Heinisch-Hosek: "Gleichberechtigung bringt allen etwas"   

erstellt am
02. 03. 11

Festveranstaltung der Frauenministerin anlässlich "100 Jahre Frauentag"
Wien (bpd) - "100 Jahre Frauentag ist eine Gelegenheit um Danke zu sagen. Mutige und engagierte Frauen haben die größten Brocken auf dem Weg zur Gleichberechtigung beiseite geräumt. Aber unser Weg zur Gleichstellung ist noch lange nicht zu Ende", sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek auf der Festveranstaltung "100 Jahre Frauentag in Österreich". Die Feierlichkeit am Abend des 01.03. im EMS Depot in Wien Landstraße stand unter dem Motto "Wir kommen soweit wir gehen" und ist eine von zahlreichen Veranstaltungen rund um das Jubiläum des Internationalen Frauentages am 08.03.

"Es braucht die Mitwirkung aller, um den Weg zur tatsächlichen Gleichberechtigung von Frauen und Männern frei zu machen und weiterzugehen", so Heinisch-Hosek in ihrer Festrede. In vielen Teilen der Welt könnten Frauen noch immer kein selbstbestimmtes, freies Leben führen. "Denken wir an jene, die gerade in Ländern wie Ägypten, Tunesien oder Libyen ihr Leben im Kampf um Freiheit und Demokratie aufs Spiel setzten. Oder denken wir an Frauen, die gesteinigt werden, wenn sie ihr Gesicht zeigen".

Aber auch in Österreich würden immer noch Frauen in verschiedensten Lebenssituationen an Grenzen stoßen. Alleinerzieherinnen, Migrantinnen, Pendlerinnen oder Schichtarbeiterinnen mit Kindern hätten beispielsweise viele Hindernisse zu überwinden. Auch hochqualifizierte Managerinnen würden in ihrem Karriereverlauf immer noch auf geschlechtsspezifische Hürden stoßen. "Trotz dieser Grenzen stehen wir an einem frauenpolitischen Wendepunkt. Seit 30 Jahren ist die Gleichstellung von Frauen und Männern gesetzlich festgeschrieben und sie ist auch langsam in den Köpfen der Menschen angekommen", sagte die Ministerin.

"So ist es uns etwa gelungen, in vielen Bereichen 1.300 Euro Mindestlohn durchzusetzen. Keine Frau in Österreich sollte für weniger als 1.300 Euro brutto Vollzeit arbeiten müssen", sagte die Frauenministerin. Erfreulich sei auch, dass immer mehr Väter in Karenz gehen. Hier gelte es, das Selbstverständnis in den Unternehmen noch weiter zu stärken. "Stolz bin ich auch, dass ab dem heutigen Tag Unternehmen dazu verpflichtet sind, Einkommensberichte vorzulegen. Das ist ein wichtiger Schritt, um die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen transparent zu machen und abzubauen", so Heinisch-Hosek.

Handlungsbedarf gebe es auch beim niedrigen Frauenanteil in österreichischen Aufsichtsräten, angesichts einer Männerquote von über 90 Prozent. "Ich freue mich, dass die Gespräche zur Einführung einer Frauenquote hier gut verlaufen", so die Ministerin. Sie sei überzeugt, dass schon demnächst eine Lösung für Österreich gefunden werden könne. Gemischte Führungsteams seien auch für die Wirtschaft von Vorteil. "Eine Gesellschaft mit gleichen Chancen für Männer und Frauen bringt allen Seiten etwas. Gehen wir den Weg dorthin gemeinsam", so Bundesministerin Heinisch-Hosek abschließend.
     
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