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Arbeitsfähigkeit des Parlaments |
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erstellt am
03. 03. 11
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Cap
für umfassende Diskussion der Kopf-Vorschläge im GO-Komitee
Wien (sk) - Es sind grundsätzlich alle Diskussionsbeiträge, die gemacht werden, um die Effizienz
und die Arbeitsfähigkeit des Parlaments zu erhöhen, legitim, stellte SPÖ-Klubobmann Josef Cap am
03.03. zu den von ÖVP-Klubobmann Kopf in einem Zeitungsinterview gemachten Vorschlägen fest. Eine umfassende
Bewertung dieser Aussagen ist allerdings insoferne schwierig, als das vermutlich ihnen zugrunde liegende umfassende
Konzept der ÖVP noch nicht bekannt ist, so Cap gegenüber dem Pressedienst der SPÖ.
Er gehe davon aus, so Cap, dass Kopf seinen Vorstoß im ÖVP-Klub ausdiskutiert hat, insbesondere auch,
welche Ausschüsse es in Zukunft nicht mehr geben soll. Cap wandte sich allerdings dagegen, die Ausschussstruktur
des Nationalrates an der Geschäftseinteilung der jeweiligen Bundesregierung zu orientieren. Zu Beginn jeder
Legislaturperiode - in der Regel vor der Bildung einer neuen Regierung - legt der Nationalrat die Struktur und
Anzahl seiner Ausschüsse nach sachlichen und inhaltlichen Kriterien fest. Dabei kommt es auch immer wieder
zu Veränderungen, die dann aber für die Dauer einer Gesetzgebungsperiode Bestand haben sollen.
Wozu es im Zuge der von ÖVP-Klubobmann Kopf angedachten Verkürzung der Plenarsitzungen keinesfalls kommen
darf, ist eine Beschneidung der Minderheitsrechte, insbesondere dem Recht der Opposition auf Dringliche Anfragen
und Anträge. Zu diskutieren ist auch, wie die Präsenz der Abgeordneten in ihren Wahlkreisen organisiert
werden kann, wenn sie jede Woche zu Ausschuss- und Nationalratssitzungen in Wien sind. Cap geht davon aus, dass
Kopf seine detaillierten Vorstellungen im Geschäftsordnungskomitee des Nationalrates einbringen wird. Dort
wird dann auch eine umfassende Diskussion darüber zu führen sein, schloss Cap. |
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Strache: Nationalrat: ÖVP-Kopf übernimmt FPÖ-Ideen
FPÖ-Klubobmann unterbreitete Vorschlag für mehr Sitzungen bereits vor einem Jahr
in Präsidiale
Wien (fpd) - Zum Vorstoß von VP-Klubchef Kopf, jede Woche eine Plenarsitzung abzuhalten, erklärte
FPÖ-Klubobmann HC Strache, dass er selbst einen solchen Vorschlag bereits vor einem Jahr in der Präsidiale
gemacht habe. "Wir sind für mehrere Sitzungen pro Monat, die dann von 9 bis 17 Uhr dauern sollen."
Eine Reduktion der Ausschüsse wiederum hat Strache letzte Woche vorgeschlagen.
"Von mir aus können wir gleich im April mit den wöchentlichen Sitzungen beginnen", sagte Strache.
Vorher, so Strache, müssten allerdings sofort alle Ausschüsse einberufen werden, um die mehr als 1.000
Anträge der Opposition abzuarbeiten, die bislang von den Regierungsparteien auf die lange Bank geschoben worden
seien.
Eine Reduktion der parlamentarischen Ausschüsse auf die Anzahl der Ministerien hält Strache hingegen
für nicht zielführend. "Hier sollte doch der Sachbereich im Vordergrund stehen", so Strache,
der es für wenig sinnvoll hält, etwa in einem Ausschuss die Themen "Landesverteidigung" und
"Sport" gleichzeitig zu behandeln, auch wenn diese in einem Ministerium zusammengefasst seien. Im Zuge
des Parlamentsumbaus und des damit verbundenen Platzproblems solle über eine Reduktion der Ausschüsse
aber unbedingt nachgedacht werden, so Strache.
Jedenfalls sei es zu begrüßen, dass die ÖVP die Ideen der FPÖ übernehme. Allerdings müsse
man erst sehen, wie ernst es Klubobmann Kopf tatsächlich meine, so Strache. |
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Bucher: BZÖ wird wöchentliche Sitzungen beantragen
BZÖ-Bucher fragt sich nur worüber jede Woche diskutiert werden soll
Wien (bzö) - BZÖ-Chef Klubobmann Bucher begrüßt, dass jetzt auch die ÖVP mehr
und dafür kürzere Sitzungen des Nationalrates abhalten will. "Nachdem ich selbstverständlich
davon ausgehe, dass VP-Klubobmann Kopf diese Idee völlig durchdacht und parteiintern abgeklärt hat, wird
das BZÖ dies auch in der nächsten Sitzung des Nationalrates beantragen", so Bucher in einer Reaktion
auf die Initiative von ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf, wöchentlich Plenarsitzungen abzuhalten.
