Mechatronik an der JKU - eine 20-jährige Erfolgsgeschichte   

erstellt am
03. 03. 11

Linz (jku) - 1990 startete die JKU das europaweit erste Vollstudium der Mechatronik - der Beginn einer eindrucksvollen Erfolgsgeschichte. Seither wurde dieses Exzellenzfeld konsequent erweitert, 13 Institute beschäftigen sich heute unter anderem mit elektrischen Antrieben und Leistungselektronik, Robotik, Regelungstechnik, Strömungslehre, technischer Mechanik sowie Mikroelektronik und -sensorik. Nicht umsonst nimmt der Fachbereich Mechatronik bei der Forschung sowohl national als auch international eine führende Rolle ein. Er gilt weltweit als anerkannte Expertenplattform sowie verlässlicher Partner für technologieorientierte Unternehmen und ist Mitbegründer der Linz Center of Mechatronics GmbH (LCM) und des Austrian Center of Competence in Mechatronics (ACCM). LCM ist Österreichs Nr. 1 in der angewandten Mechatronikforschung und bietet eine Partnerschaft entlang der gesamten Innovationskette - von der Ideenfindung bis zum fertigen Produkt. Im ACCM, einem von österreichweit nur fünf COMET K2 Zentren, wird international vernetzte Spitzenforschung auf höchstem Niveau betrieben. "Das ACCM wurde im Dezember 2007 von den drei Trägern JKU, LCM GmbH und vatron GmbH mit folgenden Zielen gegründet: Anwendungsorientierte Forschung mit international tätigen Unternehmen mit hohem Grundlagenforschungsanteil und grundlagennaher Entwicklung. Weiters wird ein Wissensdialog zwischen Wissenschaft und Wirtschaft im Rahmen von Projekten und Workshops, Seminaren, Symposien und Kongressen in internationalem Kontext durchgeführt", sagt Univ.Prof. Dr. Bernhard Zagar, wissenschaftlicher Sprecher des ACCM und Vorstand des Instituts für Elektrische Messtechnik.

Die starke Relevanz zur Grundlagenforschung kommt durch die bis dato genehmigten CD-Labors (Christian-Doppler Labors), die jeweils eine Laufzeit von sieben Jahren haben, zum Ausdruck:
Unter der Leitung von Dr. Stefan Pirker wurde ein CD-Labor für die Modellierung partikulärer Strömungen gegründet. Schwerpunkt: Numerische Simulation dieser Strömungsvorgänge. Hier werden numerische Methoden entwickelt, um Strömungen mit Partikeln zu untersuchen. Die Anwendungen reichen dabei vom industriellen Umweltschutz (Staubpartikel in Gas) und Prozesstechnik (Zementstaub im Prozessgas) bis hin zu Blutströmungen (Erythrozyten im Blutplasma) und Schneeverwehungen (Eiskristalle in der Luft).
Am CD-Labor für Integrierte Radarsensoren (Leitung Univ.Prof. Dr. Andreas Stelzer) wird an Konzepten, Schaltungen und Algorithmen für höchstfrequente Radarsysteme in kostengünstiger Silizium-Germanium Technologie geforscht. Anwendungsziele sind der flächendeckende Einsatz von Sicherheitssystemen im Kraftfahrzeug (Abstandswarnradar, Stop-And-Go Assistant, Pre-Crash Detection, Lane Change Assistant, etc.) sowie jegliche berührungslose Positionsmessung in rauen industriellen Umgebungen.
Bereits abgeschlossene CD-Labors: Elektromechanische Sensorik und Aktorik (Leitung: Univ.Prof. Dr. Reinhard Lerch), Automatisierung mechatronischer Systeme der Stahlindustrie (Leitung: o.Univ.Prof. Dr. Kurt Schlacher)

Ende April 2010 wurde mit der Eröffnung des neuen ‚JKU HOERBIGER Research Institute for Smart Actuators' die Erfolgsgeschichte der Mechatronik an der JKU um eine Facette reicher. Eingebettet in die breite Forschungslandschaft der Universität beschäftigt sich das von der Schweizer HOERBIGER Stiftung getragene Institut mit Intelligenten Aktuatoren, also elektrischen Antrieben, die sich unterschiedlichen Einflussfaktoren anpassen können.

