Für ein gentechnikfreies Europa   

erstellt am
15. 02. 11

Kroatischer Umweltausschuss zu Gast im Hohen Haus
Wien (pk) - Eine Delegation des Umweltausschusses des kroatischen Sabor unter der Leitung der Vorsitzenden Marijana Petir besuchte am Vormittag des 15.02. das Hohe Haus und traf dabei Mitglieder des Umweltausschusses des Nationalrats. Von österreichischer Seite nahmen an dem Gedankenaustausch die Abgeordneten Walter Schopf, Josef Muchitsch (beide S), Hermann Gahr (V), Harald Jannach (F), Wolfgang Pirklhuber und Christiane Brunner (beide G) teil.

Petir würdigte eingangs die hervorragenden bilateralen Kontakte, die sich auch in einem regen Delegationsaustausch widerspiegelten. Sie dankte für Österreichs Unterstützung bei Kroatiens EU-Annäherung und berichtete, dass Kroatien zuversichtlich sei, die Beitrittsverhandlungen in etwa bis zur Jahresmitte abschließen zu können. Danach werde es darum gehen, den Beitritt durch eine Volksabstimmung in Kroatien zu bestätigen und den Ratifizierungsprozess des Beitrittsvertrages in den EU-Mitgliedsstaaten in Gang zu setzen, wobei sie optimistisch sei, dass Österreich hier eines der ersten Länder sein werde, das den Beitritt Kroatiens zur EU befürworten werde.

Petir erinnerte zudem daran, dass 90.000 ihrer Landsleute in Österreich lebten und verlieh ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die Unterstützung der kroatischen Minderheit im Burgenland auch weiterhin so vorbildlich bleibe, damit die Burgenlandkroaten sich auch in Zukunft schulisch und kulturell entfalten könnten.

Sodann votierte Petir für die Schaffung einer gentechnikfreien Zone im Bereich der Alpen-Adria-Region, zu welcher Kroatien bereits entsprechende Initiativen gesetzt habe. In Kroatien selbst sei sowohl die Aussaat als auch der Versuch mit gentechnisch verändertem Saatgut verboten, erläuterte die Vorsitzende. Zudem setze sich Kroatien für den Erhalt der Artenvielfalt und für eine gesunde Ernährung ein. In diesem Zusammenhang verwies Petir darauf, dass man in Kroatien verstärkt auf Weidewirtschaft setze, anstatt das Vieh im Stall zu mästen, verspreche man sich davon doch, nicht länger vom Import von diversen Soja-Futtermitteln abhängig zu sein.

Um diese Ziele zu erreichen, sei es jedoch notwendig, auf überregionaler Ebene zusammenzuarbeiten, erklärte die Vorsitzende. Dieser Ansatz wurde von der österreichischen Seite unterstrichen, wobei Brunner und Pirklhuber auf die diesbezüglichen österreichischen Aktivitäten verwiesen. Pirklhuber ging dabei auf den Beschluss des österreichischen Parlaments vom 14. Dezember 2010 ein, der eine vergleichbare Zielsetzung verfolgt. Dieser sei im übrigen, so Pirklhuber, im Zuge der Subsidiarität gemäß des Lissaboner Vertrags auch an alle anderen nationalen Parlamente der EU-Mitgliedstaaten weitergeleitet worden, ergänzte der Mandatar, der in diesem Zusammenhang auch ankündigte, dass man mit den VertreterInnen Sloweniens gleichfalls über diese Initiative sprechen werde. Brunner sicherte den Gästen zu, dass man sich um eine Allparteienvorlage in der Angelegenheit bemühen werde. Jannach und Gahr wiesen zudem auf die Notwendigkeit klarerer Kennzeichnungen hin, um den KonsumentInnen die erforderlichen Informationen bieten zu können.
     
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