Linz (lk) - "Das große Innovationspotenzial der oö. Forschungseinrichtungen und Unternehmen,
ein starkes Innovationsnetzwerk sowie die strategische Wirtschafts- und Innovationspolitik mit entsprechenden Programmen
sind wichtige Bausteine für eine positive Weiterentwicklung unseres Bundeslandes", erklärt Forschungs-Landesrätin
Mag.a Doris Hummer anlässlich der Präsentation des ersten Energieforschungsprogramms das Landes.
Die weltweiten Trends in der Energieversorgung und im -verbrauch sind nicht zukunftsfähig - in ökologischer,
wirtschaftlicher sowie sozialer Hinsicht. Die Zielsetzungen unserer Energiepolitik sind unverändert:
- Versorgungssicherheit, stärkere Unabhängigkeit
- Umweltverträglichkeit
- Leistbarkeit
- Zukunftsmarkt - Green Jobs
Auch in der Energiestrategie Österreich sind für 2020 ambitionierte Ziele angestrebt:
- Energieeffizienz erhöhen: Stabilisierung des Endenergieverbrauchs bis 2020 auf 1.100 PJ (Endenergieverbrauch
lag 2008 bei ca 1.090 PJ)
- Erneuerbare Energien erhöhen: Anteil am Endverbrauch soll bis 2020 auf (zumindest) 34 Prozent steigen
- Energieversorgung sicherstellen: Effizienz, erneuerbare Energien, Importdiversifizierung, Leitungsausbau, etc.
Die Position Oberösterreichs als Wirtschafts- und Industriebundesland Nummer 1 bringt einen hohen Bedarf
an Energie mit sich. Knapp 60 Prozent des Stromverbrauchs entfallen auf den produzierenden Sektor. Mit einer Jahresproduktion
von über 100 Petajoule - das entspricht in etwa dem Jahresenergieverbrauch von 21 Millionen Großbildfernsehern,
wenn sie 365 Tage durchgängig laufen - stellen jedoch heimische Energieproduzenten einen nicht unwesentlichen
Teil selbst zur Verfügung.
Weiters erzeugen viele oö. Unternehmen unabhängig von ihrer Betriebsgröße innovative Produkte
im Bereich der erneuerbaren Energien und der effizienten Energienutzung. Oftmals übernehmen sie damit die
internationale Technologieführerschaft und sind wichtige Säulen der Exportwirtschaft.
Forschung und Know-how bringen entscheidenden Vorsprung
"Zu diesem Erfolg leisten unsere Forschungseinrichtungen und Ausbildungsstätten einen wesentlichen
Beitrag. Sie bilden die Basis für den Wissens- und Technologievorsprung der Unternehmen und schaffen optimale
Rahmenbedingungen, um nachhaltige Wettbewerbsvorteile und international gefragtes Know-how zu generieren",
so Landesrätin Mag.a Doris Hummer weiter.
Aufgrund der strategischen Bedeutung der Energieforschung will das Land Oberösterreich die regionalen Kompetenzen
in diesem Bereich weiter stärken. Im aktuellen Strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramm "Innovatives
Oberösterreich 2010plus" wurde deshalb im Themenfeld "Forschung & Entwicklung" die Maßnahme
"Energieeffizienz, Energiemanagement und Erneuerbare Energien" verankert. Zentrale Aktivitäten sind
die Erfassung und Bündelung des bestehenden oö. F&E-Kompetenzportfolios und der Abgleich aktueller
und zukünftiger Bedürfnisse der heimischen Wirtschaft.
1. Programm zur Förderung der Energieforschung
Das erste Energieforschungsprogramm wird zusätzlich durch "Regio 13", ein EU-kofinanziertes
Programm zur regionalen Wettbewerbsfähigkeit für die Jahre 2007 bis 2013, unterstützt. Dadurch sollen
oö. Forschungseinrichtungen ihr bestehendes Know-how zu einer Themenführerschaft in der Energieforschung
weiterentwickeln, um so ihre Bedeutung innerhalb der Forschungslandschaft sowie als unverzichtbarer Unternehmenspartner
sicherzustellen. Dafür ist es notwendig, heute die Grundlagen der Energietechnologien von morgen zu erforschen
und entsprechendes Know-how zu entwickeln und zu halten. Das OÖ. Energieforschungsprogramm fördert deshalb
Projekte mit langfristiger Ausrichtung, deren Potenzial bereits heute als vielversprechend eingeschätzt wird
und deren Verwertung in möglichst hohem Ausmaß dem Forschungs- und Wirtschaftsstandort Oberösterreich
zu Gute kommt.
Der Projektinhalt muss einen der folgenden Schwerpunkte behandeln:
- Strategische Erweiterung bestehender Forschungsportfolios durch Stärkung von grundlagennaher / anwendungsorientierter
Forschung. Hierbei handelt es sich um grundlagennahe bzw. anwendungsorientierte Forschungsprojekte, die es der
außeruniversitären Forschung ermöglichen, bestehende Forschungsfelder zu verstärken.
- Inhaltliche Vernetzung der Forschungseinrichtungen im Rahmen langfristiger Kooperationsprojekte. Kooperationsprojekte
zwischen einzelnen Forschungseinrichtungen werden gefördert, um eine stärkere Vernetzung zwischen einzelnen
Institutionen sowie Interdisziplinarität zu erreichen. Einen besonderen Mehrwert stellen dabei internationale
Kooperationen und die transnationale Vernetzung der Forschungstreibenden dar.
- Pilotaktivitäten zur Schaffung neuer Forschungsangebote. Sogenannte "Pilotprojekte" zur Anbahnung
neuer Forschungsaktivitäten werden unterstützt, wenn sie den Aufbau neuer Forschungsrichtungen in Oberösterreich
ermöglichen.
