Frauenspezifische Arbeitsmarktangebote werden weiter ausgebaut
Wien (bmask) - "Trotz der erfreulichen Tatsache, dass 2010 Österreich mit 4,2 Prozent die
geringste Frauenarbeitslosenrate in ganz Europa aufgewiesen hat, dürfen wir nicht nachlassen, denn nach wie
vor sind die Einkommens- und Berufsperspektiven für Frauen schlechter als für Männer", so Sozialminister
Rudolf Hundstorfer am 07.03. anlässlich des 100. Frauentags am 08.03. Die Konzentration von Frauen auf wenige
und tendenziell gering bezahlte Berufsbereiche sei einer der wesentlichen Gründe für die Lohnunterschiede
zwischen Frauen und Männern. "Aber auch für die gleiche Arbeit bekommen Frauen um bis zu 18 Prozent
weniger Lohn, nur weil sie Frauen sind", betonte Hundstorfer, der sich von den verpflichtenden Einkommensberichten
in Betrieben einen großen Schritt in Richtung gerechte Bezahlung erwartet.
"Die Erweiterung des Angebots an Aus- und Weiterbildungen und der Berufswahl von Frauen ist ein zentraler
Ansatzpunkt einer an Gleichstellung orientierten Arbeitsmarktpolitik", unterstrich Hundstorfer. Zielvorgabe
ist es, 50 Prozent der Fördermittel für Frauen zu verwenden. Im Jahr 2010 wurden knapp 48,8 Prozent für
aktive Maßnahmen für Frauen aufgewendet. Der Frauenanteil an den arbeitslosen Personen betrug im Jahr
2010 rund 42,1 Prozent. "Die Ausgaben für aktive Arbeitsmarktpolitik kommen damit auch 2010 überproportional
den von Arbeitslosigkeit betroffenen Frauen zugute", erläutert Hundstorfer.
Förderung der Qualifizierung und beruflichen Neuorientierung
"Da sich fast die Hälfte aller Mädchen auf drei Lehrberufe - Einzelhandelskauffrau, Bürokauffrau
und Friseurin - konzentriert und der Großteil der aktiv beschäftigten Frauen im Dienstleistungsbereich
arbeitet, ist es wichtig, gendergerechte Berufsorientierung und spezielle Ausbildungen in technisch handwerklichen
Bereichen für Frauen und Mädchen anzubieten", erklärt Hundstorfer. An rund 60 Standorten in
ganz Österreich finden in den Berufsinformationszentren regelmäßig spezielle Informationsveranstaltungen
statt, die Mädchen mit nichttraditionellen Berufen vertraut machen.
Das frauenspezifische Förderprogramm FiT (Frauen in Handwerk und Technik) ermöglicht es Frauen, zertifizierte
Ausbildungen im technisch handwerklichen Bereich zu absolvieren. "Frauen werden ermutigt, Berufe zu ergreifen,
die traditionell männlich dominiert sind, bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt eröffnen und höhere
Einkommensmöglichkeiten bieten", so Hundstorfer. Im Jahr 2010 haben rund 1.200 Frauen eine Ausbildung
mit mindestens Lehrabschluss in nichttraditionellen Berufen absolviert.
Auch bei den regionalen Qualifizierungsangeboten im Fachkräftebereich wird die berufliche Ausbildung und Höherqualifizierung
von Frauen in zukunftsorientierten Berufen unter dem Aspekt einer nachhaltigen Verbesserung der Einkommens- und
Arbeitsmarktchancen gefördert. 2010 wurden rund 12.000 Frauen höherqualifiziert.
"Die Arbeitsmarktpolitik hat sich zum Ziel gesetzt für Frauen mit Kindern die Berufsrückkehr zu
erleichtern und die Planung des Wiedereinstiegs durch Information, Beratung und Betreuung zu unterstützen",
so Hundstorfer. Das AMS bietet spezielle Angebote für Wiedereinsteigerinnen und Unterstützung bei der
Vereinbarkeit von Beruf und Familie und baut diese auch aus.
"Insgesamt sind wir auf dem richtigen Weg, die Chancen der Frauen in der Arbeitswelt zu verbessern. Wir werden
aber weiterhin die Angebote verbessern und weiter ausbauen", so Hundstorfer abschließend. |