Außenminister Michael Spindelegger trifft Vertreter der christlichen Kirchen in Österreich
Wien (bmeia) - „Gerade in Zeiten weltweit wachsender Spannungen zwischen religiösen Gruppen
ist der Dialog mit und unter den Religionsgemeinschaften unentbehrlich für Frieden und Sicherheit“, erklärte
Außenminister Michael Spindelegger am 28.03. nach einem Treffen mit den führenden Repräsentanten
aller in Österreich anerkannten christlichen Kirchen. Vor dem Hintergrund der jüngst wieder aufgeflammten
Gewalt gegen religiöse Minderheiten waren die Fragen nach dem Schutz der Religionsfreiheit und jener religiöser
Minderheiten weltweit - insbesondere der Christen im Nahen Osten - zentrale Themen der Aussprache.
„Die ungehinderte Ausübung der Religionsfreiheit ist eines der elementaren Grundrechte, das entschieden zu
verteidigen ist. Gewalt und Diskriminierung gegen alle religiösen Minderheiten müssen wir mit Entschlossenheit
entgegengetreten. Dafür haben wir uns gemeinsam mit unseren Partnern in der Europäischen Union im UNO-Menschenrechtsrat
in Genf eingesetzt“, so Spindelegger unter Verweis auf eine auch von Österreich eingebrachten EU-Initiative
zur Religionsfreiheit, die jüngst vom Menschenrechtsrat angenommen wurde.
Im Rahmen des Treffens verwies Spindelegger zudem auf die Resolution zum Schutz der religiösen Minderheiten,
die Österreich im Menschenrechtsrat eingebracht hat. „Die von Österreich eingebrachte Initiative wurde
am 24. März einstimmig vom UNO-Menschenrechtsrat angenommen. Das hat eine wichtige Signalwirkung und zeigt,
dass dem Minderheitenschutz politisch mehr Bedeutung beigemessen wird“, so der Außenminister weiter.
Ebenfalls zur Sprache kam das Anliegen der Kirchen zur Berücksichtigung der Sonntagsruhe in der geplanten
EU-Arbeitszeitrichtlinie. Zudem informierten die Kirchen über ihre zahlreichen Aktivitäten im Zusammenhang
mit dem Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit. Außenminister Spindelegger würdigte die
Leistungen und den besonderen Beitrag der Kirchen und Religionsgemeinschaften in diesem Bereich. „Gerade die Kirchen
und Religionsgemeinschaften nehmen eine bedeutende Rolle im österreichischen Freiwilligensektor ein. Als Anbieter
von Serviceleistungen sind sie aus Bereichen wie Gesundheit, Soziales, Pflege und Bildung nicht wegzudenken. Auch
in der Entwicklungszusammenarbeit sind kirchennahe Organisationen aktive und engagierte Partner.“
Neben Außenminister Spindelegger nahmen am heutigen Treffen unter anderen der Chorepiskopos Emanuel Aydin
(syrisch-orthodoxe Kirche), Bischof Michael Bünker (Evangelisch-Lutherische Kirche), Bischofsvikar Patrick
Curren (Anglikanische/Episcokopalische Kirche), Bischofsvikar und Vorsitzender des ökumenischen Rats der Kirchen
Nicolae Dura (Rumänisch Orthodoxe Kirche), Bischof Anba Gabriel (Koptischen Kirchen), Landessuperintendent
Thomas Hennefeld (Evangelisch-Reformierte Kirche), Bischof Johannes Okoro, (Altkatholische Kirche), Landessuperintendent
Lothar Pöll (Evangelisch-methodistische Kirche), Kardinal Christoph Schönborn (Katholische Kirche) und
Metropolit Erzbischof Michael Staikos (griechisch-orthodoxe Kirche) teil. |