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Die Quadratur des Kreisky – Eine Diskurs-Revue |
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Mi, 27.04. – Sa, 14.05.2011 | Mi-Sa – Eine Koproduktion von Auf Grund und KosmosTheater Wien Wien (kosmostheater) - „Wir sind alle vollbeschäftigt, aber unterbezahlt!“ tobt es um das geschrumpfte Zelt der Sozialdemokratie. „Man muss die Menschen in Arbeit halten“, insistiert der Sonnenkönig von Innen. Wo fängt Arbeit an? Wo hört Arbeit auf? Der „Chor der Vollbeschäftigten“ schlittert auf der spiegelglatten Diskursfläche zwischen Prekariat und Sozialstaat, wütet in den offenen Wunden der Erinnerungsarbeit, um am Parkett der Frauenpolitik endgültig auszurutschen. Autsch! Special Guests: Johanna Dohnal, Simon Wiesenthal und der Erdölschock. „Die Quadratur des Kreisky“ befasst sich mit der Vaterfigur der österreichischen Sozialdemokratie, Bruno Kreisky, und dessen Einfluss und Auswirkungen. Das 40-jährige Jubiläum (2010) des historischen Wahlsieges und der 100. Geburtstag (2011) von Bruno Kreisky waren die Ausgangspunkte einer umfassenden Recherche, die zu dieser Diskurs-Revue inspirierte. Im Mittelpunkt steht der Begriff „Arbeit“ und die Kreisky’sche Ideologie der Vollbeschäftigung, die bis heute noch als Allheilmittel wirtschaftlicher Probleme kommuniziert wird. Das Problem der Vollbeschäftigung blinkt in Zeiten, in denen uns die Arbeit ausgeht, prekär-rot auf. Das höchste Ziel, die Vollbeschäftigung - um welchen ökologischen oder bürokratischen Preis auch immer – begleitet durch die Szenerie, versucht historisch-ideologische Verbindungen zu beleuchten und Alternativen zu besingen. Diskurs - Revue Im Format einer Revue tänzeln wir slapstickartig auf der Diskurs Fläche zwischen heutig prekären Arbeitsverhältnissen und nostalgischen Betrachtungen des Sozialstaats rund um Bruno Kreisky. Mehrstimmigkeiten, ArbeiterInnenlieder und musicalartige Heile-Welt-Reminiszenzen, die sich schon mal in jiddischer Melancholie auflösen können, kommen ebenso zum Einsatz wie persönliche und politische Standpunkte, die auf die Projektionsfläche dieser staatlichen Vaterfigur geworfen werden. Der jüdische Kreisky „Nie hätte ich geglaubt, dass ein Jude in Österreich Bundeskanzler werden kann. Ich bin es drei Mal geworden.“ Bruno Kreisky „Kreisky hat Peter entnazifiziert. – Peter hat Kreisky entjudet.“ Erhard Busek Der Konflikt Kreisky - Friedrich Peter - Simon Wiesenthal ist für „Nachgeborene“ schwer nachvollziehbar, stellt aber eine äußerst theatrale Störmaßnahme dar. Ging es um Wählerstimmenfang? Handelt es sich um den oft angeprangerten „jüdischen Selbsthass“, der Kreisky vorgeworfen wurde? Wurde da ein Zwischenkriegskonflikt in den 70er Jahren ausgetragen? Ging es um eine innerjüdische Kontroverse zwischen dem Antizionisten Kreisky und dem Ostjuden Wiesenthal? Warum wurde der Verursacher Friedrich Peter aus dem Konflikt vollkommen herausgehalten? Der feministische Kreisky „Bei der Todesstrafe und Emanzipation darf man nicht die Basis fragen. Denn die Basis (…) ist primär reaktionär.“ Bruno Kreisky „Es geht um die Erlangung von Macht. Andernfalls kommen wir aus unserer Ohnmacht nicht heraus.“ Johanna Dohnal Kreisky unterstützte Johanna Dohnal in vielen ihrer Anliegen oft gegen die Interessen seiner Gefolgschaft. Mit der Ernennung von vier Staatssekretärinnen setzte er die von ihr geforderte Frauenquote direkt um. War Kreisky ein Feminist? Ging es ihm um das große weibliche Wählerpotenzial? Und wie war das mit der Fristenlösung und der katholischen Kirche? Regie: Tanja Witzmann | Dramaturgie: Petra Freimund, Nina Stuhldreher | Musik: Imre Bozoki-Lichtenberger, Moritz Wallmüller | Kostüme: Julia Schaller, Renate Vogg Mit: Alexander Braunshör, Kajetan Dick, Suse Lichtenberger, Sissi Noé |
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Informationen: http://www.kosmostheater.at | ||
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