Bad Sauerbrunn und Pöttsching starten das erste gemeindeübergreifende
IKZ-Projekt im Rahmen der burgenländischen Dorferneuerung
Bad Sauerbrunn (blms) - Die Gemeinden Bad Sauerbrunn und Pöttsching sind Vorreiter und starten
mit dem Projekt „Zukunft gemeinsam – nachhaltig gestalten“ das erste gemeindeübergreifende Projekt im Rahmen
der burgenländischen Dorferneuerung. „Die burgenländische Dorferneuerung ist die größte Bürgerinitiative
des Landes. Umso mehr freue ich mich, dass die OrtsbewohnerInnen der beiden Gemeinden erkannt haben, wie wichtig
gemeindeübergreifende Zusammenarbeit für die eigene Gemeinde sein kann“, so Landesrätin Dunst, zuständiges
Regierungsmitglied für Dorferneuerung. Als Anreiz gibt es für gemeindeübergreifende Projekte einen
Förderzuschlag aus dem Dorferneuerungstopf.
Gemeindeübergreifende Projekte sind in der Kinderbetreuung – gemeindeübergreifende Kinderkrippen und
Kindergärten – nicht neu, in der burgenländischen Dorferneuerung aber ein Novum. Von den Gemeinderäten
der Gemeinden Bad Sauerbrunn und Pöttsching wurde nun das erste IKZ-Pilotprojekt, IKZ steht für interkommunale
Zusammenarbeit, einstimmig beschlossen. Eine Hürde, die einmal genommen werden muss: „Das ist nicht so einfach.
So ein Beschluss bedeutet ja auch Kompetenzen abzugeben. Bad Sauerbrunn und Pöttsching sind hier Vorbilder“,
betont die für Dorferneuerung zuständige Landesrätin Verena Dunst. Gemeindeübergreifende Zusammenarbeit
macht auch in der Dorferneuerung Sinn, meint Dunst, denn: „Die Verhandlungen mit dem Bund über den Finanzausgleich
sind schwierig. Länder und Gemeinden müssen sich darauf einstellen, weniger Geld zu bekommen. Deshalb
ist jede Idee willkommen, die Ressourcen sparen hilft und trotzdem Investitionen in die Infrastruktur möglich
macht.“ Es sei klug für jede einzelne Gemeinde gemeinsame Projekte zu erarbeiten, nicht nur aus finanzieller
Sicht sondern auch deshalb, um sich noch näher zu kommen, meint die Landesrätin.
Höhere Förderung aus dem Dorferneuerungstopf
Für Gemeinden die im Rahmen der Dorferneuerung gemeinsame Projekte erarbeiten gibt es auch ein finanzielles
Zuckerl. „Zu den üblichen 30 Prozent Förderung gibt es fünf Prozent drauf“, so Dunst, das gelte
für alle Gemeinden die gemeinsam ein IKZ-Projekt umsetzen. Im konkreten Fall bedeutet das, dass sowohl Bad
Sauerbrunn als auch Pöttsching den fünfprozentigen Zuschlag aus dem Dorferneuerungstopf auslösen
können. „Vielleicht kommen noch weitere Nachbargemeinden dazu, das Projekt ist für alle offen“, betont
Josef Trummer. Gemeinsam mit Mag. Dr. Christoph Mezgolits betreut Trummer als Prozessbegleiter die beiden Pilotprojekt-Gemeinden.
Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg
Ein positives Resümee über die bisherige Zusammenarbeit ziehen die Bürgermeister von Bad
Sauerbrunn, Gerhard Hutter (LIBS, Liste Bad Sauerbrunn), und Pöttsching, Herbert Gelbmann (SPÖ). „Es
gibt viele Aufgabengebiete wo wir Synergien nutzen können. Wir sind verpflichtet, Synergien zu suchen und
zu nutzen. Landesrätin Dunst hat ja bereits erwähnt, das das Geld nicht mehr wird“, sagt Hutter. In die
gleiche Kerbe schlägt der Pöttschinger Ortschef: „Jede Möglichkeit einer Kostenoptimierung und einer
maximalen Synergiegewinnung muss genutzt werden. Wenn wir für unsere Gemeinden etwas weiterbringen wollen,
müssen wir auch über den Tellerrand hinaus blicken.“ Man müsse regional denken und die Projekte
auch umsetzen, nicht nur zu Papier bringen, betont Gelbmann: „Dazu braucht es eine Partnerschaft, und diese gehen
wir engagiert und ohne Tabus über Parteigrenzen hinweg an. In der Sache haben wir die gleichen Ziele.“ In
einem nächsten Schritt wird nun ein gemeinsames strategisches Zukunftskonzept erarbeitet.
Leitfaden für IKZ-Projekte
„Die Dorferneuerung ist eine moderne Zukunftsstrategie und bewegt sich in einem ständigen Entwicklungsprozess
– das beweist das neue, gemeindeübergreifende Projekt in Bad Sauerbrunn und Pöttsching ganz eindrucksvoll“,
so Landesrätin Dunst. Die gesammelten Erfahrungen aus dem Pilotprojekt sollen in einem Leitfaden zusammengefasst
werden. Dazu Trummer: „Dieser Leitfaden wird eine Basis für zukünftige IKZ-Projekte sein.“ |