Bozen (lpa) - Jung sein, Ehrenamt, Investitionen in Jugend-Einrichtungen, Förderung der Jugendarbeit
und Oberstufenreform waren die fünf Themen, die Landeshauptmann Luis Durnwalder vor kurzem mit dem Landesjugendbeirat
für die deutsche Sprachgruppe und Vertretenden der drei Jugend-Dachverbände besprochen hat.
Um das Jungsein in Südtirol, das Ehrenamt und die aktive Bürgerschaft, um die Investitionen in Einrichtungen
der Jugendarbeit, die Förderung der Jugendarbeit in ihrer ständigen Entwicklung und um die Oberstufenreform,
die ab dem kommenden Schuljahr umgesetzt wird, ging es bei dem Gespräch des Landeshauptmanns mit dem Jugendbeirat
und den Vertretenden der Dachverbände für Jugendarbeit. Landeshauptmann Durnwalder zeigte großes
Interesse für die Befindlichkeit der Jugendlichen und deren Motivation, sich am gesellschaftlichen Leben zu
beteiligen.
Die Lebenssituation Jugendlicher sei geprägt von Schnelllebigkeit, Trennungen, Vereinsamung, Orientierungslosigkeit,
Verbauung von Freiflächen und der Allgegenwärtigkeit der neuen Medien, so die Anwesenden. "Die außerschulische
Jugendarbeit begegnet den Herausforderungen unserer Zeit, indem Ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeitende
den Jugendlichen Zeit und Raum für Gestaltungswünsche bieten, sie ernst- und wahrnehmen, in Beziehung
mit ihnen treten und sie in ihrem Erwachsenwerden begleiten", so Michael Peer, Vorsitzender des deutschen
Landesjugendbeirates.
Landeshauptmann Durnwalder hob die Bedeutung des Ehrenamts für die Jugendlichen hervor. "Über die
Hälfte der Jugendlichen engagieren sich ehrenamtlich", so der Landeshauptmann. Darum sei es richtig,
dass bei der zweijährlichen Feier des Ehrenamts immer auch ein Jugendlicher je Sprachgruppe die ausgezeichnet
werde. Wichtig sei es zudem - so der Landeshauptmann - den Jugendlichen die nötige Aus- und Weiterbildung
zu ermöglichen, damit sie Verantwortung übernehmen könnten. Die Jugendvertretenden stellten fest,
dass angesichts der einschneidenden Bestimmungen zu Arbeitsschutz, Datenschutz, Hygiene, Brandschutz usw. der Verantwortungsdruck
kontinuierlich steige, Schadenersatzklagen und Haftung (auch strafrechtliche) drohten. "Um Ehrenamt langfristig
zu sichern, bedürfe es klarer Lösungen", so die Jugendvertretenden.
Sie beklagten auch, dass immer mehr Investitionsmittel in gesetzlich vorgeschriebene Sanierungsmaßnahmen
fließen würden, die dann für notwendige neue Vorhaben der Jugendarbeit fehlten. Eine einmalige
Sonderfinanzierung für solche Investitionsvorhaben könnte viele Schwierigkeiten aus dem Weg räumen.
Da sie eine Vielzahl von Möglichkeiten und Chancen zur Entwicklung der Bildungslandschaft eröffne, wird
die Reform der Oberstufe wird vom Landesjugendbeirat begrüßt. Zur Gestaltung eines guten Mitbestimmungsgesetzes
wolle der Jugendbeirat Impulse beisteuern. |