Brenner überreichte Internationalen Kompositionspreis des Landes
Salzburg an Friedrich Cerha / Förderpreis für Elena Mendoza
Salzburg (lk) - "Mit dem Musikpreis Salzburg setzen wir international einen wichtigen Akzent
und ein Bekenntnis zur Neuen Musik." Das betonte Kulturreferent Landeshauptmann- Stellvertreter Mag. David
Brenner am 13.03. bei der Verleihung des Musikpreises Salzburg 2011 – Internationaler Kompositionspreis des Landes
Salzburg an Professor Friedrich Cerha. Der Preis ist mit 80.000 Euro dotiert und damit einer der weltweit höchstdotierten
Kompositionspreise. Der mit 20.000 Euro dotierte Förderpreis geht an die 1973 in Sevilla geborene Komponistin
Elena Mendoza.
Cerhas Mut, Konsequenz und Haltung seien beeindruckend und beispielgebend, so Brenner weiter. "Das spürt
man nicht nur in seiner Biographie, sondern auch in seinem musikalischen Werk. Er stand dafür ein, Nein zu
sagen, wenn rundherum ein Ja vorgegeben wird. Sein Lebensstil entspricht auch seinem Kompositionsstil: Komponieren
ohne Absicherung und ohne Auftrag einer Institution, ohne gesicherte Pfade, als eine Art schöpferischer Zwang.
Cerha ist Komponist, Musiker, Dirigent, Maler, Steingestalter, Anregervermittler und Lehrer. Er ist der bedeutendste
österreichische Komponist unserer Zeit und hat eine ganze Komponistengeneration geprägt", so Brenner.
Elena Mendoza studierte Klavier und Komposition sowie Germanistik. "Sie lebt heute in Berlin und hat in den
vergangenen Jahren mit einer Reihe von originellen Kompositionen nachdrücklich auf sich aufmerksam gemacht",
würdigte Brenner die Förderpreisträgerin.
Das Land Salzburg bekenne sich mit diesem Preis deutlich zur Neuen Musik. Um dieses Bekenntnis zu setzen, brauche
es drei Dinge, sagte Brenner, "erstens ein klares Bekenntnis, dass Neue Musik neben der Klassik einen ebenbürtigen
Stellenwert hat, zweitens Kontinuität mit einem langfristigen Schwerpunkt und drittens ein Preisgeld, das
internationalen Maßstäben gerecht wird."
Als Musik-Metropole international anerkannt
Salzburg sei als Musik-Metropole international renommiert und anerkannt. "Damit das so bleibt, ist
es notwendig, sich ein Stück weit immer wieder neu zu erfinden, weiter zu entwickeln und neue Akzente zu setzen",
unterstrich Brenner. Dazu sei es notwendig, die ganze Breite des Musikschaffens abzudecken – von Mozart bis zur
Neuen Musik.
"Der Ruf Salzburgs mit starker Musiktradition verpflichtet dazu, nach vorne zu schauen und sich nicht auszuruhen
auf dem, was wir haben, um Salzburg als pulsierendes, lebendiges Kulturland zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Dazu leistet der Musikpreis Salzburg einen wichtigen Beitrag. Er schlägt die Brücke zwischen dem, was
Teil der Geschichte ist, und dem, was zu einem lebendigen, pulsierenden, modernen Kulturland ebenfalls gehört,
nämlich die Gegenwart und ein Blick in die Zukunft", betonte Brenner. Der Musikpreis solle ein selbstbewusstes
und klares Signal sein, Salzburg verstärkt als Zentrum der Gegenwartskunst und der Neuen Musik und ihrer Protagonisten
zu etablieren. "Dieser Preis ist ein wichtiger Beitrag zur kulturellen Selbstdefinition Salzburgs – als Land,
das sich nicht auf seiner Vergangenheit ausruht, sondern seinem Ruf als Kulturland in der Gegenwart und für
die Zukunft bewusst ist."
Ebenso im historischen Kontext sei dieser Preis von Bedeutung. Salzburg habe auch in der zeitgenössischen
Komposition eine Tradition, die nicht in Vergessenheit geraten dürfe, so Brenner. |