Innsbruck (landesmuseum) - Seit 1908 schmunzeln die Innsbrucker über die Höttinger Nudl. Nun liegt
sie im Reprint vor. Dieser wurde am 1. März in der Bibliothek des Ferdinandeums in einem stimmungs- wie humorvollen
Rahmen präsentiert.
Am 1. März wurde der Reprint aller Ausgaben der Höttinger Nudl in der Bibiliothek des Ferdinandeums präsentiert.
Der predestiniert humorvolle Abend wurde musikalisch vom Höttinger Sängerbund umrahmt, beim anschließenden
Umtrunk wurde weiter geschmunzelt werden.
"Als ich das erste Mal von der "Höttinger Nudl" gehört habe, dachte ich man könnte
sie essen", gab PD Dr. Wolfgang Meighörner, Direktor der Tiroler Landesmussen, bei seiner Begrüßung
zu und weiß aber heute: "Nun, vier Jahre später, die ich hier in Innsbruck arbeite und lebe, kenn
ich die "Höttinger Nudl" natürlich und für mich ist sie eine Institution." Darüber
hinaus hat dieses Projekt für Meighörner noch eine große Bedeutung: "Mit diesem Reprint erfüllen
die Tiroler Landesmuseen wieder eine ihrer wichtigsten Aufgaben, nämlich jener des Bewahrens und Vermittlens
des Kulturgutes des Landes Tirol."
Die Bibliothek des Ferdinandeums, die Universitäts- und Landesbibliothek und der Sängerbund Hötting
haben das Projekt eines Reprints der Höttinger Nudl gemeinsam entwickelt. Die Bestände wurden zusammengeführt,
die Digitalierungsabteilung der Universität Innsbruck produzierte die digitale Zusammenfassung.
Bereits seit 1908 wird das zeithistorische Geschehen in der "Höttinger Nudl" durch die satirische
Brille betrachtet. Spitzfindige Texte und Karikaturen, die nie beleidigen, aber oft zu selbsterkennendem Schmunzeln
herausfordern, geben der Nudl ihren unverkennbaren Charakter. Herausgeber, der im Dialekt verfassten, ältesten
Faschingszeitung im deutschen Sprachraum, ist der Sängerbund Hötting.
Unter dem Motto "Höttinger Nudl, Stamser Kas, Spitzige Nasn, Pflatschete Arsch" erscheint mit Ausnahme
der Krisenzeiten im Ersten und Zweiten Weltkrieg pünktlich zu Neujahr die Höttinger Nudl. Damit deckt
sie als einzige Faschingszeitung Tirols beinahe die gesamten vergangenen 100 Jahre ab. Dieser Tradition trug dieses
Projekt Rechnung. Die nun aufgelegten beiden Bände werden bei der Präsentation in der Bibliothek des
Ferdinandeums vorgestellt.
An diesem Abend wurde die Arbeiten am Projekt selbst ebenso gewürdigt wie die Leistung durch die Herausgeber,
vertreten durch Peter Kodera und den Karikaturisten Gerd GESA Sallaberger. Peter Kodera nutzte die Gelegenheit
vor allem um sich bei seinen Mitarbeitern zu bedanken: "Einige von ihnen arbeiten seit über 20 Jahren
an der "Höttinger Nudl" mit, dafür und für den Einsatz jedes Einzelnen, ein herzliches
Dankeschön!" Anschließend gab Kodera noch einige Gustostückerl aus der Faschingszeitung zum
Besten und erreichte damit was die "Höttinger Nudl" seit 1908 schafft: Die Menschen zum Schmunzeln
zu bringen. |