Feierlicher Start des Koralmtunnel-Hauptbauloses KAT 2
Klagenfurt (lpd) - Auf Einladung des steirischen Landeshauptmannes Franz Voves waren am Abend des
27.06. die Nachbar-Regierungschefs Gerhard Dörfler aus Kärnten und Renzo Tondo aus Friaul-Julisch Venetien
zu Gast in Graz, um im Vorfeld des heutigen Spatenstiches für das Koralmtunnel-Baulos KAT 2 zusammenzukommen.
Neben den Spitzen der steirischen Landespolitik und ÖBB-Generaldirektor Christian Kern nahmen an diesem Treffen
auch die von EU-Vizepräsident und Verkehrskommissar Siim Kallas entsandten Experten, Kabinettsmitarbeiterin
Desiree Oen und Herald Ruijters (von der EU Kommission - Generaldirektion Move), teil.
Für Dörfler war die Teilnahme von EU-Experten sowie von Renzo Tondo an der Baueinleitungsfeier eine große
Ehre und auch Ausdruck für die weit über Österreich hinaus gehende Dimension dieses Verkehrsprojektes.
"Der Bau der Koralmbahn ist nicht nur für Kärnten und die Steiermark von großer Bedeutung,
sondern sogar auf EU-Ebene hat man die Einmaligkeit dieser Verkehrsverbindung erkannt. Das seinerzeit von Jörg
Haider und Waltraud Klasnic initiierte Projekt, das damals dem Süden Österreichs enormes Zukunftspotential
zugesprochen hat, ist gewachsen und stellt nun für die gesamte Europäische Union als Teil der Baltisch-Adriatischen
Achse und als Verbindung mit den Adria-Häfen eine einzigartige, richtungsweisende Verkehrsverbindung für
und in die Zukunft dar", betonte Dörfler.
So habe ihn Renzo Tondo bereits darüber informiert, dass die Adria-Häfen Investitionen von rund einer
Milliarde Euro planen, was damit zu einer weiteren Aufwertung dieser Verkehrsverbindung zwischen den baltischen
und adriatischen Häfen führen würde. Durch derartige Ausbau- und Investitionsmaßnahmen der
Adria-Häfen und nach der Inbetriebnahme der Koralmbahn könne der Schiffsverkehr von und nach Europa von
den Nordhäfen sukzessive in Richtung Adria-Häfen verlagert wird.
Damit werde laut Dörfler der Standort Kärnten ein weiteres Mal aufgewertet und das Logistikzentrum in
Fürnitz werde eine wichtige Zukunftsfunktion im Rahmen des Projektes einnehmen. "Diese Region würde
sich damit zur Logistikdrehscheibe für den baltischen wie auch den adriatischen Raum entwickeln, was wiederum
die Schaffung von hunderten neuen Arbeitsplätzen im Bereich Logistik, Vertrieb und internationale Wirtschaftspartnerschaft
zur Folge hätte", so Dörfler, der sich besonders auf den heutigen Spatenstich des Koralmbahn-Tunnelbauloses
KAT 2 freut. "Mit dem heutigen Tag ist nach vielen Hürden der Durchbruch für die Koralmbahn als
Teil der Baltisch-Adriatischen Achse endlich geschafft und ein großer Meilenstein für das Verkehrsprojekt
der Zukunft gelegt", erklärte Dörfler. |
Feierlicher Start des Koralmtunnel-Hauptbauloses KAT 2
LH Dörfler: Erfolg für Süden und Weg nach Europa - Meilenstein in der Verkehrsinfrastruktur
für Österreich und Europäische Union
Am 28.03. wurde der Startschuss für das Hauptbaulos des Koralmtunnels mit einem großen Festakt
im steirischen Leibenfeld nahe Deutschlandsberg gegeben. Damit ist ein historisches Datum für die neue Südbahn,
die Koralmbahn Graz - Klagenfurt, und den zentralen Teil der Baltisch-Adriatischen Achse gesetzt. Es ist ein Meilenstein
für die Errichtung der Koralmbahn und ein Baulos von enormer Bedeutung für Österreich und die EU.
Entsprechend hochkarätig waren die Teilnehmer des Spatenstichs mit Infrastrukturministerin Doris Bures, den
Landeshauptleuten aus Kärnten und der Steiermark, Gerhard Dörfler und Franz Voves, weiters Desirée
Oen vom Büro des EU-Verkehrskommissars Siim Kallas sowie ÖBB-Vorstandschef Christian Kern und Strabag-Chef
Hans-Peter Haselsteiner. Als weiterer Befürworter dieser europäischen Verkehrsachse war der Präsident
von Friaul-Julisch Venetien, Renzo Tondo, anwesend.
Alle Redner betonten die Bedeutung dieses Verkehrs-, Wirtschafts- und Umweltprojektes für Österreich
und Europa. Dörfler begrüßte Tondo und den früheren Infrastrukturminister Hubert Gorbach.
Er sprach von einem historischen Tag des Durchbruchs. Der Tunnel sei ein Erfolg für den Süden und ein
Weg nach Europa. "Kärnten sagt Danke und Vergelt's Gott", so Dörfler.
