Thema Gesundheit ist ein gemeinsames Politikfeld
St. Pölten (nlk) - Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka stellte am 24.02.
gemeinsam mit Landesrätin Mag. Karin Scheele den NÖ Gesundheitsbericht für das Jahr 2010 vor. Im
Rahmen einer Pressekonferenz in St. Pölten sagte Sobotka dabei zur Zielsetzung Niederösterreichs: "Die
Ergebnisse des NÖ Gesundheitsberichtes sind für die gesundheitspolitische Ausrichtung unserer Kliniken
wie auch für unsere Gesundheitsprogramme relevant." Wichtig sei, das Thema Gesundheit als "gemeinsames
Politikfeld zu bearbeiten, zum Wohle der Bevölkerung und des Landes".
"Das nun vorliegende Datenmaterial ist ein wichtiger Handlauf, wie man in Zukunft das Gesundheitswesen in
Niederösterreich weiterentwickeln kann", so Sobotka. Die vorliegenden Ergebnisse seien ein beeindruckendes
Ergebnis für die im Gesundheitswesen geleistete Qualität, trotzdem habe man für die Zukunft "genügend
Arbeitsspielraum, um alle Verbesserungspotenziale für die Landsleute zu nutzen". Der Bericht belege,
dass die Bevölkerung die niederösterreichischen Gesundheitseinrichtungen unabhängig von Einkommen,
Wohnort oder Alter in Anspruch nehmen kann.
Sobotka präzisierte, rasche Hilfe habe in Niederösterreich hohen Stellenwert, sowohl in Ballungsräumen
mit nahe liegenden Spitälern als auch im ländlichen Raum. "Niederösterreich braucht ein dezentrales
Gesundheitssystem, um rasch Hilfe anbieten zu können." Niederösterreich verzeichne beispielsweise
hervorragende Ergebnisse bei Patienten mit Herzkreislaufproblemen, da die Dichte der notfallmedizinischen Einrichtungen
im ganzen Land hoch sei.
Als wesentlichen Punkt sprach der Landeshauptmann-Stellvertreter die erfolgreiche Prävention im Bereich der
Volkskrankheit Diabetes an, wodurch viele Folgeerkrankungen eingedämmt werden konnten. Im Hinblick auf die
Fitness der niederösterreichischen Schüler meinte Sobotka: "Ein Mindestumfang von drei Wochenstunden
Schulturnen für Schüler aller Altersstufen ist notwendig, langfristig muss jeden Tag eine Stunde Bewegung
möglich sein."
"In Niederösterreich leben 1,6 Millionen Menschen, und der Beobachtungszeitraum von 1999 bis 2008 zeigt
uns, dass wir einen Bevölkerungszuwachs von 3,3 Prozent verzeichnen", sagte Scheele. Dieser Zuwachs an
Menschen und die demografische Entwicklung der Gesellschaft stelle das niederösterreichische Gesundheitssystem
vor wichtige Herausforderungen. "Die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher sind in den
letzten Jahren im Durchschnitt immer älter geworden, wobei sowohl die Lebenserwartung als auch die Sterblichkeit
zentrale Indikatoren zur Beschreibung der gesundheitlichen Situation einer Bevölkerung sind", erinnerte
die Landesrätin und betonte: "Es gibt einen Zusammenhang zwischen Einkommen, Bildung und Gesundheitszustand."
Im Hinblick auf den in Studien erhobenen schlechten Gesundheitszustand der niederösterreichischen Jugend meinte
Scheele, dies sei keine Frage der medizinischen Versorgung, sondern der mangelnden Bewegung in Schule und Freizeit.
Scheele nannte als größte Herausforderungen für die Zukunft die Verbesserung der psychischen Gesundheit
der Bevölkerung, wobei die Umsetzung des niederösterreichischen Therapieplanes in den letzten Jahren
erfolgreich verwirklicht worden sei. |