Auftaktkonferenz zum "Internationalen Jahr des Waldes" – Schutzwald ist die Lebensversicherung
für die Menschen im Gebirge
Innsbruck (lk) - Tirol hat 521.000 Hektar Waldfläche aufzuweisen, davon sind zwei Drittel Schutzwald.
Vorarlberg hat eine Waldfläche von 97.000 Hektar, von der die Hälfte Schutzwaldfunktion erfüllt.
Mit einer Auftaktkonferenz „Schutz.Wald.Gipfel“ startete Landwirtschafts- und Umweltminister Niki Berlakovich und
die Schutzwaldplattform Tirol im Landhaus in Innsbruck gemeinsam mit Tirols LHStv Anton Steixner und Vorarlbergs
LR Erich Schwärzler den Veranstaltungsreigen zum „Internationalen Jahr des Waldes“. „Wir tun alles, um Österreich
Stück für Stück sicherer zu machen und die Lebensqualität für uns und unsere Kinder zu
erhalten“, sind sich die drei Politiker einig.
Experten aus Tirol, Vorarlberg und dem Lebensministerium trafen sich, um sich dem Thema „Leben mit Naturgefahren“
zu widmen und dabei die Bedeutung des Schutzwalds aus verschiedenen Perspektiven darzustellen.
275 Millionen Euro für 1.900 Maßnahmen
„Der Schutz vor Naturgefahren ist eine Kernkompetenz des Lebensministeriums. Österreichweit haben
wir im Jahr 2010 insgesamt 275 Millionen Euro in 1.900 Maßnahmen und Projekte investiert. Davon kommen allein
160 Millionen Euro von uns. Der österreichische Wald spielt dabei eine wesentliche Rolle. Er macht Österreich
nicht nur sicherer, sondern er hilft uns auch beim Sparen. Ohne intakte Schutzwälder müssten jährlich
rund 600 Millionen Euro zusätzlich in technische Verbauungen investiert werden“ betonte Minister Niki Berlakovich.
„Da wir uns primär nicht auf technische Verbauungen verlassen, sondern vielmehr auf die natürliche Schutzfunktion
der Wälder setzen wollen, geben wir heute den Startschuss für die Aktion ‚Wälder schützen Menschen’.
Im Rahmen dessen investieren wir ca. zehn Millionen Euro pro Jahr in die Hochlagenaufforstung und Schutzwaldsanierung.
Damit soll in den nächsten zehn Jahren die Schutzfunktion von insgesamt 100.000 ha Forst massiv verbessert
werden“, unterstrich Minister Berlakovich.
Schutzwald sichert Leben und Wirtschaften der Menschen
„Um die Sicherheit der Menschen in unserem Land zu gewährleisten, werden in Tirol allein im heurigen
Jahr etwa 64 Millionen Euro für den Schutz vor Naturgefahren investiert, davon über 17,2 Millionen Euro
für die Sanierung und Erhaltung von Schutzwäldern“, erklärte LHStv Anton Steixner. Die Bedrohung
ist allgegenwärtig. Deshalb ist die Schaffung und Erhaltung eines gesunden Waldes zum Schutz der Bevölkerung
oberstes Ziel, merkte LHStv Steixner weiters an. „Denn wir wollen den Menschen bis in abgelegene Talbereiche ein
sicheres Leben und Wirtschaften ermöglichen.“
Partnerschaft für den Erhalt des Schutzwalds
„Zwei Drittel des Vorarlberger Siedlungsgebiets wären ohne Schutzwald nicht besiedelbar. Ziel unserer Schutzwaldstrategie
ist eine konsequente Investition in einen intakten Schutzwald. Von den 47 Millionen Euro Investitionskosten für
den Schutz vor Naturgefahren entfallen etwa sechs Millionen Euro auf die Erhaltung des Schutzwalds. Hierführ
werden rund 4,5 Millionen Euro aus dem Vorarlberger Waldfonds, dem Programm Ländliche Entwicklung und den
flächenwirtschaftlichen Projekten bereitgestellt“, stellte LR Erich Schwärzler fest. „Die Zielerreichung
baut auf einer breiten Partnerschaft von Forst-Jagd-Grundeigentum-Wildbach sowie einer aktiven Öffentlichkeitsarbeit
auf.“
VolksschülerInnen überreichten selbstgeschnitzte Bäume
SchülerInnen der 4a-Klasse der Ökolog-Volksschule Zirl überreichten den drei Politikern nach der
Landespressekonferenz noch je einen selbstgeschnitzten Baum. Landwirtschafts- und Umweltminister Niki Berlakovich
zeichnete die VolksschülerInnen mit einer Waldmedaille für ihren Einsatz zum Thema Schutzwald aus. Sie
hatten ein Waldquiz für Erwachsene erfunden und eigene Waldtagebücher geschrieben.
Veranstaltungsabschluss mit Kinofilm
Am Abend des 10.03. fand der „Schutz.Wald.Gipfel“ seinen Abschluss im Innsbrucker Metropolkino. Bei einer Sondervorführung
des Films „Atem des Himmels“ ab 19 Uhr werden Regisseur Reinhold Bilgeri und Hauptdarstellerin Beatrix Bilgeri-Kopf
den Film mit einführenden Worten zu dessen Entstehung einleiten. |