AWEPA Österreich: Stärkere Einbindung von Frauen in Friedensprozess   

erstellt am
08. 03. 11

Prammer: Bedeutende Rolle der Frauen bei Friedenskonsolidierung
Wien (pk) - Am 31. Oktober 2000 wurde vom UN-Sicherheitsrat die Resolution 1325 verabschiedet, die alle AkteurInnen der internationalen Staatengemeinschaft dazu auffordert, Frauen in Konfliktsituationen besonderen Schutz zukommen zu lassen und sie in Friedensprozesse aktiv einzubinden. Die AWEPA Sektion Österreich (Association of European Parliamentarians with Africa) setzt sich aus aktiven und ehemaligen Abgeordneten des österreichischen Parlaments zusammen und ruft zum 100-jährigen Jubiläum des Internationalen Frauentages am 08.03. dazu auf, Maßnahmen auf nationaler und internationaler Ebene zu unterstützen, die entsprechend der UN-Resolution 1325, zu einer stärkeren Mitwirkung von Frauen bei Friedens- und Versöhnungsprozessen beitragen.

"Frauen nehmen bei friedenskonsolidierenden Maßnahmen eine bedeutende Rolle ein und müssen in dieser gestärkt werden", betont AWEPA-Ehrenvorsitzende NR-Präsidentin Barbara Prammer. "In Konfliktsituationen sind Frauen häufig alleine für das Überleben ihrer Familie verantwortlich und fördern das friedliche Zusammenleben. Die verstärkte Einbeziehung von Frauen in offizielle Friedens- und Versöhnungsprozesse auf lokaler und nationaler Ebene stellt daher eine wichtige Bedingung für deren Erfolg dar", führt Prammer weiter aus.

Dennoch sind Frauen weiterhin in allen Phasen und auf allen Ebenen von Friedensprozessen unterrepräsentiert und nur sehr wenige Frauen sind bei Vermittlungsprozessen in offizieller Funktion tätig. Die einzelnen UN-Mitgliedsstaaten wurden daher dazu aufgefordert, einen nationalen Aktionsplan zu entwickeln, der konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der UN-Resolution 1325 enthält. Österreich verfügt bereits seit 2007 als eines von weltweit 24 Ländern über einen nationalen Aktionsplan und nimmt damit eine Vorreiterrolle in der internationalen Gemeinschaft ein.

Im Einzelnen werden von der AWEPA Sektion Österreich folgende Forderungen formuliert:
ParlamentarierInnen werden aufgerufen, sich vermehrt mit der Thematik zu befassen und die Notwendigkeit der Partizipation von Frauen an friedenskonsolidierenden Maßnahmen im Rahmen von Seminaren, Konferenzen und Kongressen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene zu thematisieren und für eine verstärkte Partizipation von Frauen in Parlamenten, Diplomatie, Friedensmissionen, Polizei und auf lokaler Ebene einzutreten.

Regierungen werden aufgefordert, die Erstellung bzw. Implementierung nationaler Aktionspläne zur Umsetzung der UN-Resolution 1325 und ihrer Folgeresolutionen 1820, 1888 und 1889, besonders in Bezug auf die Partizipation von Frauen in Friedensprozessen, voranzutreiben bzw. zu intensivieren. Dabei sollten Nord-Süd "Twinning"-Modelle umgesetzt werden, wo immer möglich.

Die Vorreiterrolle Österreichs bei der Implementierung der UN-Resolution 1325 soll von ParlamentarierInnen und der österreichischen Regierung besonders für das Lobbying bei bilateralen Kontakten genutzt werden, um die Erstellung bzw. Implementierung von nationalen Aktionsplänen zu forcieren.

Die österreichische Regierung wird aufgefordert weiterhin konkrete Maßnahmen zur Unterstützung lokaler Friedensinitiativen von Frauen und deren Partizipation in Friedensverhandlungen und –prozessen im Rahmen der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) und der Außenpolitik zu implementieren und diese besonders in Afrika auszubauen.
     
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