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Aussenminister Michael Spindelegger in der ORF-"Pressestunde" |
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erstellt am
21. 03. 11
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Spindelegger:
AKW-Betreiber haften lassen
Außenminister Michael Spindelegger spricht in der ORF-"Pressestunde" über
die Zukunft des österreichischen Bundesheeres, die Lage in Libyen und AKW-Sicherheit.
Wien (övp-pd) - Außenminister Michael Spindelegger verwies in der ORF-"Pressestunde"
am 20.03. auf die Sicherheitsdiskussion in der Regierung. Am Ende wird dann zu entscheiden sein, ob es ein neues
Modell einer Wehrpflicht geben wird – ein Berufsheer sieht er nicht als die Antwort. Spindelegger spricht das Problem
an, wie in einem Katastrophenfall die nötige Mannstärke aufgebracht werden soll: „Wenn eine Katastrophe
für die Feuerwehren zu groß ist, dann sind eben die Bundesheersoldaten die strategische Reserve.“ Al
s Beispiel nennt er den Hochwassereinsatz 2002, wo rund 14.500 Mann - 12.000 Soldaten und 2.500 Mann des Grenzschutzes
- im Einsatz gewesen sind.
Angesichts der Kämpfe in Libyen kann sich Spindelegger einen humanitären Einsatz österreichischer
Truppen im Rahmen der EU-Battlegroups vorstellen. Durch die drängenden Flüchtlingsströme in die
Nachbarländer Libyens ist ein Hilfseinsatz der Battlegroups vorstellbar, um zu schützen und zu bewahren.
Angesichts der Atomkatastrophe in Japan will sich Spindelegger bei den europäischen Nachbarstaaten für
eine Schließung von Atomkraftwerken einsetzen. Auch eine wirtschaftliche Haftung für die Schäden
von AKW-Unfällen kann sich Spindelegger europaweit für AKW-Betreiber vorstellen. |
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Strache entschieden gegen Beteiligung Österreichs an "Battle Groups" der EU
FPÖ bekennt sich voll und ganz zu Neutralität
Wien (fpd) - Es sei eine Selbstverständlichkeit, dass sich Österreich als neutrales Land nicht
an den Militärschlägen gegen Libyen beteilige, erklärte FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache zur
ORF-"Pressestunde" mit Außenminister Spindelegger. Genauso wenig dürfe Österreich aber
auch an "Battle Groups" der EU teilnehmen. Dies sei mit der Neutralität keinesfalls vereinbar.
Die Beteiligung Österreichs an einem Militäreinsatz in Libyen, egal in welcher Weise, der nicht im Rahmen
eines UNO-Mandats zur Friedenssicherung diene, wäre ein offener Bruch des Neutralitätsgesetzes und somit
der österreichischen Bundesverfassung, stellte Strache klar. "Unsere Soldaten haben in bewaffneten Konflikten
im Ausland nichts zu suchen."
Die FPÖ stehe voll und ganz zur österreichischen Neutralität. "Ein solches Bekenntnis habe
ich heute bei Außenminister Spindelegger vermisst" kritisierte Strache. Auch bei der Wehrpflicht sei
die ÖVP offenbar dabei, der SPÖ nachzugeben. |
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Scheibner: Spindelegger bestätigt schwammiges Profil in der Außenpolitik
Es fehlt an einer klaren eigenen Positionierung.
Wien (bzö) - Die Aussagen von Außenminister Spindelegger in der ORF-"Pressestunde"
sind symbolhaft für die österreichische Außenpolitik, kritisiert der außenpolitische Sprecher
des BZÖ Abg. Herbert Scheibner.
"Es fehlt an einer klaren eigenen Positionierung." Ebenso wenig wären wir auch in der Lage international
Lösungsvorschläge für konkrete Sicherheitsszenarien anzubieten, beziehungsweise als Akteur für
Verhandlungen und Konfliktbewältigungen aufzutreten, so Scheibner.
Militärschläge zu begrüßen, statt auf Verhandlungslösungen zu setzen, aber gleichzeitig
anzumerken, uns gehe das nichts an, an "Battle Groups" (Kampfeinsätzen) aktiv teilzunehmen, aber
"ja nur bei humanitären Einsätzen", populistisch gegen Atomstrom aufzutreten, aber im eigenen
Land selbigen einzuspeisen, sowie gegen Temelin kaum merkbare Initiativen zu setzen, zeugt von keinem geradlinigen
Profil.
Wenig verwunderlich ist daher, dass die ÖVP die Diskussion um die allgemeine Wehrpflicht als reines parteipolitisches
Hick-Hack gegenüber der SPÖ missbraucht, anstatt für objektiv vorhandene Einsatzszenarien einzutreten,
meinte Scheibner. |
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Pilz: Bedauerlich, wenn Außenminister so wenig zur Außenpolitik zu sagen hat
Zumindest hat ÖVP-Minister erkannt, dass Österreich keine militärische Großmacht
ist
Wien (fpd) - Der Sicherheitssprecher der Grünen, Peter Pilz, ist über den Auftritt von Außenminister
Spindelegger in der ORF-"Pressestunde verwundert": "Das einzige was klar zu hören war, Spindelegger
hat erkannt, dass Österreich keine militärische Großmacht ist", kommentiert der Grüne
die Festlegung des ÖVP-Ministers, dass es keine militärische Beteilung Österreichs im Kampf gegen
Libyens Diktator Gaddafi geben werde. Pilz vermisste klare außenpolitische Positionen von Spindelegger. "Was
ist mit der Menschenrechtssituation in Bahrain? Was ist mit den gefährlichen grenznahen AKW rund um Österreich?
Es ist wirklich bedauerlich, wenn dem Minister dazu nichts Substantielles einfällt." |
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