Bucher sieht nur ein gravierendes Problem bei der Umsetzung wöchentlicher Sitzungen: "Nachdem derzeit
bei Sitzungen im Ein- bis Zweimonatsrhythmus schon jeder Reservetag abgesagt werden muss, weil die Regierung nichts
vorlegt, wie sieht das dann bei wöchentlichen Sitzungen aus? Diskutieren wir dann jedes Mal über die
Arbeitsverweigerung der Regierung oder acht Stunden über ein einziges Gesetz?", so Bucher. Der BZÖ-Chef
erinnert daran, dass beispielsweise im März-Plenum genau vier Minigesetze beschlossen wurden oder dass die
gestrige Ministerratstagesordnung genau ein einziges Gesetz beinhaltet hat. "Nur weil wir es dann wöchentlich
diskutieren, wird aus Nichts auch nicht mehr. Frei nach dem Regierungsmotto: Wir tun zwar nichts, aber lasst uns
darüber reden". |
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Amon: Brosz und Strache haben Kopf-Vorschlag noch nicht ganz verstanden!
Opposition sollte in Dialog treten
Wien (övp-pk) - ÖVP-Abg. Werner Amon begrüßt die Vorschläge, die ÖVP-Klubobmann
Karlheinz Kopf in der Tageszeitung "Kurier" zur parlamentarischen Geschäftsordnung und Sitzungspraxis
gemacht hat. "Diese Vorschläge haben aber die Oppositionspolitiker Brosz und Strache offenbar noch nicht
ganz verstanden", so Amon am 03.03.
"Der Vorschlag von Karlheinz Kopf für eine Neuorganisation des parlamentarischen Geschehens stellt ein
Gesamtkonzept dar und ist keine bloße Forderung nach mehr Plenartagen. Die Kritik der Abgeordneten Strache
und Brosz zeigt aber deutlich, dass sie den Vorschlag noch nicht verstanden haben. Die plumpe Reaktion des BZÖ
mit der Ankündigung eines sofortigen Antrages in der nächsten Sitzung wiederum zeigt nur die generell
fehlende Ernsthaftigkeit dieser Partei."
Amon: "Es wäre wünschenswert, würde sich die Opposition ernsthaft mit guten Vorschlägen
auseinandersetzen und in einen Dialog eintreten." |
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Brosz: Parlamentarismus braucht mehr Kontrollrechte für die Opposition
ÖVP wird erst glaubwürdig, wenn sie nicht immer auf die Streichung von Sitzungstagen
drängt
Wien (bzö) - "ÖVP-Klubchef Kopf fordert eine Totalreform im Nationalrat und nimmt
dabei die Stärkung der Kontrollrechte der Opposition nicht einmal in den Mund. Wir haben eine von Kopf unterschriebene
Vereinbarung in der Hand, wonach der Untersuchungsausschuss als Minderheitenrecht bereits bis 31. März 2010
umgesetzt hätte werden sollen. Bei der nächsten Nationalratssitzung feiert diese gebrochene Zusage ihren
ersten Geburtstag", reagiert der geschäftsführende Parlamentarier der Grünen, Dieter Brosz,
verärgert auf den jüngsten Vorstoß des schwarzen Klubobmanns für häufigere Sitzungen
des Nationalrats.
"Statt mit neuen Forderungen schaumzuschlagen, sollte Kopf sein Versprechen zu einer Stärkung der Kontrollfunktion
des Parlaments einlösen," fordert Brosz. "Es fällt mir schwer, die Forderung von Kopf ernst
zu nehmen. Die Oppositionsparteien fordern das seit Jahr und Tag. Zur Zeit wird jeder Reserveplenartag auf Betreiben
der Regierungsparteien abgesagt. Die Regierungsparteien bringen kaum Gesetze zustande und vertagen hunderte Anträge
der Opposition in den Ausschüssen, die dann nicht im Nationalrat behandelt werden können. Diese Unkultur
könnte von einem Tag auf den anderen abgeschafft werden, da braucht es keine Geschäftsordnungsänderung,"
kritisiert Brosz.
"Kopf hat zwar recht, dass die spätnächtlichen Debatten unter de facto Ausschluss der Öffentlichkeit
niemanden etwas bringen. Das lässt sich nur durch vermehrte und kürzere Sitzungstage verbessern. Ein
Sitzungstag pro Woche ist dafür eine mögliche Lösung. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass die ÖVP
ab heute nicht mehr auf die Streichung von Sitzungstagen in der Präsidiale drängen wird. Erst dann wird
Kopfs Vorschlag glaubwürdig." |
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