Katholische Frauenbewegung: Benefiz-Suppenessen und Ausstellungseröffnung „Gegen Gewalt an
Frauen“ im Haus der Begegnung in Eisenstadt“
Illmitz (blms) - Unter dem Motto "teilen macht stark" ruft die Katholische Frauenbewegung
Burgenland in der Fastenzeit zur Solidarität mit benachteiligten Frauen in den Ländern Asiens und Lateinamerika
auf. Im Haus der Begegnung in Eisenstadt fand am 18.03. das traditionelle Benefiz-Suppenessen statt. Unter den
Gästen waren auch Landeshauptmann Hans Niessl, Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl, die Landesrätinnen
Verena Dunst und Michaela Resetar, Landesrat Werner Falb-Meixner, Diözesanbischof Bischof Ägidius Zsifkovics
sowie Altbischof Paul Iby.
Seit 1958 findet die „Aktion Familienfasttag“ mit dem Benefiz-Suppenessen der Katholischen Frauenbewegung (kfb)
bereits in Österreich statt. Mit gutem Grund. Obwohl Frauen gerade bei den Entwicklungsbemühungen vieler
Länder eine Schlüsselrolle spielen, sei es in der Gesundheitsversorgung oder in der Nahrungsmittelproduktion,
sind sie weltweit benachteiligt. Trotz aller Hilfsversprechen und Bemühungen sind 70 Prozent der Armen dieser
Welt Mädchen und Frauen. Der Anteil von Frauen an Entscheidungs- und Führungspositionen liegt bei mickrigen
14 Prozent. Nur 30 Prozent der Frauenarbeit ist bezahlte Arbeit, obwohl die Frauen weltweit mehr als die Hälfte
der Arbeitsstunden leisten.
„Insgesamt werden aus den Spendenerträgen der ,Aktion Familienfasttag’ mehr als 100 Projekte in Asien und
Lateinamerika gefördert, etwa Alphabetisierungsprogramme für Mädchen und Frauen in Indien, Bildungsprogramme
zur Stärkung von Frauen im Kampf gegen Gewalt in Kolumbien oder Gesundheitsvorsorge-Trainings auf den Philippinen“,
erklärt Imelda Krizan, stellvertretende Leiterin der Katholischen Frauenbewegung Burgenland. „Unsere Projekte
sind immer Hilfe zur Selbsthilfe. Nur so ist ein nachhaltiger Erfolg möglich.“ Die Diözesanleiterin der
Katholischen Frauenbewegung, Gabriela Zarits, würdigte, dass es im Burgenland Tradition sei „über Konventionen
und Parteigrenzen hinweg zu helfen.“
Lobende Worte für die Aktion der Katholischen Frauenbewegung kamen auch von Landeshauptmann Hans Niessl. Er
beschrieb die Arbeit der Frauen mit einem Zitat von Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes außer man tut
es.“ Damit ist gemeint: nicht reden sondern handeln. Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl verwies auf die
vielen ehrenamtlich tätigen Helferinnen, auf die sich die Katholische Frauenbewegung stützen kann. Von
ihnen käme, so Steindl, „ein deutlich positives Signal, wichtig sind Taten, nicht Worte.“
Haubenkoch Martin Ebner vom Presshaus Illmitz kredenzte köstliche Fastensuppen, wahlweise gab es eine Fisch-
oder eine Karottensuppe, die er mit SchülerInnen der Tourismusschule Pannoneum in Neusiedl am See zubereitete.
"Vamos Mujer" im Einsatz für Frauenrechte
Die Bedeutung konkret gelebter Verantwortung und Solidarität mit Frauen in Not führte Elizabeth
Sepúlveda López aus Kolumbien vor Augen. Die Mitarbeiterin der kolumbianischen Frauenorganisation
"Vamos Mujer" unterstrich die Notwendigkeit, Frauen nicht nur vor dem hohen Maß an Gewalt in Kolumbien
zu schützen und ihnen ein materielles Auskommen zu sichern. Vielmehr setze sich die Organisation, die seit
drei Jahren aus Spendengeldern der Aktion "Familienfasttag" unterstützt wird, auch für die
Stärkung der politischen Präsenz von Frauen ein und die Sicherung ihrer Rechte.
Sepúlveda López eröffnete im Haus der Begegnung die Ausstellung „Gegen Gewalt an Frauen“. In
der Schau zeigen Frauen aus Kolumbien ihr 38-jähriges gewaltloses Engagement gegen den Bürgerkrieg. Die
Ausstellung wurde von der Katholischen Frauenbewegung 2009 nach Österreich geholt und macht eine Reise durch
die Bundesländer. |