Bozen (lpa) - Erst am 21.02. hat sich die Landesregierung mit den Beinhäusern aus der Zeit des Faschismus
befasst und die Anbringung erklärender Tafeln beschlossen. Nachdem in den vergangenen Tagen von Politikern
verschiedener Parteien diese Lösung angezweifelt worden war, bekräftigte Landeshauptmann Luis Durnwalder
am 28.02. den Regierungsbeschluss.
„Es verwundert mich, dass gewisse Südtiroler Politiker die von einem Minister gemachten Zusagen in Frage stellen.
Es muss reichen, wenn uns ein Regierungsmitglied schriftlich seine Zusage gibt und darin auch von der Zustimmung
des Eigentümers schreibt. Wir haben uns mit dem Regierungskommissariat bereits auf den Text für die erklärenden
Tafeln für die Beinhäuser geeinigt. Für die Landesregierung ist dieser Text objektiv und eignet
sich dafür, die Ossarien in den richtigen historischen Kontext zu stellen“, so Landeshauptmann Luis Durnwalder
heute nach der Sitzung der Landesregierung.
Erst am vergangenen Montag hatte die Landesregierung die Vorgehensweise zur Entschärfung dieser Mahnmäler
aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen abgesteckt. Alle Besucher der Beinhäuser sollen künftig
darüber unterrichtet werden, weshalb von 1937 bis 1939 in der Nähe der wichtigsten Grenzübergänge
des Landes drei Ossarien errichtet worden sind. Dieser Schritt wurde möglich, nachdem Kulturminister Sandro
Bondi im Jänner Landeshauptmann Luis Durnwalder schriftlich seine Zusage zur Entschärfung der faschistischen
Denkmäler in Südtirol gegeben hatte.
Die Landesregierung hält an ihrer Vorgangsweise fest, auch wenn – wie Landeshauptmann Luis Durnwalder ausführte
– der erklärende Text von verschiedenen Seite kritisiert worden war: „Die einen wollen die Beinhäuser
abreißen lassen und den anderen geht es schon zu weit, wenn wir die erklärenden Tafeln aufstellen. An
und für sich ist schon die Schilderlösung ein Kompriss. Doch davon werden wir nicht abrücken und
die Vorarbeiten zur Aufstellung der Tafeln werden weiter gehen.“ |