Außenminister Nalbandian deponierte Anliegen bei Spindelegger - Bundespräsident zu
offiziellem Besuch eingeladen
Wien (apa) - Der armenische Außenminister Edward Nalbandian hat den Wunsch seines Landes bekräftigt,
dass Österreich in Eriwan eine eigene Botschaft eröffnen möge. Am Rande eines Vortrags in der Diplomatischen
Akademie in Wien über die Außenpolitik Armeniens sagte Nalbandian am Abend des 02.03. gegenüber
der APA, er habe dieses Anliegen im Gespräch mit seinem Amtskollegen Michael Spindelegger (ÖVP) vorgebracht.
In der Hofburg überbrachte Nalbandian Bundespräsident Heinz Fischer eine Einladung zu einem offiziellen
Besuch Armeniens.
Nach den Worten Nalbandians war Österreich eines der ersten Länder, wo Armenien nach der Unabhängigkeit
von der Sowjetunion eine Botschaft eröffnete. Ein ähnlicher Schritt vonseiten Österreichs "wäre
hilfreich, um die Kooperation voranzutreiben". Österreich hatte im Vorjahr eine diplomatische Vertretung
in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans, eröffnet, mit dem Armenien wegen des Konflikts um das Gebiet Nagorny-Karabach
(Berg-Karabach) im Streit liegt.
Generell strebt Armenien eine Ausweitung und Vertiefung der Beziehungen mit Österreich in vielfältigen
Bereichen an, in der Wirtschaft ebenso wie in der Kultur und bei der Zusammenarbeit in den internationalen Organisationen,
betonte der Minister. Es bedürfe des "gemeinsamen Willens" und der "Entschlossenheit, das Potenzial
zu erhöhen", so Nalbandian. Die Flüge der Austrian Airlines nach Eriwan hob er als wichtigen Beitrag
hervor.
Beim gegenwärtigen Wien-Besuch des armenischen Außenministers - Nalbandian erwidert eine Visite Spindeleggers
vom vergangenen Jahr - wurde auch ein Memorandum der Zusammenarbeit zwischen den Diplomatischen Akademien unterzeichnet.
Während Österreich sich - abgesehen vom Vatikan - der ältesten Diplomatischen Akademie der Welt
rühmen kann, existiert eine solche in Armenien erst seit kurzem.
Ob es die Kandidatur der früheren Außenministerin Ursula Plassnik für das Amt des Generalsekretärs
der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) unterstützen wird, hat Armenien offen
gelassen. Fest steht, dass Eriwan die Kandidatur des türkischen Bewerbers ablehnt, wie der armenische Botschafter
in Wien, Ashot Hovakimian, der seit 2006 die Republik Armenien in Österreich vertritt, gegenüber der
APA betonte. |