Pro-europäische Kräfte in südosteuropäischen Ländern und wirtschaftliche
Integration unterstützen
Wien (sk) - Die Annäherung südosteuropäischer Staaten an die EU ist ein wichtiger
Motor für den Ausbau bestehender und den Aufbau zukünftiger wirtschaftlicher Beziehungen - und ein gut
funktionierender Motor für politische Reformen. Das erklärte Finanzstaatssekretär Andreas Schieder
am 10.03. beim Business Breakfast zum Thema "Balkan: quo vadis?". Neben EU-Fragen referierte der Staatssekretär
über Chancen, Herausforderungen und zukünftige Möglichkeiten für die wirtschaftliche Zusammenarbeit
Österreichs mit diesen Staaten. Österreich als größter Investor in einigen Balkanstaaten wird
auch in Zukunft neue Geschäftsfelder erschließen, etwa im Bereich der Umwelttechnologien.
Die Staaten des Balkans – konkret ging es bei der Veranstaltung um Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina und Montenegro
– seien interessante Partner für die EU und speziell für Österreich, erklärte Schieder. "Dass
zwischen Österreich und Südosteuropa gute Verbindungen bestehen, sieht man auch daran, dass Österreich
in Kroatien, Serbien und Bosnien-Herzegowina der größte Investor und wichtiger Handelspartner ist",
betonte der Staatssekretär. 300 Firmen, darunter auch zahlreiche KMU, seien allein in Serbien fest verankert.
Kroatien bezeichnete der Staatssekretär gar als "erweiterten Heimmarkt für Österreich",
von 1993 bis 2009 wurden dort 6,2 Mrd. Euro investiert.
Die Annäherung an den Balkan bringe aber nicht nur Chancen, sondern auch Herausforderungen: Die Wirtschaftskrise
hat auch dort zu Rückschlägen geführt. Herausforderungen bestehen noch bezüglich Schattenwirtschaft,
hoher Arbeitslosigkeit und niedrigen Löhnen. Der Weg in die EU sei kein leichter Weg, "aber er wird gegangen",
so Schieder.
Zur Rolle der österreichischen Politiker und Wirtschaftstreibenden sagte Schieder: "Wir unterstützen
die wirtschaftliche Integration der südosteuropäischen Staaten und helfen, Rechtssicherheit zu schaffen.
Im letzten Jahr ist ein großer Beitrag dazu gelungen, das Doppelbesteuerungsabkommen mit Serbien wurde nach
20 Jahren abgeschlossen", so der Staatssekretär. Von europäischer Seite her sei es auch wichtig
gewesen, dass die Stabilitäts- und Assoziierungsabkommen mit den genannten Staaten abgeschlossen wurden. "Jetzt
müssen die pro-europäischen Kräfte in Südosteuropa unterstützt werden – denn von einer
Mitgliedschaft werden alle profitieren", betonte der Finanzstaatssekretär.
"Im Bereich der Infrastruktur, beim Autobahn- und Eisenbahnbau, bei Umwelttechnologien und der Energieproduktion
liegen große Chancen für zusätzliche Investitionen", erläuterte der Staatssekretär
wichtige zukünftige Kooperationsmöglichkeiten. Auch im Tourismus liege Potential, etwa in der Verlängerung
der Saison über den Hochsommer hinaus.
Bei der gut besuchten Veranstaltung referierte auch Nikola Fabris von der Zentralbank Montenegros über die
wirtschaftliche Situation der Länder am Balkan. |