptmann Voves unterstrich, dass er - als Eishockey-Nationalspieler - in seiner Jugend viele russische Spitzensportler als Freunde gewonnen hatte und lud den Botschafter deshalb zu einer Russland-Präsentation im Rahmen eines "Café Europa" im Medienzentrum Steiermark ein. "Es ist wichtig, mit dem großen Staat Russland nicht nur oberflächliche Kontakte zu knüpfen, sondern auch Menschen kennenzulernen und als Freunde zu gewinnen, damit sich unsere Kulturen besser verstehen", sagte Voves.

Auf regionaler Ebene hat sich die Steiermark zu einem begehrten Kooperationspartner entwickelt. Nach der Partnerschaft mit der Region Vologda - der "Heimat von Väterchen Frost" - haben weitere Gebiete entweder ihr Interesse angemeldet oder sogar bereits Kooperations-Abkommen mit steirischen Universitäten abgeschlossen. Dazu zählen die Regionen Tomsk, Sverdlovsk/Jekaterinburg, Jaroslavl und Chanty-Mansisk-Jurga. Dort geht es jeweils um steirische Stärkefelder wie Innovationen, Fahrzeugproduktion oder auch um Bergwesen.

Nach dem Einbruch im Krisenjahr 2009 haben sowohl der Außenhandel als auch das Tourismus-Aufkommen mit Russland stark angezogen. Mit Zuwächsen um mehr als 30 Prozent konnte das bisherige Rekordjahr 2008 übertroffen werden. Besonders beliebt: Ein Winterurlaub - etwa in der Dachstein-Tauern-Region - zum russischen Neujahrsfest Anfang Jänner. Der Botschafter sprach dazu die Visa-Regelungen zwischen der EU und Russland an. Er glaube, dass "bei Visa-Freiheit diese Zahlen weiter stark wachsen könnten", meinte er diplomatisch.

Einen Schwerpunkt des Steiermark-Tages des Botschafters bildete übrigens auch die Städtepartnerschaft zwischen Graz und Sankt Petersburg, die heuer ihren zehnjährigen Bestand begeht. Der Botschafter besuchte deshalb die "HIB Liebenau", die zu den bundesweit wenigen Gymnasien mit Russisch-Unterricht zählt. Dort findet anlässlich der Grazer Partnerschaft ein Theater-Workshop statt, im Johann Joseph-Fux-Konservatorium des Landes werden Anfang April begabte russische Kinder ein Konzert geben.
     
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