Tages- und Wochenkliniken ermöglichen verkürzte Anmeldezeiten und kürzere Aufnahmen
im Interesse der PatientInnen
Wien (rk) - Der rasante medizinisch-technische Fortschritt bewirkt, dass viele Augenerkrankungen
aufgrund immer präziserer Mikrochirurgie und verbesserter Diagnoseverfahren gut bis sehr gut behandelbar sind.
Augenchirurgische Leistungen können in zunehmendem Maß tagesklinisch durchgeführt werden, eine
stationäre Aufnahme über mehrere Tage ist deshalb immer seltener erforderlich. Die Augenabteilung des
Krankenhauses Hietzing hat dieser Entwicklung Rechnung getragen, indem sie von einem vollstationären auf einen
wochenklinischen und tagesklinischen Betrieb umgestellt hat. Mit der Einführung der Wochenklinik seit November
des Vorjahres werden Operationen nun auch nachmittags durchgeführt. Das bedeutet für PatientInnen vor
allem eine kürzere Wartezeit auf ihren OP-Termin. Durch die Implementierung einer "Aufnahmestraße"
laufen die Aufnahmen zudem deutlich strukturierter und somit schneller ab. So werden die PatientInnen - abhängig
davon, ob sie eine tagesklinische Leistung erhalten oder stationär aufgenommen werden müssen - in unterschiedliche
Aufenthaltsräume begleitet. Mag.a Sonja Wehsely präsentierte heute die neue Wochenklinik gemeinsam mit
der Ärztlichen Direktorin des Krankenhauses Hietzing, Dr.in Brigitte Ettl, der Vorständin der Augenabteilung,
Univ.-Doz.in Veronika Vécsei-Marlovits sowie dem Generaldirektor des Wiener Krankenanstaltenverbundes, Dr.
Wilhelm Marhold. "Tages- und Wochenkliniken sind gut für die PatientInnen, weil sie nach einer möglichst
kurzen Aufnahme eine rasche Rückkehr nachhause in die gewohnte Umgebung ermöglichen. Persönlich
freut es mich, wenn es mit modernsten Gesundheitsangeboten gelingt, den Komfort für die PatientInnen zu erhöhen
und gleichzeitig die Abläufe in unseren Wiener Spitälern zu optimieren", stellte Gesundheitsstadträtin
Mag.a Sonja Wehsely klar. "Unser Ziel ist Effizienzsteigerung bei gleichbleibend hoher Qualität für
die PatientInnen", betonte Marhold. "Durch eine rechtzeitige und vorausschauende Vorbereitung für
diesen Umwandlungsprozess ist es dem Krankenhaus Hietzing gelungen, einen reibungsfreien Übergang in eine
Wochenklinik zu gewährleisten", erklärte Ettl abschließend.
Erfolgreiche Bilanz nach vier Monaten Wochenklinik
Mit Beginn der Wochenklinik ist die Zahl der Aufnahmen deutlich gestiegen: Waren es 2009 noch 4.400 PatientInnen,
so konnten 2010 bereits 5.264 PatientInnen augenchirurgisch betreut werden. Das bedeutet ein Plus von durchschnittlich
20 Prozent, wobei im Vergleichsmonat November 2009 zu November 2010 sogar ein Plus von 68 Prozent erzielt werden
konnte. Durch die Ausweitung der Operationszeiten bis 18 Uhr verkürzte sich die Anmeldezeit für PatientInnen
auf eine Katarakt-Operation deutlich von 12 auf ca. 3 Wochen, wobei monatlich etwa 320 Graue-Star-Operationen durchgeführt
werden. Die OP-Frequenz steigerte sich seit November 2010 um 45 Prozent. So können pro Woche 48 stationäre
und 37 tagesklinische Katarakt-Operationstermine angeboten werden. PatientInnen halten sich durchschnittlich nur
mehr 1,3 Tage an der Augenabteilung auf, die Verweildauer wurde beinahe halbiert (früher: 2,5 Tage). Zudem
wird das tagesklinische Angebot von den PatientInnen sehr positiv aufgenommen: So konnte die Anzahl tagesklinischer
Katarakt-Operationen von 61 (2009) auf 766 (2010) vervielfacht werden. Dies bedeutet eine Steigerung der Eintagespflegen
von 78 Prozent. "Durch die Umwandlung ist die Zufriedenheit unserer PatientInnen noch weiter gestiegen, die
Wartezeit auf einen Operationstermin ist deutlich gesunken und auch die MitarbeiterInnen schätzen die geregelten
und strukturierten Abläufe sehr", unterstreicht die Vorständin der Augenabteilung, Primaria Univ.-Doz.in
Dr.in Veronika Vécsei-Marlovits. Für PatientInnen, die an die Augenabteilung des Krankenhauses Hietzing
kommen, stehen in der Wochenklinik 18 und in der Tagesklinik 14 Betten zur Verfügung. Zehn FachärztInnen
(vier davon in Teilzeit), sechs AssistenzärztInnen, eine Stationsärztin und 20 Pflegepersonen kümmern
sich um das Wohl der PatientInnen. An den Wochenenden, wenn die Wochenklinik geschlossen ist, übernehmen die
Krankenanstalt Rudolfstiftung, das Donauspital sowie das Allgemeine Krankenhaus der Stadt Wien die Versorgung der
PatientInnen.
Spitzenmedizin für alle in Tages- und Wochenkliniken
Im Jahr 2010 wurden im Wiener Krankenanstaltenverbund rund 111.000 PatientInnen tageklinisch versorgt.
Tageskliniken gibt es im Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel, in der Krankenanstalt
Rudolfstiftung mit Semmelweis-Frauenklinik, im Sozialmedizinischen Zentrum Baumgartner Höhe - Otto-Wagner-Spital,
im Sozialmedizinischen Zentrum Süd - Kaiser-Franz-Josef-Spital mit Gottfried von Preyer'schem Kinderspital,
im Wilhelminenspital, im Sophienspital, im Sozialmedizinischem Zentrum Ost - Donauspital sowie im Allgemeinen Krankenhaus
der Stadt Wien - Medizinischer Universitätscampus.
An Wochenkliniken werden hingegen kleine, planbare Behandlungen mit kurzer Verweildauer - maximal fünf Tage
- durchgeführt, etwa Blinddarm- oder Gallenblasenentfernungen. Wochenkliniken nehmen ihren Betrieb jeweils
am Montag in der Früh auf und schließen am Freitag in den Nachmittagstunden. Während des Wochenendes
bleiben sie geschlossen. Wochenkliniken in den Spitälern der Stadt Wien gibt es im Krankenhaus Hietzing mit
Neurologischem Zentrum Rosenhügel, im Krankenhaus Floridsdorf, im Wilhelminenspital, in der Krankenanstalt
Rudolfstiftung mit Semmelweis-Frauenklinik, im Sozialmedizinischen Zentrum Süd - Kaiser-Franz-Josef-Spital,
im Orthopädischen Krankenhaus Gersthof, im Sozialmedizinischen Zentrum Baumgartner Höhe - Otto-Wagner-Spital
sowie im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien - Medizinischer Universitätscampus. Insgesamt stehen den PatientInnen
über 370 tagesklinische und 110 wochenklinische Betten zur Verfügung. |