Wien (bmi) - In den vergangenen vier Monaten unterstützten bis zu 17 österreichische Polizistinnen
und Polizisten ihre griechischen Kollegen an der griechisch-türkischen Landgrenze bei der Überwachung
der EU-Außengrenze. Österreich stellte außerdem neun Dienstfahrzeuge sowie zwei Wärmebildfahrzeuge
bereit. Das Haupteinsatzgebiet der Exekutivbediensteten lag in der Gegend um die Städte Orestiada und Alexandroupolis.
Seitens der griechischen Regierung wurde am 24. Oktober 2010 ein Antrag auf Unterstützung durch ein RABIT-Team
(Rabit Border Intervention-Team) gestellt. Österreich entsandte daraufhin am 2. November 2010 ein Team bestehend
aus 13 Bediensteten für die Grenzüberwachung, davon drei Diensthundeführer mit ihren Hunden, zwei
Interviewexperten für Routen-Analysen, einen Beamten für das Koordinationsbüro in Alexandroupolis
sowie eine Beamtin ins Lagezentrum nach Warschau (Sitz der Grenzschutzagentur).
Hauptaufgaben der eingesetzten österreichischen Polizistinnen und Polizisten waren die Überwachung der
grünen Grenze im Gebiet des Flusses Evros mittels Wärmebildfahrzeugen und die Ersteinvernahmen aufgegriffener
Flüchtlinge.
Insgesamt beteiligten sich an diesem ersten RABIT Einsatz mehr als 175 Polizistinnen und Polizisten aus 25 verschiedenen
Ländern. Aus Österreich kamen insgesamt 35 Bedienstete zum Einsatz, die im Monatsrythmus abgelöst
wurden.
Vor Einsatzbeginn wurden täglich etwa 250 illegale Grenzgänger aufgegriffen. Diese Zahl sank bis zum
Ende des Einsatzes auf rund 50 pro Tag. Im Rahmen des viermonatigen RABIT-Einsatzes wurden an der griechisch-türkischen
Landgrenze rund 12.000 illegale Grenzgänger aufgegriffen. Der überwiegende Teil kam aus Afghanistan,
Pakistan und Somalia.
Zur weiteren Unterstützung Griechenlands folgt dem RABIT-Einsatz die Joint Operation Poseidon 2011, die sich
auf die Überwachung der Seegrenzen konzentrieren wird.
Allgemeine Infos zu FRONTEX und den RABITs:
FRONTEX hat für Fälle bei denen ein Mitgliedstaat besonderen Herausforderungen in der Überwachung
der EU-Außengrenze ausgesetzt ist, einen Pool an Polizistinnen und Polizisten aufgebaut. Europaweit sind
699 Exekutivbedienstete im sogenannten RABIT-Pool, 36 davon aus Österreich. Die Mitgliedstaaten sind zur Entsendung
verpflichtet, die Kosten trägt die EU-Grenzschutzagentur. Die Polizistinnen und Polizisten sind im Einsatz
den zuständigen Behörden des anfordernden Mitgliedstaates unterstellt und handeln damit in deren Verantwortung.
Eingesetzt werden können die RABIT´s an den Schengen-Land- und Seegrenzen sowie an den internationalen
Flughäfen. |