EuRegio-Gemeinden in Salzburg und Bayern und Wirtschaftskammer drängen auf Bahnausbau im
Grenzgebiet
Salzburg (lk) - Der Abschnitt München-Mühldorf-Freilassing/Landesgrenze ist seit 25 Jahren
im deutschen Bundesverkehrswegeplan enthalten, die Ausbaufortschritte halten sich jedoch in einem überschaubaren
Rahmen. Daher soll endlich zumindest der Impuls für die durchgehend zweigleisige und elektrifizierte Planung
zwischen Tüßling und Freilassing gegeben werden. Auf österreichischer Seite sollen die Trassenplanungen
für den Abschnitt Salzburg-Attnang rasch zum Abschluss gebracht und in den weiteren Ausbau der Strecke eingestiegen
werden. Das forderten Vertreter von EuRegio-Gemeinden auf bayerischer und Salzburger Seite sowie der Salzburger
Wirtschaftskammer bei der Hauptversammlung der Initiative "Magistrale für Europa", in der auch die
EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein Mitglied ist und die kürzlich in Mühldorf/Burghausen
stattfand, in einem Positionspapier an die österreichische Verkehrsministerin Doris Bures und den deutschen
Verkehrsminister Dr. Peter Ramsauer.
Die dringend notwendigen Aktivitäten auf deutscher und auf österreichischer Seite sollen auch zeitlich
abgestimmt laufen, denn nur so bleibe der Abschnitt München-Mühldorf-Freilassing- Salzburg-Attnang als
grenzüberschreitender Abschnitt bestehen. Und nur diese Einstufung erhalte die Aussicht auf die Inanspruchnahme
europäischer Fördergelder.
Die Mitglieder der Initiative wiesen weiters auf die Anforderungen an die Magistrale hin, die sich aus Sicht des
Nahverkehrs ergeben, so etwa die Optionen für neue Haltestellen und die Verbesserung von Taktfrequenzen. Ein
Magistrale-Haltepunkt Salzburg könne nur dann einen hohen Nutzen entfalten, wenn ein guter Nahverkehr die
Fahrgäste schnell zum Knoten bringen bzw. schnell von diesem wegbringen kann.
Die "Magistrale für Europa" ist der Eisenbahnkorridor der Paris via Strasbourg, München und
Wien mit Budapest verbindet. Geografisch liegt dieser Korridor in der Mitte Europas zwischen Nordsee und Mittelmeer
und stellt eine zentrale West-Ost-Achse dar. In seinem Einzugsbereich in Frankreich, Deutschland, Österreich,
der Slowakei und Ungarn leben 35 Millionen Bewohner und 16 Millionen Beschäftigte. Die Initiative "Magistrale
für Europa" wurde 1990 von Städten, Regionen, Industrie- und Handelskammern entlang der Schienenachse
Paris-Budapest mit dem Ziel einer raschen Modernisierung dieser Verbindung gegründet. Ihr Ausbau zur Hochleistungsverbindung
ist auch eine wesentliche Voraussetzung für die rasche ökonomische, politische und kulturelle Integration
von Ost- und Westeuropa. |