Wien (bmi) - Am 04.03. trafen die Innenminister Jean-Marie Halsdorf aus Luxemburg, Gerd Leers aus den Niederlande
und Hugo Quaderer des Fürstentums Liechtenstein zu einem Arbeitgespräch im Innenministerium in Wien bezüglich
aktuellen EU-Themen zusammen.
"Die Ereignisse in Nordafrika zeigen aktuell die Notwendigkeit einer verstärkten, einheitlichen europäischen
Vorgangsweise", sagte die Innenministerin im Rahmen der Pressekonferenz zum Treffen der Innenminister. "Aus
meiner Sicht müssen wir daher die Agenturen wie FONTEX, Europol und EASO weiter stärken. Einerseits durch
klare Mandate und anderseits durch konkrete Beiträge für operative Aktivitäten."
Die Innenministerin forciert eine gesteuerte Zuwanderung um so auch den europäischen Wirtschaftsraum stärken
können, plädiert aber auch hier für einheitliche Regelungen. Prinzipiell abzulehnen sind eine weitere
administrative und finanzielle Mehrbelastungen der Mitgliedstaaten und insbesondere Missbrauchs- und Umgehungsmöglichkeiten.
Österreich, wie auch Luxemburg, Niederlande und das Fürstentums Liechtenstein sind an Verhandlungen zu
einem gemeinsamen europäischen Asylsystem mit gemeinsamem Regelwerk um einheitliche Standards, involviert.
Bis zum Sommer werden Neuvorlagen der Verfahrens- und Aufnahmerichtlinie zu erwarten. "Zuwanderung und Fragen
des Zusammenlebens mit neu Zugewanderten und deren Integration sind für unsere Bürgerinnen und Bürger
essentielle Themen", sagte Fekter. "Daher ist es wichtig, im Prozess der Weiterentwicklung legaler Einwanderungssysteme
die Bedürfnisse der eigenen Bevölkerung zu berücksichtigen." Hier bieten die Neuerungen im
Vertrag von Lissabon mehr Handlungsmöglichkeiten auf der EU-Ebene. Mit der Europäischen Menschenrechtskommission
und der Grundrechtscharta gibt es nun gemeinsame Grundlagen. Aktuelle Aktivitäten wie der "Nationale
Aktionsplan für Integration", "Islam.Menschen.Dialog" und aktuelle Änderungen im Fremdenrecht
zeigen, dass Österreich die Probleme erkannt hat und aktiv mit Lösungsansätzen arbeitet.
Ein weiterer Schwerpunkt der Gespräche war das Thema Schengen. Bis heute sind 25 Länder dem Schengen-Raum
beigetreten und diese Ausweitung stellt Herausforderungen vor allem die neuen Außengrenzen und in weiterer
Folge auch die Bereiche Visa und polizeiliche Zusammenarbeit.
Derzeit gibt es Verhandlungen auf Expertenebene zu einem neuen Schengen-Evaluierungsmechanismus. "Hier brauchen
wir zukünftig ganz klare und einheitliche Verfahren zur Durchführung der Evaluierungen", sagte Fekter.
Ein besonderes Anliegen ist der Innenministerin auch die Bekämpfung von Cyberkriminalität. Das Bundeskriminalamt
wurde hierzu beauftragt ein Komeptenzzenrum aufzubauen um dieser Bedrohung rechtliche Instrumente zu geben. "Selbstverständlich
müssen wir bei dieser Thematik auch auf die Achtung der Grundrechte und den Schutz der Privatsphäre achten",
so die Ministerin. |