Wien (statistk austria) - Die Inflationsrate für Februar 2011 betrug nach Berechnungen von Statistik
Austria 3,0% (Jänner 2,4%, Dezember 2,3%). Das war der höchste Wert seit Oktober 2008 (3,1%). Hauptverantwortlich
dafür waren starke Preisanstiege bei Treibstoffen und Heizöl (+22% beziehungsweise +30% im Jahresabstand;
Einfluss auf die Inflationsrate insgesamt +0,94 Prozentpunkte). Nahrungsmittel verteuerten sich ebenfalls deutlich
(insgesamt +4,2%). Ohne Mineralölprodukte hätte die Inflationsrate 2,1% betragen, ohne Mineralölprodukte
und Nahrungsmittel 1,7%.
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der hauptsächlich Nahrungsmittel enthält und den täglichen
Einkauf repräsentieren soll, stieg im Februar um 4,3% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das Preisniveau des
Miniwarenkorbes, der die Güter des wöchentlichen Einkaufs abbildet und neben ausgewählten Nahrungsmitteln
und Dienstleistungen auch die Treibstoffe enthält, erhöhte sich im Jahresvergleich um 7,2%.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat Februar 2011 betrug 101,7. Gegenüber
dem Vormonat (Jänner 2011) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,7%.
Ausgaben für Treibstoffe, Wohnen, Nahrungsmittel verursachen drei Fünftel der Inflationsrate
Die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +6,1%; Einfluss: +0,87 Prozentpunkte) erwies sich
als Hauptpreistreiber im Jahresabstand. Ausschlaggebend dafür waren die Treibstoffpreise, die sich im 12-Monatsabstand
um durchschnittlich 22% verteuerten. Die Kosten für Wartung und Reparaturen von Pkw stiegen insgesamt um 4%.
Neue Pkw verbilligten sich um 1%.
In der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittlich +3,1%; Einfluss +0,56 Prozentpunkte)
verteuerte sich in erster Linie Haushaltsenergie (insgesamt +5,4%), wofür zum größten Teil massive
Preisanstiege bei Heizöl (+30%) maßgeblich waren (Gas +3%, Strom preisstabil). Ausgaben für die
Instandhaltung von Wohnungen stiegen durchschnittlich um 2,8%.
Wohnungsmieten verteuerten sich um 2,6%
Die durchschnittlichen Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke"
(durchschnittlich +4,2%; Einfluss: +0,52 Prozentpunkte) wurden hauptsächlich von teureren Nahrungsmitteln
(durchschnittlich +4,2%) verursacht (Obst +24%, Gemüse sowie Brot und Getreideerzeugnisse jeweils +3%, Molkereiprodukte
und Eier +4%). Bei den alkoholfreien Getränken (durchschnittlich +5,8%) verteuerte sich vor allem Kaffee (+16%).
Starker Anstieg des durchschnittlichen Preisniveaus gegenüber Jänner 2010: +0,7%.
Hauptpreistreiber im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich +3,8%;
Einfluss: +0,20 Prozentpunkte). Zurückzuführen war dies überwiegend darauf, dass in den Geschäften
in vielen Fällen neben der Schlussverkaufsware auch bereits die Frühjahrs/Sommerkollektion 2011 angeboten
wurde. Gegenüber Jänner 2011 wurden Bekleidungsartikel deshalb insgesamt um 5%, Schuhe um 1% teurer.
In der Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" stiegen die Preise durchschnittlich um 1,2% (Einfluss: +0,15
Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren die Pauschalreisen, die sich saisonbedingt im Monatsabstand um
3,3% verteuerten.
Die durchschnittlichen Preisanstiege von 0,8% (Einfluss +0,10 Prozentpunkte) in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel
und alkoholfreie Getränke" wurden überwiegend von Teuerungen bei Gemüse (+2%) sowie Brot und
Getreideerzeugnissen (+1%) verursacht.
Teuerung laut Harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Februar 2011: +3,1%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im
Februar bei 111,75 (Jänner 110,86 korrigiert). Die harmonisierte Inflationsrate wies im Jahresabstand mit
3,1% (Jänner 2,5%, Dezember 2,2%) den höchsten Wert seit September 2008 (3,7%) auf und war etwas höher
als jene des nationalen VPI. Der Unterschied zum VPI von 0,10 Prozentpunkten war überwiegend auf Teuerungen
bei der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" sowie bei Treibstoffen zurückzuführen (jeweils
höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI). Die Instandhaltung von Wohnungen sowie Versicherungsleistungen,
die im HVPI jeweils eine geringere Gewichtung aufweisen, wirkten hingegen dämpfend auf den HVPI (siehe methodische
Informationen). |