Wien (rk) - Edelbert Köb, MUMOK-Direktor i. R., erhielt am 09.03. im Wiener Rathaus das "Goldene
Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien; Mag.a Eva Schlegel, Künstlerin und heurige Biennale-Kommissärin,
das "Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien": "Beide Persönlichkeiten haben das künstlerische
Geschehen der Stadt nachhaltig geprägt", erklärte Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny im
Rahmen der Verleihung. "Beide zeichnen sich durch Haltung aus - Haltung zu künstlerischen, gesellschaftskritischen
und kulturpolitischen Positionen. Beide haben auch in der Vermittlung als Lehrende an der Akademie für bildende
Künste Herausragendes geleistet".
Festspielpräsident Günter Rhomberg würdigte Edelbert Köb als Künstler, Direktor, Manager
und Pädagoge und strich besonders seine Begeisterungsfähigkeit und Zielstrebigkeit heraus: Ideen entwickeln
und Verbündete suchen seien Köbs Handlungsmaxime gewesen - sei es als Präsident der Secession, als
Leiter des Kunsthauses Bregenz, wo er Revolutionäres geleistet hat, oder als Direktor des MUMOK.
Eva Schlegel habe es im postmodernen Wien der 80er Jahre schwer gehabt; eine Zeit, die von patriarchalen Strukturen
und Ressentiments geprägt war, bekräftigte Schriftstellerin Marlene Streeruwitz in ihrer Laudatio. Typisch
dafür wäre das Zitat eines Galeristen: "Bei mir werden sie sicher nie eine Ausstellung machen, weil
sie eine Frau sind". Eva Schlegel habe sich jedoch durchgesetzt: "Eva Schlegel gehört heute zu jenen
Künstlerinnen, die das kulturelle Leben seit den 90ern mit gestalten", würdigte Streeruwitz.
Edelbert Köb
Edelbert Köb wurde 1942 in Bregenz geboren. Nach der Matura studierte er an der Akademie der bildenden
Künste in Wien Malerei, Graphik und Kunsterziehung. 1966-73 war Köb als Assistent an der Technischen
Hochschule Wien (heute: Technische Universität Wien) am Institut für Zeichner und Maler. Seit 1970 arbeitet
er vorwiegend als Bildhauer, so entstanden Plastiken aus Gips, Ton und auch aus Blei. 1973 wurde er an die Akademie
der bildenden Künste als Professor für Werkerziehung berufen. 1983 wurde Köb zum Präsidenten
der Wiener Secession gewählt. Die traditionsreiche Künstlervereinigung hat unter seiner Führung
wichtige Akzente im Wiener Kunstleben gesetzt. Die Renovierung des Gebäudes konnte 1986 abgeschlossen werden,
auch das Ausstellungsprogramm wurde tiefgreifend erneuert, neben den Werken der Mitglieder der Secession zeigte
Köb die bedeutendsten Vertreter der internationalen Kunstszene. 1991 übernahm Köb den Aufbau der
Vorarlberger Landesgalerie in Bregenz. Diese entwickelte er weiter zum "Kunsthaus Bregenz", dessen Gründungsdirektor
er war, und machte es zu einem äußerst erfolgreichen Ausstellungshaus. Edelbert Köb ist seit 2000
Mitglied des Kunstbeirats. Von 2002 bis Oktober 2010 leitet er als Direktor das Museum moderner Kunst Stiftung
Ludwig im Museumsquartier (MUMOK).
Eva Schlegel
Eva Schlegel wurde 1960 in Hall in Tirol geboren. Sie studierte ab 1979 in der Meisterklasse von Oswald
Oberhuber an der Hochschule für angewandte Kunst und schloss 1985 mit Diplom ab. Von 1997 bis 2006 hatte Schlegel
die Professur für Kunst und Fotografie an der Akademie der bildenden Künste Wien inne. Schlegel selbst
unterteilt ihr Schaffen in Fotografie, Arbeiten auf Blei, Malerei, Arbeiten auf Glas, Editionen, kuratorische Projekte
und Installationen.Sie arbeitet mit fotografischen Vorlagen und Texten, die sie u. a. als Siebdruck auf verschiedenen
Materialien wie Glas und als Installationen umsetzt. Die Beschäftigung mit dem Raumbegriff und Immaterialität
stellen dabei einen Schwerpunkt dar. Schlegels Arbeiten sind regelmäßig in verschiedenen Wiener Ausstellungshäusern,
sowie seit der Eröffnung des Essl Museums in Klosterneuburg 1999 jährlich in mindestens einer Ausstellung
dort zu sehen gewesen. Eine Auswahl aus der Liste der diversen Ausstellungsbeteiligungen und Einzelausstellungen
soll den nationalen und internationalen Stellenwert der Künstlerin verdeutlichen. |