Schmied: Staatspreis für Literaturkritik 2011 geht an Journalist Klaus Nüchtern   

erstellt am
18. 03. 11

Wien (bmukk) - Der Österreichische Staatspreis für Literaturkritik des Jahres 2011 geht an den Literaturkritiker, Kolumnisten und Essayisten Klaus Nüchtern. Als "Falter"-Redakteur, vor allem aber als Rezensent habe Klaus Nüchtern "ein literaturkritisches Niveau etabliert und beharrlich hoch gehalten, das der mediale Diskurs über Bücher heute nur selten erreicht", so die Jury - bestehend aus Mag. Herbert Ohrlinger, Dr. Franz Schuh und Dr. Daniela Strigl. "Unangekränkelt von kulturpessimistischen Selbstzweifeln, füllt er die prekär gewordene Rolle des Kritikers aus, ohne ein klares Urteil zu scheuen. Mit Lust an der Sache wie an der Sprache, mit Witz und stilistischer Brillanz wirkt Klaus Nüchtern über die Grenzen Österreichs hinaus", begründet die Jury ihre Entscheidung. Kulturministerin Dr. Claudia Schmied zur Juryentscheidung: "Mit Klaus Nüchtern als aufmerksamen Beobachter des Literaturbetriebs und der Kulturpolitik haben wir einen pointierten Literaturkritiker, der uns Woche für Woche Neuerscheinungen ans Herz legt und immer wieder auch Titel empfiehlt, auf die man ohne ihn nicht aufmerksam geworden wäre. Auf sein Urteil ist Verlass."

Der mit 8.000 Euro dotierte österreichische Staatspreis für Literaturkritik wird vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur im Zwei-Jahres-Rhythmus abwechselnd mit dem österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik an eine Persönlichkeit vergeben, die sich durch hervorragende Beiträge auf dem Gebiet der Literaturkritik in Zeitungen und Zeitschriften, in den audiovisuellen Medien oder in Einzelpublikationen besonders ausgezeichnet hat. Zuletzt ging der Preis an Konstanze Fliedl (1999), Daniela Striegl (2001), Gerhard Moser (2003), Paul Jandl (2005), Franz Josef Czernin (2007) und Klaus Amann (2009).

Der 1961 in Linz geborene Klaus Nüchtern ist seit 1989 für die Wiener Stadtzeitung Falter tätig. Er ist stellvertretender Chefredakteur und Leiter des Feuilletons. Seine populäre wöchentliche Kolumne "Nüchtern betrachtet" erscheint auch in Buchform. Er schreibt u. a. für Literaturen und ist Mitglied der Cloud Appreciation Society. 2009 erhielt Nüchtern den Preis der Stadt Wien für Publizistik. Von 2004 bis 2008 war er Juror beim Ingeborg-Bachmann-Preis. Außerdem betreibt Nüchtern das CD-Label Handsemmel Records. Das von ihm produzierte Album "c.o.d.e." (Handsemmel Records / cracked anegg) wurde 2009 in der Sparte "Album des Jahres" mit dem Hans Koller Preis ausgezeichnet.
     
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