Schenz: Neues AWO-AußenwirtschaftsCenter in Almaty ist Turbo für den Ausbau der wirtschaftlichen
Beziehungen mit Kasachstan
Wien (pwk) - Anlässlich des Besuchs einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation aus Kasachstan unter der
Leitung des kasachischen Vizepremiers Issekeshev in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), betonte WKÖ-Vizepräsident
Richard Schenz, dass sich "die wirtschaftlichen Kontakte zwischen Österreich und Kasachstan in den letzten
Jahren sehr verstärkt haben." Ein Quantensprung für den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen aus österreichischer
Sicht erfolgte im Herbst 2010 mit der Eröffnung des AußenwirtschaftsCenter der Außenwirtschaft
Österreich (AWO) der WKÖ in Almaty. Schenz: "Somit haben wir nun einen Stützpunkt vor Ort,
der österreichische Firmen bei ihren Geschäften mit Kasachstan unterstützt, bzw. kasachischen Partnern
die Möglichkeiten Österreichs nahe bringen kann." Die AWO führt auch jedes Jahr eine große
Wirtschaftsmission nach Astana und Almaty durch - zuletzt im vergangenen November mit 29 Unternehmen.
Kasachstan rangiert hinter Russland und der Ukraine auf Platz 3 der österreichischen Exportmärkte in
der GUS. Die österreichischen Ausfuhren nach Kasachstan haben sich in den Jahren 2000 bis 2008 auf 252 Mio.
Euro verzehnfacht. Schenz: "Durch die Wirtschafts- und Finanzkrise kam es in den letzten beiden Jahren zu
Rückgängen. Wir hoffen aber, bald wieder das Niveau vor der Krise zu erreichen." Österreich
liefert in die Republik Kasachstan hauptsächlich Pharmazeutika, Maschinen und Apparate sowie Waren aus Eisen
und Stahl. Die Importe aus Kasachstan bestehen hauptsächlich aus Erdöl. Das österreichische Direktinvestitionsvolumen
in Kasachstan liegt bei rund zwei Mrd. Euro. Neben den beiden Großinvestoren OMV und Unicredit Bank Austria
sind etwa 50 österreichische Firmen mit Vertriebsniederlassungen, Repräsentanzbüros oder über
einen Vertriebspartner in Kasachstan vertreten.
Chancen für eine noch engere wirtschaftliche Zusammenarbeit sieht Schenz insbesondere in der Öl- und
Gasindustrie, der Petrochemie, in der Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie, sowie im Bergbau, Metallurgie,
der Metallwarenproduktion oder im Ausbau des Wintertourismus. "In Kasachstan sind soeben die Asiatischen Winterspiele
zu Ende gegangen und es wurden im Vorfeld bedeutende Mittel in den Bau und die Modernisierung der Sportinfrastruktur
gesteckt", berichtet Österreichs Wirtschaftsdelegierter Michael Müller aus Almaty. Im Zuge dieser
Vorbereitungen und auch Abwicklung der Spiele waren u.a. folgende österreichische Firmen beteiligt: Doppelmayr,
Axess AG, Duktus Tiroler Rohrsysteme, Catcam Systems und die Firma Poyer. Müller: "In Kasachstan kennt
man Österreich als Wintersportmusterland und wir werden gerne als Referenz für eine höchst erfolgreiche
Entwicklung studiert. Es liegt an beiden Seiten, nun das bestehende allgemeine Kooperationsinteresse in konkrete
Projekte umzumünzen." |