Auch die Studierenden profitieren von diesen Kooperationen, fließen doch die Ergebnisse der gemeinsamen, angewandten Forschung in die Lehre ein - Stichwort "forschungsgeleitete Lehre" - die eine Ausbildung auf höchstem Niveau garantiert. In den letzten 20 Jahren haben rund 800 AbsolventInnen ihr Studium an der JKU abgeschlossen. Zurzeit (Stand WS 2010) haben 642 Studierende das Fach Mechatronik inskripiert, rund 100 Studierende pro Jahr schreiben sich neu ein und jährlich beenden 50 erfolgreich ihr Studium. "Der Ausbau der Mechatronik an der JKU ist noch lange nicht abgeschlossen. Wir planen gerade die Etablierung eines Instituts für Medizinmechatronik, eine logische Ergänzung des Mechatronikportfolios an der JKU. Auch die kooperative Forschung soll weiter ausgebaut werden. Hier setzen wir auf sogenannte strategische Allianzen, also Kooperationen mit führenden Industrieunternehmen", so Rektor Hagelauer.

Mechatronik an der JKU - eine krisensichere Ausbildung
Das Mechatronik-Studium an der JKU bietet Ausbildung auf Weltklasse-Niveau und genießt einen hervorragenden Ruf. Zahlreiche Kooperationen mit der Industrie und Forschungszentren ermöglichen internationale Spitzenforschung, die auch in der Lehre ihren Niederschlag findet. "Oberösterreich kann stolz sein auf die Linzer Mechatronik. Die Universität Linz hat vor 20 Jahren das weltweit erste volle Universitätsstudium in Mechatronik ins Leben gerufen und damit erkannt, dass die Investition in einen zukunftsorientierten Bereich Aufschwung, Wachstum und neue Arbeitsplätze bringt", so Wissenschafts- und Forschungsministerin Dr. Beatrix Karl. "Heute hat die Mechatronik einen ausgezeichneten internationalen Ruf und ist nicht nur ein wichtiger Pfeiler des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Oberösterreich, sondern auch österreichweit eine bedeutende Forschungs- und Ausbildungsstätte. Auch das Wissenschafts- und Forschungsministerium trägt zum Erfolg bei: Mit zusätzlichen Generalsanierungsmitteln von 39 Millionen Euro wurde das erste Science Park-Gebäude für die Mechatronik finanziert und damit ein außerordentlicher Beitrag für deren Weiterentwicklung geleistet."

Die ausgezeichnete Infrastruktur des neuen Science Parks bietet optimale Studienbedingungen.
Seit der Übersiedlung in den neuen Science Park im Herbst 2009 stehen den Lehrenden und Studierenden modern ausgestattete Räume und eine optimale Infrastruktur für Forschung und Lehre zur Verfügung. Durch die Ausbildung in den Bereichen Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik sind Mechatroniker die "Zehnkämpfer" unter den Technikern und am Arbeitsmarkt sehr gefragt. Sie arbeiten beispielsweise als Forscher, Entwickler, Programmierer, Berechnungs-, Versuchs-, Betriebs-, Mess- und Instandsetzungs- oder auch Verkehrsingenieur, in der technischen Aus- und Weiterbildung oder im Management technischer Unternehmen. So bauen Mechatronikabsolventen moderne Hydraulikantriebe, regeln Walzwerke, entwerfen integrierte Schaltkreise und Roboter oder entwickeln automotive Elektronik. Mechatronik wird an der JKU als Bachelor- und Masterstudium angeboten.

"Aufgrund der ausgezeichneten Studienbedingungen an der JKU kann eine umfassende technische Ausbildung auf höchstem internationalem Niveau angeboten werden. Die Zukunftsaussichten sind exzellent. Unsere Absolventinnen und Absolventen haben beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt und der Bedarf von Industrie und Forschungseinrichtungen ist höher als das Angebot. Die Betätigungsfelder werden deshalb nicht weniger sondern mehr. Die Entscheidung Mechatronik zu studieren, ist somit eine sichere Investition in die Zukunft, sagt Univ.Prof. Dr. Andreas Springer, Sprecher der Mechatronik und Vorstand des Instituts für Nachrichtentechnik und Hochfrequenzsysteme.
     
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