Wien (bmi) - Innenministerin Maria Fekter unterzeichnete am 22.02. im Innenministerium in Wien ein bilaterales
Durchführungsprotokoll zum EU-Gemeinschafts-rückübernahmeabkommen mit dem Sicherheitsminister von
Bosnien und Herzegowina, Sadik Ahmetovic'.
"Das Rückübernahmeabkommen stellt die bisherige gute Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der
illegalen Migration auf eine neue Grundlage", sagte Innenministerin Fekter anlässlich der Unterzeichnung
des Abkommens. "Wir werden Bosnien-Herzegowina auch weiterhin auf seinem Weg bei der Annäherung an die
EU und vor allem die EU-Standards unterstützen".
Das Abkommen zwischen den beiden Staaten regelt unter anderem die Zuständigkeit der Behörden, Grenzübergangsstellen,
die Voraussetzung für eine begleitete Rückführung und die Modalitäten der Rückführung
sowie Benachrichtigung.
Das österreichische Innenministerium arbeitet mit Bosnien-Herzegowina in mehreren Projekten zusammen. Vor
allem in der Bekämpfung des Drogenhandels, des Menschenhandels, der Schlepperei, der organisierten Kriminalität
und der Korruption. Ziel des Projekts "DET-ILECUs II" ist die Intensivierung der operativen Zusammenarbeit
zwischen der EU und den Westbalkan-Ländern. Dazu sollen nationale und regionale Aktions- und Kooperationsmöglichkeiten
der polizeilichen Zusammenarbeit im Kampf gegen die organisierte Kriminalität, die Wirtschaftskriminalität
und die Terrorfinanzierung auf dem Westbalkan, dem Kosovo und der Türkei ausgelotet und umgesetzt werden.
DET steht für die drei Schwerpunkte des Projekts: Drugs, Economic Crime und Terrorism. ILECU steht für
International Law Enforcement Coordination Unit, und ist eine Koordinationsstelle zur Strafverfolgung. ILECU soll
den Informationsfluss zwischen den Polizeibehörden beschleunigen.
Darüber hinaus engagiert sich Österreich als Juniorpartner beim EU-Projekt SECI/SELEC (Southeast European
Cooperative Initiative) zur Unterstützung der Umsetzung des SECI-Center/SELEC Konvention. Mit dem Projekt
soll der Aufbau eines modernen und effektiven SELEC als wichtiger Partner EUROPOLs und der EU-Mitgliedstaaten gefördert
werden. Die auf 24 Monate angelegten Projekte unterstützen SECI/SELEC-Kapazitäten bei der Prävention
und Bekämpfung der organisierten Kriminalität am Westbalkan und der Türkei. Das SECI Center/SELEC
erstellt erstmals nach dem Vorbild des EU OCTA (Organised Crime Threat Assessment for South Eastern Europe). Darin
werden Daten zur Organisierten Kriminalität gesammelt und mittels analytischen Methoden künftige Trends
ausgewertet. Das SECI Center erstellt den SEE OCTA gemeinsam mit Experten von EUROPOL. Bestehende Mechanismen sollten
dabei mit EU-Richtlinien und Best-Practice-Modellen in Einklang gebracht.
Das Innenministerium hat seit 2005 einen Sicherheitsattaché an der österreichischen Vertretungsbehörde
in Bosnien-Herzegowina akkreditiert. Der Verbindungsbeamte bearbeitet alle Bereiche der bilateralen Zusammenarbeit
und vertritt das BM.I gegenüber den Behörden in Bosnien-Herzegowina. |