Außenminister trifft iranischen Außenminister Ali Akbar Salehi in Genf
Genf (bmeia) - Am Rande des UNO-Menschenrechtsrates in Genf kam es zu einem ersten Zusammentreffen
von Außenminister Michael Spindelegger mit dem iranischen Außenminister Ali Akbar Salehi. Bei diesem
Treffen standen zwei Themen im Zentrum: Das iranische Nuklearprogramm und die Menschenrechtssituation im Iran.
„Die ergebnislosen Istanbuler Nukleargespräche mit dem Iran im letzten Monat waren enttäuschend und ernüchternd.
Wenn der Iran will, dass der Dialog fortgesetzt wird, muss er ein klares Zeichen des guten Willens setzen“, unterstrich
Außenminister Spindelegger. Spindelegger betonte, dass nur so das wachsende Vertrauensdefizit umgekehrt und
die Gespräche wieder in Gang gebracht werden könnten.
„Österreich respektiert das Recht des Iran zur zivilen Nutzung der Atomenergie. Jedoch muss der Iran auch
nachweisen können, dass er seinen internationalen Verpflichtungen tatsächlich nachkommt. Wir sind dazu
bereit zum Dialog, aber der Iran muss uns einen Schritt entgegenkommen. Wenn er die Resolutionen der UNO und der
IAEO weiterhin ignoriert und sich weigert, konstruktive Gespräche zu führen, wird die Internationale
Gemeinschaft den Weg von Sanktionen weiter gehen müssen“, so Spindelegger weiter.
Spindelegger sprach gegenüber seinem iranischen Amtskollegen auch die sich verschlechternde Menschenrechtssituation
im Iran an. Dabei kritisierte er insbesondere die jüngste Hinrichtungswelle sowie die schwierige Situation
von religiösen Minderheiten und MenschenrechtsverteidigerInnen. In Hinblick auf die jüngsten Demonstrationen
im Iran meinte der Außenminister: „Es ist zynisch, die Proteste in Ägypten zu begrüßen, aber
zugleich die Demonstrationen im eigenen Land gewaltsam niederzuschlagen. Wir erwarten, dass der Iran jegliche Gewaltanwendung
gegen Demonstranten unterlässt. Das Recht auf Versammlungsfreiheit und freie Meinungsäußerung muss
in allen Staaten gewährleistet werden.“ |