Großes Lob für die "Kaderschmiede Steiermark"
Graz (lk) - Großes Lob für die Steiermark überbrachte am 16.02. der Botschafter Russlands,
Sergej Netschajew, bei seinem Antrittsbesuch bei Landeshauptmann Franz Voves in der Grazer Burg. Die Steiermark
genieße in Russland einen ausgezeichneten Ruf. Dies gelte für die Wirtschaft, wo man die beiden Steirer
Helmut List (AVL) und Siegfried Wolf (früher Magna) als "Vorzeigemanager" betrachtet, genauso wie
für Tourismus, Wissenschaft und für regionale Zusammenarbeit. Landeshauptmann Voves unterstrich, dass
er - als Eishockey-Nationalspieler - in seiner Jugend viele russische Spitzensportler als Freunde gewonnen hatte
und lud den Botschafter deshalb zu einer Russland-Präsentation im Rahmen eines "Café Europa"
im Medienzentrum Steiermark ein. "Es ist wichtig, mit dem großen Staat Russland nicht nur oberflächliche
Kontakte zu knüpfen, sondern auch Menschen kennenzulernen und als Freunde zu gewinnen, damit sich unsere Kulturen
besser verstehen", sagte Voves.
Auf regionaler Ebene hat sich die Steiermark zu einem begehrten Kooperationspartner entwickelt. Nach der Partnerschaft
mit der Region Vologda - der "Heimat von Väterchen Frost" - haben weitere Gebiete entweder ihr Interesse
angemeldet oder sogar bereits Kooperations-Abkommen mit steirischen Universitäten abgeschlossen. Dazu zählen
die Regionen Tomsk, Sverdlovsk/Jekaterinburg, Jaroslavl und Chanty-Mansisk-Jurga. Dort geht es jeweils um steirische
Stärkefelder wie Innovationen, Fahrzeugproduktion oder auch um Bergwesen.
Nach dem Einbruch im Krisenjahr 2009 haben sowohl der Außenhandel als auch das Tourismus-Aufkommen mit Russland
stark angezogen. Mit Zuwächsen um mehr als 30 Prozent konnte das bisherige Rekordjahr 2008 übertroffen
werden. Besonders beliebt: Ein Winterurlaub - etwa in der Dachstein-Tauern-Region - zum russischen Neujahrsfest
Anfang Jänner. Der Botschafter sprach dazu die Visa-Regelungen zwischen der EU und Russland an. Er glaube,
dass "bei Visa-Freiheit diese Zahlen weiter stark wachsen könnten", meinte er diplomatisch.
Einen Schwerpunkt des Steiermark-Tages des Botschafters bildete übrigens auch die Städtepartnerschaft
zwischen Graz und Sankt Petersburg, die heuer ihren zehnjährigen Bestand begeht. Der Botschafter besuchte
deshalb die "HIB Liebenau", die zu den bundesweit wenigen Gymnasien mit Russisch-Unterricht zählt.
Dort findet anlässlich der Grazer Partnerschaft ein Theater-Workshop statt, im Johann Joseph-Fux-Konservatorium
des Landes werden Anfang April begabte russische Kinder ein Konzert geben. |