Neptun Wasserpreis 2011   

erstellt am
16. 03. 11

Die besten Wasserprojekte Österreichs prämiert
Wien (bmlfuw) - Innovative Ideen rund um den nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser sind in Wien mit dem Neptun Wasserpreis ausgezeichnet worden. Der nachhaltige Hochwasserschutz einer niederösterreichischen Gemeinde, ein Gerät zur Optimierung der Trinkwasserdesinfektion in Entwicklungsländern, eine steirische Informationskampagne für mehr Kanalbewusstsein, ein fotografisches Gesamtpanorama der Donau sowie die besten Wasserfotos wurden als Siegerprojekte der insgesamt fünf Kategorien gekürt.

Der Neptun Hauptpreis ging an das Projekt eines ökologischen Flussneubaus im Mündungsabschnitt des Flusses Traisen. Mit insgesamt 3.800 Einreichungen gab es so viele Beiträge wie nie zuvor im Rahmen des Neptun Wasserpreis, der seit 1999 alle zwei Jahre von Lebensministerium, Wirtschaftsministerium, der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) sowie dem Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) vergeben wird.

„Der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser als die Ressource Nr. 1 in Österreich ist die Basis für eine gesicherte Zukunft. Mein Ziel ist es, Ökologie und Ökonomie in Einklang zu bringen. Der Wasserbereich ist dabei beispielhaft. Mit dem Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan ist uns dieser Schulterschluss gelungen und auch viele der ausgezeichneten Wasserprojekte beweisen, dass Wirtschaft und Umwelt einander nicht ausschließen“, betonte Umweltminister Niki Berlakovich bei der gestrigen Preisverleihung.

„Die nachhaltige Nutzung unserer Wasser-Ressourcen stärkt die Energieversorgungssicherheit, unterstützt den Tourismus und eröffnet wirtschaftliche Chancen. In vielen Bereichen der Wassertechnologie spielen heimische Unternehmen eine international anerkannte Vorreiterrolle“, fasst Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner den Stellenwert von Wasser zusammen.

Der Hauptpreis – ein Barwert von 3.000 Euro und eine künstlerisch gestaltete Trophäe – wurde an ein richtungsweisendes und in seiner Dimension für Österreich bislang einzigartiges Projekt verliehen. Die Herstellung eines natürlichen 12 Kilometer langen Flussabschnitts im Mündungsbereich des Flusses Traisen anstelle des heutigen regulierten Flussbetts konnte die Jury überzeugen. Preisträgerin ist die VERBUND AG, die das im EU-Programm LIFE+ geförderte Projekt gemeinsam mit zahlreichen PartnerInnen umsetzt. Durch das 13 Millionen teure Vorhaben entsteht eine Vielzahl neuer Lebensräume für gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Wanderwege für Fische, die vor 35 Jahren bei der Errichtung des Donaukraftwerks Altenwörth blockiert wurden, werden erstmals wieder frei passierbar. Den Schutz der Gewässer und die Sicherung naturnaher Lebensräume mit den Erfordernissen des Hochwasserschutzes und der Wasserkraftnutzung in Einklang zu bringen, ist die aktuell größte Herausforderung im Wasserbereich und wird in diesem Projekt vorbildlich gelöst. „Der Preis wird an die VERBUND AG als Auftrag, den begonnenen Weg einer Ökologisierung konsequent weiter fortzusetzen, vergeben“, hieß es in der Jurybegründung.

Die folgenden Projekte sind die GewinnerInnen des Neptun Wasserpreis 2011 in den vier Fachkategorien WasserSCHUTZ, WasserWELT, WasserKOMMUNIKATION und WasserKREATIV und wurden mit je 3.000 Euro ausgezeichnet: Die niederösterreichische Gemeinde Tattendorf hat sich trotz Ressentiments für einen ökologischen Hochwasserschutz und die Reaktivierung alter Überschwemmungsflächen entschieden und konnte dieses Projekt nach zehnjähriger Planung erfolgreich abschließen. Das vom Wiener Unternehmen Helioz GmbH entwickelte Gerät WADITM zeigt an, wann in eine PET-Flasche gefülltes Wasser durch UV-Strahlung sauber und trinkbar ist, und optimiert so wesentlich die als kostengünstigste und effizienteste Trinkwasserdesinfektion geltende Methode. Die Gemeinschaft Steirischer Abwasserentsorger hat durch die originelle, breit angelegte Kampagne „Denk KLObal, schütz den Kanal!“ die Bevölkerung darüber informiert, dass der Kanal kein Mistkübel ist und dass unsachgemäße Entsorgungen über den Kanal hohe volkswirtschaftliche Kosten verursachen. Der Wiener Künstler Michael Aschauer dokumentiert mit Panorama-Aufnahmen der Donau-Ufer entlang der gesamten schiffbaren Länge des Flusses auf einzigartige Weise den Lebensraum Donau.

Die Preise wurden von den PartnerInnen Wiener Wasserwerke (WasserSCHUTZ), Kommunalkredit Public Consulting (WasserWELT), Pipelife Austria (WasserKOMMUNIKATION), VERBUND (WasserKREATIV) und Stiegl (Hauptpreis) zur Verfügung gestellt.

Die Siegerprojekte wurden von ExpertInnen-Jurys aus den insgesamt 250 Einreichungen in den Fachkategorien ermittelt.

Neben den innovativsten Wasserprojekten wurden im Rahmen der Verleihung auch die besten Wasserbilder Wiens sowie das beste Wasserbild Österreichs gekürt. Rund 3.550 Beiträge zum Motto WasserSPUeREN wurden von Wasserbegeisterten aus ganz Österreich eingesendet. 828 davon stammten aus Wien. Die besten drei Wiener Fotos von Erhard Messmer (1. Platz), Herbert Koller (2. Platz), Alfred Leitgeb (3. Platz) wurden von Umweltstadträtin Ulli Sima mit insgesamt 3.000 Euro ausgezeichnet. Für das beste Wasserfoto Österreichs wurden weitere 3.000 Euro – zur Verfügung gestellt von den Österreichischen Lotterien – vergeben. Es stammt vom Steirer Thomas Zechmeister.
     
Informationen: http://www.wasserpreis.info    
     
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