- Durchführung von Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten im Rahmen von wissenschaftlichen Projekten.
Diese Arbeiten tragen dazu bei, die Expertise des wissenschaftlichen Personals aber auch die Forschungskompetenz
der Organisation zu stärken.
Förderquote bis zu 100 Prozent - Einreichen ab sofort möglich
Die Höhe der Förderquote wird von einer Fachjury abhängig von der angestrebten Forschungsart
(Grundlagenforschung, anwendungsorientierte Forschung, Pilotprojekte, Studien etc.) und der eingereichten Projektart
(Einzelprojekt, Kooperationsprojekt) individuell festgelegt. Sie kann zwischen 25 und 100 Prozent betragen.
"Ich lade außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit Sitz in Oberösterreich ab sofort ein,
am ersten Energieforschungsprogramm teilzunehmen! Detaillierte Informationen für die Antragstellung erhält
man bei der zuständigen Förderstelle, der Abteilung Wirtschaft des Landes Oberösterreich, sowie
bei der CATT Innovation Management GmbH. Das OÖ. Energieforschungsprogramm ist somit ein erster, wichtiger
Beitrag für die Weiterentwicklung der Forschungslandschaft in Oberösterreich. Im nächsten Strategischen
Programm, das ab 2014 folgen wird, werden weitere Schritte in der Energieforschung gesetzt", so Forschungs-Landesrätin
Mag.a Doris Hummer.
Einen herzlichen Dank spricht die Forschungslandesrätin an den RFT - vor allem an den Vorsitzenden Ing. Karl
Kletzmaier und DI Dr. Horst Wiesinger - sowie dem Technologiebeauftragten des Landes OÖ DI Günter Rübig
aus.
Strategische Nischen im Energiebereich fördern und ausbauen!
Univ.-Prof. Dr. Peter Klement, Rat für Forschung und Technologie für OÖ
"Der Rat für Forschung und Technologie für Oberösterreich hat den Bereich Energie als neues
Thema für das Strategische Wirtschafts- und Forschungsprogramm ‚Innovatives OÖ 2010plus' vorgeschlagen",
informiert Univ.-Prof. Dr. Erich Peter Klement, einer der Leiter des Themenfelds "Forschung und Entwicklung".
In erster Linie geht es darum, in strategischen Nischen wie Energiespeicherung, Energieeffizienz, Energiemanagement
und erneuerbare Energien, die universitäre, außeruniversitäre und betriebliche Forschung und Entwicklung
in Oberösterreich weiter zu fördern.
"Auch an der Johannes Kepler Universität beschäftigen sich mehr als 30 Institute wissenschaftlich
mit der Querschnittsthematik Energie, und zwar an allen drei Fakultäten - von rechtlichen Aspekten über
betriebs- und volkswirtschaftliche Fragestellungen bis hin zu technischen Innovationen wie Plastik-Solarzellen,
Leistungselektronik und alternative Energiespeicherung. Auch wenn sie selbst im ersten Oberösterreichischen
Energieforschungsprogramm nicht direkt gefördert werden kann, wird die JKU durch Kooperationen davon profitieren
und kann damit auch bei diesem zukunftsträchtigen Thema einen wichtigen Beitrag zum Forschungs- und Wirtschaftsstandort
Oberösterreich leisten," betont Prof. Klement, der auch Dekan der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät
ist.
Energiethematik ist fixer Bestandteil im "Innovativen Oberösterreich 2010plus"
Mag. Markus Manz, Cluster-Manager Umwelttechnik-Cluster / Clusterland OÖ GmbH
"Die Entscheidung, die Zukunftsthemen Energieeffizienz, Energiemanagement und Erneuerbare Energien in das
Strategische Wirtschafts- und Forschungsprogramm "Innovatives OÖ 2010plus" einzubinden, ist eine
wichtige Weichenstellung und trägt maßgeblich zum langfristigen Erfolg der heimischen Wirtschafts- und
Forschungslandschaft im Energiesektor bei", macht Mag. Markus Manz klar.
Der Fokus der gegenwärtigen Ausschreibung des OÖ. Energieforschungsprogramms liegt auf sogenannten Doppel-Stärkefeldern.
Hier handelt es sich um Bereiche, in denen Oberösterreich sowohl bei seinen Forschungseinrichtungen als auch
bei Unternehmen Stärken aufweist. Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf radikalen Innovationen. Bei den geförderten
Projekten soll sichergestellt sein, dass es sich um F&E-Projekte für Energietechnologien zu letztendlich
wettbewerbsfähigen Preisen handelt. Denn für die starke produzierende Industrie in OÖ geht es im
globalen Wettbewerb nicht nur um die Sicherheit der Energieversorgung, sondern um eine Energieversorgung zu global
wettbewerbsfähigen Preisen. Bewusst kein Schwerpunkt wurde auf Themen gelegt, für die es ohnehin bereits
große nationale oder EU-Forschungsförderungsprogramme gibt.
Folgende Forschungsvorhaben können unterstützt werden:
- Energieeffizienz in Produktionsprozessen und industriellen Produkten (Querschnittstechnologien)
- Energiemanagement
- Erneuerbare Energien
- Dezentrale Energietechnologien mit Nutzung von erneuerbaren Energien (Photovoltaik, Wind, Biomasse…)
- Radikale Innovationen
- Querschnittsthemen
"Das neue Energieforschungsprogramm des Landes Oberösterreich zielt darauf ab, ‚Doppelstärkefelder'
von OÖ in der Energieforschung weiter zu stärken sowie die Forschung für (dezentrale) Energietechnologien
zu fördern. Mit radikalen Innovationen sollen neue Wege beschritten und somit ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung
des Wirtschafts- und Forschungsstandortes geleistet werden!", so Mag. Markus Manz.
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