Bures sagte, dass die Südbahn modernisiert werden müsse. Von Umweltproblemen und Klimawandel zu reden
sei zu wenig, es gehe um die Schaffung von grüner Mobilität. An Höchsttagen werden laut der Ministerin
bis zu 500 Menschen an der KAT 2-Baustelle tätig sein. Voves sprach ebenfalls von der historischen Bedeutung
dieses Bauwerkes, das dem Wirtschaftsstandort enorme Anreize verleihe. Laut Oen entspricht die Schienenachse den
Intentionen des neuen EU-Weißbuches, das enorme CO2-Reduktionen vorgebe. Österreich leiste damit einen
großen Beitrag zur Integration und Wettbewerbsfähigkeit Europas, sagte die Vertreterin des Verkehrskommissars.
Kern betonte, dass es den ÖBB um die Stärkung der Südbahn insgesamt gehe: "Mit diesem Bauwerk,
das eine einzigartige Ingenieurleistung darstellt, werden Werte für Generationen geschaffen." Haselsteiner
freute sich, dass mit diesem Großauftrag endlich wieder viele Mineure aus Kärnten und der Steiermark
einen Job in ihrer Heimat haben.
Das Herzstück der Koralmbahn ist der 32,9 Kilometer lange Koralmtunnel (KAT). Er ist in drei Baulose unterteilt.
Am ersten Baulos (KAT 1) laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Nun beginnen die Arbeiten am rund 20 Kilometer langen
Hauptbaulos Koralmtunnel 2 (KAT 2). Mit der Koralmbahn entsteht zwischen Graz und Klagenfurt auf 130 Kilometern
eine völlig neue, zweigleisige Hochleistungsstrecke. Sie stellt gemeinsam mit dem Hauptbahnhof Wien und dem
Semmering-Basistunnel das wesentliche Schlüsselprojekt für die neue Südbahn als zentrale Achse dar.
Als Teil der Baltisch-Adriatischen Achse schaffen diese Bahnprojekte hervorragende Voraussetzungen für einen
leistungsfähigen und zukunftsträchtigen Personen- und Güterverkehr auf der umweltfreundlichen Schiene.
"Ich freue mich besonders, dass mit dem Spatenstich der nächste Meilenstein zur Errichtung der Koralmbahn
erreicht wird. Damit konnte der Weg, der von LH Jörg Haider und Landeshauptfrau Waltraud Klasnic eingeschlagen
wurde, von meinem steirischen Kollegen LH Franz Voves und mir erfolgreich fortgesetzt werden", meinte Dörfler.
Das größte Tunnelbaulos zeige auch, dass die gute Nachbarschaft zwischen der Steiermark und Kärnten
funktioniere. Mit der Koralmbahn, dem Herzstück der Baltisch-Adriatischen Verkehrsachse, werde der gesamte
südösterreichische Raum die leistungsfähige Eisenbahnverbindung bekommen, die den Anschluss an die
Regionen von der Adria bis zur Ostsee möglich machen und äußerst wichtig für die wirtschaftliche
Entwicklung Kärntens sein werde.
Kärnten liegt am Schnittpunkt zweier wichtiger europäischer Korridore, dem Korridor X von Salzburg nach
Thessaloniki und der Baltisch-Adriatischen Achse. Aber auch für Europa ist diese Achse von größter
Bedeutung. Die Häfen der Adria werden so mit dem Hinterland in ganz Mitteleuropa verbunden, wodurch Warenströme
aus dem asiatischen Raum, die bisher über wesentlich längere Wege transportiert werden müssen, schneller
und umweltschonender zu den Zielmärkten gelangen. Gleiches gilt auch für die Häfen der Ostsee.
"Die Verkehrs- und Standortqualität Kärntens wird damit stark verbessert. Zudem hat das Projekt
für unser Bundesland einen großen Nutzen in ökologischer und touristischer Hinsicht", erklärte
Dörfler. Durch die Verbindung der Verkehrssysteme (Bahn/Schiff) sowie der Länder entlang der Achse werde
großer Nutzen gezogen. Die Wirtschafts-, Logistik- und Entwicklungspotentiale werden mit dem EU-Projekt erarbeitet
und entwickelt, wodurch sich viele neue Chancen auftun würden, die es für Kärnten bislang nicht
gegeben habe.
Verkehrswege sind auch Wohlstandsachsen. Pro investierte Milliarde Euro in den Ausbau der Bahninfrastruktur werden
17.000 Arbeitsplätze geschaffen. Laut einer aktuellen Studie beträgt die Wertschöpfung durch den
Bau der Koralmbahn ca. 210 Millionen Euro pro Jahr. Erfreulich ist für den Kärntner Landeshauptmann auch
die Tatsache, dass für den Tunnelbau die Strabag den Zuschlag bekommen hat: "Damit werden hunderte Kärntner
Tunnelbaufachkräfte zum Einsatz kommen und Arbeitsplätze gesichert."
Die Segnung der Arbeitsstätte nahm Diözesanbischof Egon Kapellari vor. Er ging auf Wege als wichtige
Symbole ein. Es sei ein Dauerauftrag für die Menschen, mit den Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen. Das
Projekt möge auch ein Beitrag zu einem intensiveren Miteinander sein. |