Seit Januar mehr als 39 tote koptische Christen in Ägypten
Wien (bmeia) - “Noch unter dem Eindruck der massiven historischen und vor allem friedlichen Mobilisierung
demokratischer Kräfte in Ägypten, rufen wir die Mitglieder aller Religionsgemeinschaften auf, diesen
Geist der gemeinsamen Anstrengungen um ein neues Ägypten wach zu halten und nicht Kräften der Konfrontation
und der Intoleranz zu weichen”, erklärte Michael Spindelegger vor dem Hintergrund neuerlicher gewaltsamer
Zusammenstöße zwischen Moslems und Kopten in Ägypten, die mittlerweile mehr als ein Dutzend Todesopfer
gefordert haben. Der Außenminister zeigte sich besorgt über die jüngsten Wellen der Gewalt zwischen
Christen und Muslime, die sich im Sicherheitsvakuum noch verschärft haben. Laut der Gesellschaft für
bedrohte Völker sollen seit Anfang Januar 2011 mindestens 39 Kopten in Ägypten getötet und drei
Kirchen niedergebrannt worden sein.
“Noch vor wenigen Wochen sind Moslems und Christen Seite an Seite für die gleichen Ziele marschiert – diese
Ziele können nur gemeinsam und in höchstem gegenseitigem Respekt erreicht werden”. Spindelegger erinnerte
in diesem Zusammenhang auch an die Schlussfolgerungen des Rats der Außenminister vom 21. Februar, die ebenso
das europäische Engagement für die uneingeschränkte Achtung der Religionsfreiheit betonten.
“Das Recht auf freie Religionsausübung gehört zu den international vereinbarten Grundrechten in jeder
Gesellschaft; nur unter Achtung dieser Grundrechte sind die Hoffnungen aller Ägypter auf eine Zukunft in Frieden,
Demokratie und Wohlstand einlösbar. Die neue Regierung muss nun glaubhaft zeigen, dass sie die Ängste
und Anliegen der koptischen Minderheit ernst nimmt und entschlossen für ihren Schutz und die Achtung ihrer
Rechte sorgt”. |